Stift Klosterneuburg: Kuratoriumssitzung entscheidet über Generalrenovierung   

erstellt am
15 01. 10

Unter dem Vorsitz von Niederösterreichs LH Dr. Erwin Pröll fällt die Entscheidung über die Weiterführung der Generalrenovierung des Stiftes Klosterneuburg.
Klosterneuburg (stift) - Die Generalrenovierung des Stiftes Klosterneuburg kostete bereits den stattlichen Betrag von 22,5 Millionen Euro. Nach Berechnungen der stiftlichen Bauabteilung sind noch mindestens weitere 8,9 Millionen nötig, um in den nächsten 10 Jahren die Arbeiten abschließen zu können. In der Kuratoriumssitzung vom 14. Jänner 2010 sollen nun die Arbeiten für die Jahre bis 2014 beschlossen werden: Kostenpunkt 5,8 Millionen. Im Wesentlichen sind zwei Projekte vorgesehen: Die Verlegung der Schatzkammer und die Renovierung des barocken Stiftstraktes.

Zusätzliche Attraktivität durch die Schatzkammer
Die Schatzkammer des Stiftes beherbergt bedeutende Schätze aus fast 900 Jahren, vom mittelalterlichen Absstab über die barocke Schleiermonstranz bis zum Jugendstil- Ornat. Vor allem aber befindet sich in der Schatzkammer ein Gegenstand von besonderer Bedeutung: der österreichische Erzherzogshut. 1616 als "heilige Krone Österreichs" gestiftet, durfte diese Krone nur zur Erbhuldigung - der Anerkennung eines neuen Herrschers - für wenige Stunden vom Stift entfernt werden. Eine päpstliche Bulle bestätigt diese Bestimmung und bedroht jeden, der die Krone zu anderen Zwecken vom Stift entfernt, mit dem Kirchenbann…

Durch ihre räumliche Lage ist die Schatzkammer bisher nur in Ausnahmefällen zu besichtigen gewesen. Nun soll sie verlegt und in den Besichtigungsbereich eingebunden werden, was die Attraktivität des Stiftes für den Tourismus weiter heben würde.

Notwendige Renovierung des barocken Kaisertraktes
Der Barocktrakt des Stiftes (errichtet 1730-40, vollendet durch Kornhäusel 1842) weist an Fassaden und im Dachbereich schwere Schäden auf, die einer dringenden Renovierung bedürfen.

Eine Frage der Finanzierung
Wie bisher ist das Stift bereit, rund 60% der Kosten aus den von den stiftseigenen Betrieben aufgebrachten Mittel zu tragen. Die restlichen 40% müssen durch Förderungen aufgebracht werden. Propst Bernhard Backovsky betonte dazu, dass das kulturelle Erbe des Stiftes Klosterneuburg "nicht nur das Erbe unseres Stiftes ist. Es ist auch das Erbe der Stadt Klosterneuburg, des Landes Niederösterreich, der österreichischen Kirche und des öster- reichischen Staates… Die Erhaltung dieses Erbes kann daher nicht nur auf unseren Schultern liegen, sondern muss von der Stadt, der Kirche, dem Land und der Republik mitgetragen werden."

Wie es bisher auch geschah: Rund 25% der Kosten trug das Land, kleinere Subventionen leisteten die Stadt und die Erzdiözese, den Rest steuerte die Republik bei. Generalabt Propst Backovsky weiter: "Niemand kann ein Investitionsvolumen von 5,8 Millionen Euro ohne fixe Förderungszusagen beschließen. Denn: Begonnene Arbeiten abzubrechen, wäre nicht nur Geldverschwendung sondern widerspräche auch unserer Ansicht von Verantwortung gegenüber den von uns beschäftigten Firmen."

Große Bedeutung für die Wirtschaft
Renovierungsarbeiten gelten als einer der personalintensivsten Bereiche der ganzen Baubranche, sodass der Aufwand von 5,8 Millionen € auch rund 49.000 Arbeitsstunden bedeutet. In der derzeitigen wirtschaftlichen Krisensituation wäre dies somit auch ein ganz wichtiger Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen für Wien und Niederösterreich.
     
Informationen: http://www.stift-klosterneuburg.at    
     
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