Wirtschaftskriminalität: Härtere Strafen für Bilanzfälschung
Altlengbach (övp-pd) - Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz nach der Arbeitsklausur des ÖVP-Regierungsteams
stellte Justizministerin Claudia Bandion-Ortner am 11.01. ihren Arbeitsschwerpunkt im ersten Halbjahr 2010 vor,
der auf härteren Strafen bei Bilanzfälschung liegen wird, da diese die Wirtschaft bedroht. Zudem kündigte
sie die Aufstockung um bis zu 35 zusätzliche Staatsanwälte und Richter für Wirtschaftsdelikte an,
speziell in der Causa Hypo-Alpe-Adria und einen Experten-Pool in Wirtschaftsfragen, der die Justiz bei komplexen
Verfahren beraten wird.
Zur Bilanzfälschung sagte Bandion-Ortner: "Wenn jemand andere vorsätzlich in die Irre führt,
schädigt und mit ins Verderben reißt, hat er in einer modernen Ökonomie nichts zu suchen. Bilanzfälschung
ist in den meisten österreichischen Rechtsformen strafbar, jedoch nicht die Fälschung von Jahresabschlüssen
ausländischer Gesellschaftsformen. Dies wird geändert werden. Außerdem braucht es noch härtere
Strafen", betonte die Justizministerin.
Zum Schutz der österreichischen Wirtschaft stellte Bandion- Ortner konkrete Maßnahmen vor: "Wir
werden die zahlreichen verstreuten Tatbestände in einen zentralen Tatbestand im Strafgesetzbuch zusammenfassen
und außerdem den Tatbestand der qualifizierten Bilanzfälschung einführen, der mit bis zu drei Jahren
Freiheitsstrafe bedroht ist. Auch wird es künftig einen eigene Tatbestand für die Verwendung erheblich
unrichtiger Bilanzen ausländischer Gesellschaften im Inland geben", so Bandion-Ortner. |