Inflation im Dezember 2009: 1,0%; Preistreiber: Treibstoffe und Wohnen   

erstellt am
15 01. 10

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Dezember 2009 betrug nach Berechnungen der Statistik Austria im Jahresabstand 1,0% (November 0,7%, Oktober 0,2%) und erreichte mit diesem Anstieg etwa das Niveau des 1. Quartals 2009 (durchschnittlich 1,1%). Hauptverantwortlich dafür waren die Ausgaben für Wohnen (durchschnittlich +2,4%) sowie die Treibstoffpreise, deren Jahresveränderungsraten trotz aktuell leicht fallender Preistendenz um 10% über dem Dezemberniveau des Vorjahres lagen (Basiseffekt). Insgesamt erhöhten sie die Inflation um 0,35 Prozentpunkte. Preisdämpfend wirkten die Ausgaben für Nahrungsmittel.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Dezember 2009 betrug 108,2 (Basisjahr 2005). Gegenüber November 2009 stieg das allgemeine Preisniveau um 0,2%, vorwiegend auf Grund teurerer Pauschalreisen (+7,1%) und Beherbergungsdienstleistungen (+10,2%). Preisrückgänge wurden bei Nahrungsmitteln beobachtet (-0,4%).

Dezember 2009 stieg im Jahresvergleich um 1,1%, der Indexstand des HVPI (Basisjahr 2005) lag im Dezember bei 108,57. Die HVPI-Inflationsrate war deutlich höher als in den Vormonaten (November 0,6%, Oktober 0,1%) und um 0,1 Prozentpunkte höher als jene des VPI (1,0%).
Auf Grund der unterschiedlichen Ausgabenkonzepte von HVPI und VPI wirkten sich Preissteigerungen in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" im HVPI, der die Ausgaben von Touristen in Österreich beinhaltet, stärker aus.

Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +2,4%) war Hauptpreistreiber im Jahresabstand (+0,45 Prozentpunkte). Dies ist sowohl auf höhere Mieten (+5,8%) als auch auf Verteuerungen bei der Instandhaltung von Wohnungen (durchschnittlich +3,8%) zurückzuführen. Die Ausgaben für Haushaltsenergie sanken insgesamt um 0,8%, wobei Rückgänge bei den Gaspreisen (-11%) durch höhere Heizölpreise (+6%) teilweise kompensiert wurden. Die Strompreise waren stabil.

Die Ausgabengruppe "Verkehr" verzeichnete durchschnittliche Preisanstiege von 2,5% (+0,35 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren starke Teuerungen bei Treibstoffen (durchschnittlich +10%) gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Flugtickets kosteten hingegen im 12-Monatsabstand um 13% weniger.

Durchschnittliche Preisrückgänge von 1,9% in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (-0,25 Prozentpunkte) wurden überwiegend von Verbilligungen bei Obst (durchschnittlich -7%) und Gemüse (durchschnittlich -5%) verursacht. Molkereiprodukte und Eier waren insgesamt um 3% billiger.

Für die durchschnittlichen Preisrückgänge von 16,3% (-0,2 Prozentpunkte) in der Ausgabengruppe "Erziehung und Unterricht" waren hauptsächlich der weitgehende Wegfall der Studiengebühren (-68%) und in geringerem Maße die österreichweite Realisierung des sogenannten Gratiskindergartenjahres (insgesamt -43%) verantwortlich, die im Jahresabstand nach wie vor indexwirksam waren.

Die gegenüber dem Vormonat durchschnittlich um 1,4% höheren Preise bei "Freizeit und Kultur" (+0,15 Prozentpunkte) spiegelten hauptsächlich den Beginn der Winterurlaubssaison wider (Pauschalreisen insgesamt +7,1%).

In der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" stiegen die Preise saisonbedingt um durchschnittlich 1,8% (+0,15 Prozentpunkte), wofür hauptsächlich teurere Beherbergungsdienstleistungen verantwortlich zeichneten (insgesamt +10,2%).

Ausschlaggebend für die durchschnittlichen Preisrückgänge von 0,4% in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (-0,05 Prozentpunkte) waren breit gestreute leichte Verbilligungen bei Fleisch und Fleischwaren (insgesamt -1%) und bei Käse (insgesamt -2%).

Der Indexstand des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2005) betrug im Dezember 2009 109,8, die PIPH-Inflationsrate lag bei 1,5% und damit um 0,5 Prozentpunkte über der Gesamtinflation (VPI). Die Verteuerungen bei Sozialschutz- und Krankenhausdienstleistungen und bei der Körperpflege wirkten im PIPH aufgrund der höheren Gewichtung deutlich stärker preistreibend als im VPI. Umgekehrt wirkten die Preissenkungen bei Studien- und Kindergartengebühren, bei Flugtickets, bei Pauschalreisen sowie bei technischen Geräten für die Freizeit wegen des geringeren Gewichtes im PIPH nicht so inflationssenkend wie im VPI. Die aktuellen Preissteigerungen für Wohnungsmieten und für die Wohnungsinstandhaltung dämpften hingegen den PIPH aufgrund der geringeren Gewichtung gegenüber dem VPI.
     
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