Maßnahmen der Regierung haben jedoch gegriffen – 260.309 waren 2009 im Jahresdurchschnitt
arbeitslos - Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent zweitniedrigste in Europa
Wien (bmask) - "Das globale Krisenjahr 2009 hat auch am österreichischen Arbeitsmarkt deutliche
Spuren hinterlassen. Es war ein schwieriges Jahr. Durchschnittlich waren 2009 260.309 Menschen ohne Beschäftigung.
Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 22,6 Prozent", berichtete Sozialminister Rudolf
Hundstorfer am 08.01. in einer Aussendung. Trotz dieser unerfreulichen Entwicklung habe sich Österreich aber
im europäischen Vergleich gut gehalten, da mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent
der zweitniedrigste Wert in Europa gehalten werden konnte - die Arbeitslosenquote der EU-27 lag 2009 bei 9,3 Prozent.
Der Sozialminister führte diese im Vergleich niedrige Quote in Österreich vor allem auf die raschen und
wirkungsvollen Maßnahmen der Bundesregierung zurück: es wurden zwei Konjunktur- und zwei Arbeitsmarktpakete
geschnürt, wodurch an die 100.000 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen werden konnten; und die
Steuerreform im Frühjahr brachte eine Stabilisierung der Kaufkraft mit sich, die wiederum dafür sorgte,
dass im Handel die Krise kaum zu spüren war.
In Schulung haben sich im abgelaufenen Jahr durchschnittlich 64.062 Personen befunden, das entspricht einem Anstieg
von 26,8 Prozent", berichtete Hundstorfer weiter. Die Fokussierung auf Qualifizierung in der aktiven Arbeitsmarktpolitik
habe die Chancen vor allem von schlecht ausgebildeten Menschen deutlich verbessert. Der Minister wies darauf hin,
dass trotz der Krise der Arbeitsmarkt 2009 sehr dynamisch war. Insgesamt konnte 580.450 Menschen mit Unterstützung
des AMS wieder ein Arbeitsplatz vermittelt werden und 266.203 Menschen nützten ein Kursangebot, um sich besser
für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Die weltweite Wirtschaftskrise bewirkte, dass die Zahl der unselbständig
Beschäftigten 2009 in Österreich um 1,4 Prozent oder 46.929 Personen auf 3.373.565 sank. "Dies ist
sehr bedauerlich, aber gegenüber den ursprünglichen Prognosen sind die Entwicklungen aufgrund der Konjunktur-
und Arbeitsmarktpakete deutlich besser ausgefallen", so der Minister.
Die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit habe im Jahr 2009 ebenfalls Grund zur Sorge gegeben. Mit durchschnittlich
10,2 Prozent habe es vor allem im ersten Halbjahr einen deutlichen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit gegeben,
aber analog zur Gesamtarbeitslosigkeit weist Österreich auch bei den Jugendlichen den zweitniedrigsten Wert
in Europa auf und befindet sich deutlich unter dem EU-Durchschnitt, der bei einer Quote von 20,7 Prozent liegt.
Vor allem im zweiten Halbjahr fielen die Zuwächse bei der Jugendarbeitslosigkeit deutlich unter dem Durchschnitt
aus, was auf den verstärkten Einsatz arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen zurückzuführen sei,
sagte der Minister. So konnte bei den Lehrstellensuchenden durch die Ausweitung der überbetrieblichen Lehrausbildung
ein starker Anstieg verhindert werden.
Derzeit absolvieren 8.600 Jugendliche durch Maßnahmen der Ausbildungsgarantie eine vollwertige Berufsausbildung.
Die Zahl der Lehrstellensuchenden betrug im Jahresdurchschnitt 2009 5.944 und stieg gegenüber dem Jahr 2008
nur geringfügig um 249 Personen bzw. 4,4 Prozent an. Die Zahl der offenen Lehrstellen betrug 2009 3.279 (-354
bzw. 9,7 Prozent). Mit der "Aktion Zukunft Jugend" garantierte die Bundesregierung allen jugendlichen
Arbeitslosen zwischen 19 und 24 Jahren innerhalb von sechs Monaten entweder einen Arbeits- oder einen Ausbildungsplatz.
"Die ?Aktion Zukunft Jugend? war auch ein klarer Erfolg: 2009 haben 138.191 Jugendliche eine Arbeit aufgenommen
und 83.108 ein Kursangebot genützt", unterstrich der Arbeitsminister.
"Wir werden 2010 ein weiteres hartes Jahr am Arbeitsmarkt zu bewältigen haben. Wir werden daher die Mittel
für die aktive Arbeitsmarktpolitik und Lehrlingsbeihilfen um 69 Millionen Euro auf 1.454 Millionen Euro aufstocken.
Heuer werden wir beginnend mit dem Arbeitsmarktpaket III den klaren Schwerpunkt auf Qualifizierung weiterführen.
Umso besser die Menschen qualifiziert sind, umso höher sind ihre Chancen am Arbeitsmarkt", sagte Hundstorfer
abschließend. |