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Innenministerin in der ORF-"Pressestunde" |
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erstellt am
11 01. 10
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Fekter
schlägt Anwesenheitsverpflichtung in Erstaufnahmestellen vor
"Die Bevölkerung kann von mir erwarten, dass ich meine Aufgaben erfülle"
Wien (bmi/övp-pd) - "Mein Wählerauftrag aus dem Regierungsprogramm ist ein neues Asyl-Erstaufnahmezentrum.
Dabei nehme ich die Sorgen der örtlichen Bevölkerung besonders ernst", sagte Innenministerin Maria
Fekter in der ORF-"Pressestunde". "Daher mein Vorschlag: Die Asylwerber haben eine Anwesenheitspflicht
in der Erstaufnahmestelle. Sie dürfen in der Erstphase des Verfahrens aus der Erstaufnahmestelle nicht heraus."
Für eine derartige Anwesenheitspflicht gibt es eine klare Regelung durch den Europäischen Gerichtshof,
die Fekter voll und ganz erfüllen will. So wird diese Pflicht zeitlich begrenzt, im Erstaufnahmezentrum muss
es von der ärztlichen und psychologischen Betreuung, von der Rechtsberatung bis zur Einkaufsmöglichkeit
eine umfangreiche Infrastruktur geben. Damit sollen auch Fälle wie jene der 58 Kurden vermieden werden, die
im Oktober nach Österreich geschleppt worden sind, einen Asylantrag gestellt haben und dann in die Illegalität
abgetaucht sind. Fekter definiert für Österreich: „Ich will nicht der Markt für Schlepper sein!“
„Wenn die Sorge ist, dass die Leute zu viel Bewegungsfreiheit haben, dann muss man reagieren.“ Konkret soll es
eine Anwesenheitspflicht für Asylwerber im Erstaufnahmezentrum während der ersten 28 Tage oder dem ersten
Monat geben, aber keine Haft, wie Fekter betont. In dieser Zeit soll geklärt werden, ob Österreich überhaupt
für das Asylverfahren zuständig ist.
Diese Regelung müsse nun verfassungskonform in der Bundesregierung beschlossen werden. "Ich lade den
Koalitionspartner ein, so einer Regelung im Parlament zuzustimmen", so die Innenministerin. Diese Vorgangsweise
gelte selbstverständlich auch in den Einrichtungen in Traiskirchen und Thalham. "Damit werden die Asylverfahren
effizienter, weil Asylwerber nicht in die Illegalität abtauchen können."
"Die Bevölkerung kann von mir erwarten, dass ich meine Aufgaben erfülle – das bin ich den Staatsbürgern
in Österreich schuldig", so die Innenministerin. "Mit dieser Lösung werden auch die Betreuungseinrichtungen
in Traiskirchen und Thalham entlastet." |
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Pendl: Fekter-Vorschlag ist unmenschlicher und unwirksamer Ablenkungsversuch
Vorschlag ist verfassungsrechtlich bedenklich
Wien (sk) - "Ein völlig unsinniger, unwirksamer und vor allem unmenschlicher Ablenkungsversuch
der Innenministerin", so SPÖ-Sicherheitssprecher Otto Pendl zu den "unausgegorenen und verfassungsrechtlich
äußerst bedenklichen" Vorschlägen Fekters in der "Pressestunde". "Flüchtlinge
bei ihrer Ankunft im Ernstaufnahmezentrum einzusperren, ist eines Rechtsstaates unwürdig und zeugt von purer
Unmenschlichkeit. Außerdem steht der Fekter-Vorschlag rechtlich auf dünnen Beinen und ist nichts anderes,
als der verwerfliche Versuch der Innenministerin, von ihrem unsäglichen Verhalten in Eberau abzulenken",
bekräftigte Pendl. "Statt Ablenkungsmanöver, die nichts mit einer konstruktiven Lösung zu tun
haben, hochzuspielen, hat Fekter jetzt für eine Beschleunigung der Verfahren zu sorgen. Und es muss jetzt
auch seriös geprüft werden, ob wir nach Ausschöpfen aller bestehenden Möglichkeiten überhaupt
ein zusätzliches Erstaufnahmezentrum brauchen", so Pendl am 10.01.
Kein Verständnis hat Pendl auch dafür, dass sich Fekter weiterhin gegen die Volksbefragung und damit
gegen die direkte Einbindung der betroffenen Bevölkerung stellt: "Wenn die ÖVP wirklich die Sorgen
und Ängste der Menschen ernst nimmt, muss sie den Weg für eine Volksbefragung freimachen." Schließlich
bekenne sich die ÖVP sowohl in ihrem Grundsatzprogramm von 1995 als auch in ihrem unter Josef Pröll entwickelten
Perspektivenpapier zur direkten Demokratie. So finde sich im Perspektivenpapier Folgendes: "Um die Politiker-
und die Bürgerwelt wieder näher zueinander zu bringen, setzen wir auf ein höchstmögliches Maß
an Beteiligung und Einbindung. Aus Betroffenen sollen Beteiligte gemacht werden." Pendl dazu: "Es wäre
hoch an der Zeit, dass sich die ÖVP nicht nur am Papier, sondern auch in der Praxis zur Einbindung der Bevölkerung
bekennt."
Fekter soll an Verhandlungstisch zurückkehren, statt Scheinwerferlicht zu suchen
Der SPÖ-Sicherheitssprecher stellte weiters klar, dass es keine Art sei, den Koalitionspartner übers
Fernsehen zu informieren. "Das hat nichts mit gemeinsamer Arbeit für Österreich zu zun. Wir erwarten
uns, dass Ministerin Fekter vom Scheinwerferlicht an den Verhandlungstisch zurückkehrt, und dort gemeinsam
mit uns konstruktive Lösungen erarbeitet. Gefordert ist jetzt Sachlichkeit, unmenschliche und unwirksame Ablenkungsmanöver
sind gerade bei dieser sensiblen Thematik fehl am Platz", so Pendl, der abschließend betonte, dass der
Standort Traiskirchen auf jeden Fall entlastet werden sollte. |
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Vilimsky: Fekter spielt nur auf hart, ist in Wahrheit Schutzpatronin des Asylbetrugs!
Erstaufnehmezentren sollen künftig außerhalb der EU sein!
Wien (fpd) - Innenminister Fekter spiele nur auf hart, sei aber in Wahrheit mit ihrer Politik die
Schutzpatronin des Asylbetruges. Fekter sei nicht gewillt, ihre liberale Asylpolitik zu ändern. Österreich
stehe unter Fekter stärker denn je als Magnet für Asylbetrüger dar, so FPÖ- Generalsekretär
Harald Vilimsky.
Auf der einen Seite stehe Fekter für ein höchst liberales Asylrecht in Österreich, wisse aber nicht,
wo sie die Vielzahl von Asylwerbern unterbringen solle. Immerhin liege die Anerkennungsrate bei Asylentscheidungen
laut einer aktuellen EU-Statistik in Österreich weit über dem Durchschnitt der Europäischen Union.
Laut EU-Statistikamt Eurostat wurden 2008 in der gesamten EU 28,3 Prozent aller 281.120 Asylanträge in erster
Instanz positiv entschieden. In Österreich wurden hingegen bei 61,6 Prozent von insgesamt 13.705 Anträgen
der Schutzstatus zuerkannt. Österreich, so Vilimsky, sei unter Fekter weiterhin als Asylparadies im Focus
der internationalen Schlepperbanden. Ein Gutteil der Asylwerber seien jedoch Asylbetrüger und Kriminelle.
Daher zeige die österreichische Bevölkerung auch eine derartige Ablehnung gegenüber neuen Betreuungszentren.
Ein neu gebautes Zentrum sei geradezu eine Einladung an illegale Zuwanderer nach Österreich zu kommen, kritisierte
Vilimsky: "Fekter könnte dann gleich "Zimmer frei"-Schilder an der Grenze aufstellen."
Statt eine Anwesenheitspflicht in österreichischen Aufnahmezentren zu fordern, wäre Fekter besser beraten,
darauf zu schauen, dass Österreich nicht länger von Asylbetrügern überrannt werde. Wir sind
von sicheren Drittstaaten umgeben, also wäre überhaupt keine Notwendigkeit für einen Asylantrag
in Österreich. Da Fekter aber eine Politik des attraktiven Asyls betreibe, steigen dementsprechend die Antragszahlen.
Ginge es nach mir, so Vilimsky, müssten Erstaufnahmezentren außerhalb der EU-Grenzen sein, etwa in der
Ukraine oder in Nordafrika. |
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Petzner: Fekter soll nicht nur ankündigen sondern auch umsetzen!
BZÖ fordert Gesamtpaket mit schnelleren Asylverfahren und verstärktem Grenzschutz
- damit ist drittes Asylzentrum nicht mehr notwendig
Wien (bzö) - "ÖVP-Innenministerin Fekter soll nicht nur ankündigen sondern auch
umsetzen. Das BZÖ hat immer gefordert, dass Asylwerber bis zur Klärung der Zuständigkeit das Asylzentrum
nicht verlassen dürfen. Wir werden die Nagelprobe machen und diese "Anwesenheitspflicht" im Nationalrat
beantragen", kündigt BZÖ-Generalsekretär Stefan Petzner in einer Reaktion auf die Aussagen
Fekters in der ORF-"Pressestunde" an. Notwendig sei jedoch keine Einzelmaßnahme sondern ein Gesamtpaket.
Petzner fordert die ÖVP auf, endlich die vom BZÖ geforderten drei Maßnahmen, wie die Beschleunigung
der Asylverfahren, die vorübergehende Wiedereinführung der Grenzkontrollen sowie die Einrichtung einer
Grenzschutztruppe umzusetzen. Tatsache sei, dass tausende Asylwerber über die Grenzen von Italien und Slowenien
nach Österreich geschleust werden. Dies müsse man endlich verhindern. "Für diese Bereiche ist
die ÖVP zuständig. Wenn diese BZÖ-Maßnahmen Realität werden, ist ein drittes Erstaufnahmezentrum
nicht mehr notwendig", bekräftigt der BZÖ-Generalsekretär. |
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Korun sieht neue Fekter-Politik: "Wer Asyl sagt, wird eingesperrt"
Antwort auf Eberau-Desaster kann kein "Einreisehaftzentrum"
sein
Wien (grüne) - "Das von Innenministerin Fekter verursachte Asyldesaster im Land sollen
jetzt offenbar die Flüchtlinge durch Freiheitsentzug ausbaden", erklärte die Menschenrechtssprecherin
der Grünen, Alev Korun, zum Auftritt Fekters in der ORF-"Pressestunde". "Wer in Österreich
Asyl beantragt, soll zuerst einmal eingesperrt werden. Denn um nichts anderes handle es sich bei Fekters neuester
Erfindung, die sie als Anwesenheitspflicht schönzureden versucht. "Aus den bisherigen Erstaufnahmezentren
sollen somit 'Einreisehaftzentren' werden. Das wäre ein völlig unverhältnismäßiger Freiheitsentzug
und ein solcher kann nicht verfassungskonform sein", stellte Korun fest. Die Antwort auf Eberau kann kein
"Einreisehaftzentrum" sein. "Statt Asylwerber einzusperren, muss Fekter endlich die von ihr abgeschaffte
unabhängige Rechtsberatung wieder einführen. Das würde die Asylverfahren wirklich beschleunigen.
Was Fekter abschaffen will, ist das Recht auf Bewegungsfreiheit. Fragt sich, welche Gruppe es als nächstes
Treffen soll.
Protestierende Studierende? Streikende ArbeitnehmerInnen?" "Seit Monaten gegen Asylsuchende Stimmung
zu machen und dann zu behaupten, die Stimmung im Lande würde sie schmerzen, ist an Zynismus nicht mehr zu
überbieten", so Korun weiter. Sie erinnerte daran, dass der Asylbescheid von Arigona Zogaj erst der Kronen
Zeitung und dem ORF zugespielt wurde noch ehe sie ihn selbst in der Hand hielt. "Nun auch noch eine Aufforderung
an Zogaj zu richten, aus dem Kosovo einen Antrag zu stellen, wissend, dass dieser nach der gültigen Rechtslage
keine Chance hat, ist politisches Mobbing von höchster Ebene. Fekter ist mittlerweile völlig untragbar
geworden." |
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Dörfler: Kärnten erfüllt seine Asylwerber-Quote
Memorandumsquote ist bindend - Innenministerin Fekter soll Quotenregelung ihrer Vorgängerin
endlich akzeptieren
Klagenfurt (fpk) - Nach den Aussagen von Innenministerin Maria Fekter in der "Pressestunde"
erneuert Landeshauptmann Gerhard Dörfler zum wiederholten Male, dass Kärnten die Memorandumsquote, welche
die Anzahl der Asylwerber in unserem Bundesland regelt, beinahe zu 100 Prozent erfüllt.
"Zwischen der verstorbenen Innenministerin Liese Prokop und dem verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider
hat es eine schriftliche Vereinbarung gegeben. Diese ist auch dann bindend und zu akzeptieren, wenn neue Personen
in den jeweiligen Zuständigkeitsbereichen aktiv sind", reagiert Gerhard Dörfler auf die Aussagen
von Fekter, wonach nicht sie, sondern ihre Vorgängerin eine solche Quote mit Kärnten vereinbart habe
und sie sich um derartige "Nebenabreden" wenig kümmern könne.
Die im Jahr 2005 zwischen Liese Prokop sowie den Landeshauptleuten Jörg Haider (Kärnten), Josef Pühringer
(Oberösterreich), Erwin Pröll (Niederösterreich) und Michael Häupl (Wien) beschlossene Memorandumsquote
sei für Kärnten und somit für die Regelung der Asylquote nach wie vor bindend und werde deshalb
auch von Kärnten entsprechend eingehalten, so Dörfler. Dort sei vorgesehen, dass Kärnten eine Quote
von 1.169 Asylwerbern zu erfüllen habe. Mit 1.090 Asylwerbern (Stand 7. Januar 2010) erfülle Kärnten
diese Quote beinahe zur Gänze. Trotz Meldung der freien 79 Asylplätze würden diese vom Bundesministerium
für Inneres (BMI) nicht in Anspruch genommen.
"Kärnten betreibt eine vorbildhafte Asylpolitik und ist immer bereit, gemäß der Memorandumsquote
seine Verpflichtungen zu erfüllen", betont der Kärntner Landeshauptmann. |
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