630 Verkehrstote im Jahr 2009 – Zahl ist seit dem Jahr 2000 bereits zum 10. Mal in Folge rückläufig.
Wien (bmi) - 2009 ist neuerlich ein Rückgang um 7,2 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
Im Jahr 2009 sind im österreichischen Straßenverkehr bei 573 tödlichen Unfällen insgesamt
630 Personen getötet worden. Dieses vorläufige Ergebnis bedeutet gegenüber dem Jahr 2008 mit 679
Verkehrstoten einen Rückgang von 49 tödlich verunglückten Menschen, bei längerfristiger Betrachtung
der Unfallentwicklung ist die Zahl der Verkehrstoten in Österreich im Jahresvergleich damit seit dem Jahr
2000 bereits zum 10. Mal in Folge gesunken. Da aber jeder schwere Verkehrsunfall mit viel Leid für die Opfer
und deren Angehörigen verbunden ist, ist größtmögliche Verkehrssicherheit ein ganz wichtiges
Anliegen für die Polizei und das BMI. Neben der zielgerichteten Überwachung und Kontrolle ist auch die
Prävention und Bewusstseinsbildung eine wesentliche Aufgabe zur Verhinderung von Unfällen im Vorfeld.
Geringste Zahl von Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen
Insgesamt betrachtet ist dies die bisher absolut geringste Zahl von Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen
im BM.I vor 59 Jahren (1950). Gegenüber 1972, dem bisher schwärzesten Jahr in der Unfallstatistik (2948
Tote) sind dies weniger als ein Viertel der Todesopfer von damals, obwohl sich der Fahrzeugbestand seither mehr
als verdoppelt hat. Noch vor 10 Jahren, im Jahr 1999, gab es in Österreich mehr als 1000 Tote (1079) im Straßenverkehr.
Der Rückgang seit damals beträgt 41,6 %. Das Zwischenziel für das im Jahr 2001 beschlossenen österreichischen
Verkehrssicherheitsprogramms 2002 – 2010 (Ausgangsbasis 1006 Getötete; - 50 % bis 2010) zeigt derzeit ein
Minus von 37,5 %.
Bei den Gesamtunfällen mit Personenschaden und den dabei Verletzten gab es bis Ende Oktober 2009 (aktuellere
Daten sind noch nicht verfügbar) ebenfalls Rückgänge um 3,4 % bzw. 2,7 %.
Bundesländerstatistik
Burgenland 24 Verkehrstote (2008: 29), Kärnten 40 (56), Niederösterreich 188 (174), Oberösterreich
122 (139), Salzburg 62 (47), Steiermark 90 (109), Tirol 44 (71), Vorarlberg 29 (27) und Wien 31 (27).
Zunahmen gab es dabei vor allem in Salzburg (+15 Tote) und Niederösterreich (+14) sowie in Wien (+4) und Vorarlberg
(+2). Dazu ist anzumerken, dass die Bundesländer Salzburg, Niederösterreich und Wien im Jahr 2008 historische
Tiefststände registrierten. Die Bundesländer Kärnten, Oberösterreich, Steiermark und Tirol
erreichten im abgelaufenen Jahr die bisher geringste Zahl an Verkehrstoten seit 40 Jahren.
Verkehrsbeteiligung
Bei den tödlichen Verkehrsunfällen im Jahr 2009 verloren 328 PKW-Insassen, 21 Lkw-Insassen (davon
13 in einem Klein-LKW), 88 Motorrad-Fahrer, 2 Autobus-Insassen, 28 Moped-Fahrer, 39 Radfahrer, 103 Fußgänger,
11 Traktor-Lenker/Mitfahrer, 5 Microcar-Lenker/Mitfahrer und 5 sonstige Beteiligte ihr Leben.
Zurückgegangen gegenüber dem Vorjahr sind die getöteten Pkw- und Lkw-Insassen, die Radfahrer und
die getöteten Motorradfahrer (seit 1992 bewegt sich diese Zahl zwischen 84 und 112). Nahezu unverändert
blieb die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger. Etwa zwei Drittel der getöteten Fußgänger
waren über 60 Jahre alt.
Angestiegen gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der der getöteten Mopedfahrer, der Traktor-Fahrer und
der tödlich verletzten Microcar-Insassen.
Hauptunfallsursachen
Als vermutliche Hauptunfallsursachen dieser tödlichen Verkehrsunfälle mussten nicht angepasste
Fahrgeschwindigkeit (32,3 %), Vorrangverletzung (15,7 %), Unachtsamkeit/Ablenkung (11,5 %), Überholen (8,0
%), Fehlverhalten von Fußgängern (7,3 %), Übermüdung (4,2 %) und Herz-/Kreislaufversagen/Krankheit
(2,8 %) festgestellt werden.
Unfallkausale Alkoholisierung war bei 5,6 % der tödlichen Unfälle gegeben (im Jahr 2008: 7,0 %).
Im abgelaufenen Jahr wurden gegenüber 2008 anteilsmäßig mehr Unfälle durch nicht angepasste
Geschwindigkeit, Vorrangverletzungen, die mangelnde körperliche Verfassung der Fahrzeuglenker und durch das
Fehlverhalten von Fußgängern verursacht.
Die Zahl der getöteten Kinder unter 14 Jahren ist angestiegen: 15 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren kamen
im Straßenverkehr im Jahr 2009 ums Leben, die meisten davon (6) als Pkw-Insassen (alle 6 waren mittels Kindersitz
gesichert), als Fußgänger (4), als Radfahrer (3), als Traktor-Mitfahrer (1) und mit einem Kinderdreirad
(1).
Im Jahr 2008 verunglückten 12 und im Jahr 2007 13 Kinder tödlich. 3 tödliche Verkehrsunfälle
ereigneten sich 2009 auf dem Schulweg.
Insgesamt betrachtet machen die Getöteten nach Altergruppen bei den unter 30- jährigen (193 Verkehrstote)
und den über 60-jährigen (185) die größten Gruppen aus.
19 Fußgänger starben auf Schutzwegen, 15 bei Eisenbahnübergängen
19 Fußgänger kamen im Vorjahr im Bereich von Schutzwegen ums Leben; 16 bei ungeregelten und
3 bei geregelten Schutzwegen, davon 2 als sogen. "Rotgeher" bei Lichtsignalanlagen.
7 Tote mussten im abgelaufenen Jahr in Straßentunneln beklagt werden (Vorjahr 9), alle 7 im hochrangigen
Straßennetz (Autobahnen und Schnellstraßen).
15 tödlichen Unfälle ereigneten sich auf Eisenbahnkreuzungsanlagen, im Vorjahr waren es 16. Neun der
15 Getöteten auf Bahnübergängen kamen bei Kollisionen mit Eisenbahnen auf Gemeindestraßen
oder Güterwegen ums Leben, weitere 5 auf Landesstraßen. Sämtliche Eisenbahnunfälle ereigneten
sich auf unbeschrankten Kreuzungsanlagen, der überwiegende Anteil war mittels Stopptafel gesichert (9), gefolgt
von Signalanlagen mit Rotlicht (4) und Andreaskreuzen (2).
Bei Verkehrsunfällen mit Geisterfahrern kamen im Vorjahr 2 Menschen ums Leben (2008 ebenfalls 2).
Straßenarten
65 Verkehrstote mussten auf Autobahnen und 11 auf Schnellstraßen verzeichnet werden, diese Zahlen
bedeuten einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (Autobahn: 75; Schnellstraße: 6) und machen einen
Anteil von etwa 12 % an allen Verkehrstoten aus. Der Großteil der tödlichen Unfälle ereignet sich
auf Bundesstraßen (265 Getötete), Landesstraßen (164) und Gemeindestraßen (98). Weiters:
Güterwege (14), Forststraßen (4) und sonstige Verkehrsflächen (9).
In Baustellenabschnitten auf öffentlichen Straßen ereigneten sich im Vorjahr 8 tödliche Verkehrsunfälle
(2008: 10), davon 2 auf Autobahnen und Schnellstraßen.
Bei 14 Unfallereignissen (davon 12 auf Autobahnen) kam es zu Folgeunfällen durch Auffahren von nachkommenden
Fahrzeuglenkern nach vorangegangenen Pannen oder Vorausunfällen auf der Fahrbahn, welche letztendlich für
16 Menschen tödlich verliefen. 3 Menschen starben dabei auf dem Pannenstreifen. (2008: 14 Unfälle/15
Tote bei Vorausunfällen, davon 6 auf Pannenstreifen).
4 tödliche Unfälle wurden von 17-jährigen Pkw-Lenkern mit vorgezogener Lenkberechtigung (L 17) verursacht.
5 Getötete waren 15-jährige Moped-Lenker mit Moped15-Ausweis.
217 tödliche Unfälle oder knapp 38 % aller Unfälle sind Alleinunfälle, das heißt es ist
nur ein einziges Fahrzeug am Unfall beteiligt. 71 tödlich verletzte Fahrzeuginsassen waren nicht angegurtet.
12 Verursacher von tödlichen Verkehrsunfällen begingen Fahrerflucht, 6 Fahrzeuglenker waren nicht im
Besitz einer gültigen Lenkberechtigung. 3 getötete Moped-/Motorradlenker verunglückten ohne Sturzhelm.
Bei 12 tödlichen Verkehrsunfällen kam es zu Fahrzeugbränden.
101 der 630 Verkehrstoten waren ausländische Staatsangehörige, das sind 16 %. |