Industrieviertel beantwortet Finanzkrise mit mehr Umsatz   

erstellt am
18 01. 10

Neunkirchen (nöwpd) - Obwohl auch der Arbeitsmarkt des stark exportorientierten Industrieviertels mit einem Ansteigen der Arbeitslosigkeit unter den Auswirkungen der internationalen Finanzkrise zu leiden hatte, wirkte der Inlandskonsum als Bremse und drehte in manchen Geschäftsfeldern zusammen mit Betriebsneugründungen das Ergebnis sogar um. Gegen den allgemeinen Trend kassierte das Finanzamt Neunkirchen-Wiener Neustadt im Jahr 2009 mehr Umsatzsteuer. Ihr Volumen nahm um 28 Prozent von 127 auf 163 Millionen Euro zu, gab Helga Kölndorfer, Vorständin des Finanzamtes beim Neujahrsempfang der Bezirksstelle Neunkirchen der Wirtschaftskammer bekannt. Das sei zum großen Teil den "kaufmotivierten Konsumenten² zu verdanken, betonte Bezirksstellenobmann Josef Breiter, der darin nicht zuletzt einen Erfolg des Regionalappells der mittelständischen Wirtschaft "Fahr nicht fort, kauf im Ort² erblickt.

Auch das Unternehmerforum in Neunkirchen wurde von Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl dazu benützt, die in den Regionen liegend Kraft der Wirtschaft mit ihrer Verlässlichkeit und Qualität hervorzuheben. Sie gab sich zuversichtlich, "dass die Wirtschaft das Jahr 2010 mit einem Wachstum von 1,2 bis 1,5 Prozent gut bewältigen wird.² Der Lebensstandard und die sozialen Standards seien nur zu halten, wenn die Wirtschaft funktioniere.

Lob und Tadel präsentierte Sonja Zwazl zur neuen Vergabeordnung und zur Bundesbeschaffungsagentur. Während die eine es den Klein- und Mittelbetrieben nunmehr leichter mache, an öffentliche Aufträge heranzukommen, mache die andere "einen großen Bogen um die Regionen. Es macht keinen Sinn, das Geld, das man sich so erspart, hinterher in Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit in den Regionen zu stecken.²

Während Bezirksobmann Breiter im "Milliardenprojekt des Semmeringbasistunnels ein interessantes Auftragspotential für die Wirtschaft des Bezirkes² erblickt, erwartet sich Zwazl kurzfristig die stärksten Impulse von Investitionen in das Energiesparen sowie von der niederösterreichischen Wellness-Wirtschaft, die im Vorjahr 2,5 Milliarden Euro umgesetzt habe und nach ihrer Meinung heuer für fünf Prozent Zuwachs gut sein sollte.

Schließlich nützte die Wirtschaftskammer Neunkirchen ihren Neujahrsempfang dazu, drei Betriebe auszuzeichnen, die mit der Qualität ihrer Lehrlingsausbildung beispielhafte Nachwuchsarbeit leisten. Die von ihnen gestellten Kandidaten waren von nationalen und internationalen Lehrlingswettbewerben freudestrahlend mit Goldmedaillen heimgekehrt. Geehrt wurden die auf Wärme- und Trittschalldämmung spezialisierte Bodenlegerfirma Wiedner Ges.mbH aus Gloggnitz, das Fleischer-Unternehmen Wolfgang Seidl aus Neunkirchen und der Schlosserbetrieb Walter Hölzl aus Payerbach.
     
Informationen: http://wko.at/noe/neunkirchen    
     
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