Schwerpunkt Druckgraphik in der Galerie im Traklhaus   

erstellt am
29. 12. 09

Ausstellung mit Arbeiten von Rudolf Schönwald, Iris Andraschek, Fabian Fink und Stefan Heizinger
Salzburg (lk) - Der Slavi-Soucek-Graphikpreis in Höhe von 4.000 Euro geht 2010 an den Künstler Rudolf Schönwald. Zweite Landtagspräsidentin Gudrun Mosler-Törnström wird den Preis am Mittwoch, 13. Jänner, um 19.00 Uhr in der Galerie im Traklhaus überreichen. Gleichzeitig wird eine Ausstellung mit Arbeiten von Rudolf Schönwald, Iris Andraschek, Fabian Fink und Stefan Heizinger, die bis zum 27. Februar 2010 zu sehen ist, eröffnet.

Der Slavi-Soucek-Graphikpreis wird alle drei Jahre auf Vorschlag einer unabhängigen Jury an Künstler vergeben, die sich umfangreich mit Druckgraphik auseinandergesetzt haben. In den beiden dazwischenliegenden Jahren wird jeweils ein Soucek-Stipendium (3.000 Euro) ausgeschrieben. Dieses Stipendium hat 2008 Stefan Heizinger und 2009 Fabian Fink zugesprochen bekommen. Horst Steinacher wurde 2008 für ein zusätzliches Stipendium vorgeschlagen, da seine Arbeit die Jury ebenso überzeugt hat. Das Soucek-Stipendium beinhaltet die Möglichkeit, ein halbes Jahr in der Grafischen Werkstatt im Traklhaus zu arbeiten und dort Erfahrungen in der Drucktechnik zu sammeln.

2009 wurde in Salzburg erstmals auch ein nach Rudolf Hradil benanntes Stipendium für Graphik vergeben. Auf Initiative seiner Witwe, Dr. Gundl Hradil, hat der Erste Salzburger Sparkassen Kulturfonds ein Stipendium für Künstler, die sich mit Druckgraphik auseinandersetzen, ausgelobt. Neben der Dotation von 5.000 Euro beinhaltet dieses Stipendium die Möglichkeit, unter Anleitung in der renommierten rafischen Werkstatt im Traklhaus in Salzburg zu arbeiten. Das Hradil-Stipendium wird alle zwei Jahre vergeben. Iris Andraschek war die erste Stipendiatin.

Rudolf Schönwald ist ausschließlich Zeichner und Grafiker. Für seine künstlerische Arbeit sind ihm literarische Anstöße als Anregung sehr wichtig. Bekannt sind vor allem seine vielen Zyklen, wie sein Lithografie-Zyklus "Candide", seine Radierzyklen "Captain Singleton" und "Gargantua und Pantagruel" sowie seine Holzschnittserie "König Ubu". In der Ausstellung zeigen wir Grafiken aus der Sammlung des Rupertinums.

Iris Andraschek schafft Zeichnungen, Fotografien, Installationen und Objekte. Ihre Wurzeln hat sie in einer graphisch-zeichnerischen Ausbildung, das ist auch der Schwerpunkt in ihrer Arbeit. Für die Ausstellung in der Galerie im Traklhaus entsteht eine Serie von Lithografien in Kombination mit Radierung mit dem Titel "30 reasons girls should call it a night". In Lithografie entstehen Köpfe betrunkener Frauen, die mit Texten (Radierung) überlagert werden. Die Geschlechterdiskriminierung bildet den Hintergrund dieser Arbeit, indem betrunkene Frauen in der Gesellschaft viel negativer betrachtet werden als betrunkene Männer.

Die menschliche Figur spielt eine primäre Rolle in den Werken von Fabian Fink, der vorrangig als Bildhauer tätig ist. "Es ist ein Kennzeichen meiner Arbeit, dass es viele Experimente gibt, ob ein Fuß wie ein Fuß aussieht, interessiert mich zunehmend weniger", sagt der Künstler.

Stefan Heizinger geht es in seinen Zeichnungen und Malereien primär um das Sichtbarmachen von Emotionen. An der Lithografie fasziniert ihn vor allem die Möglichkeit der Vervielfältigung und die einstmalig politische Wirkungsstätte der Lithografie in Form von Flugblättern mit politischem Inhalt.
     
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