Wien (universität) - Die Pariser Académie des sciences de l'Institut de France ist eine der
ältesten Akademien der Welt. Sie versammelt herausragende französische und ausländische WissenschafterInnen.
Im Dezember 2009 hat die Académie des sciences 18 neue assoziierte AusländerInnen (associés
étrangers) in ihren Kreis gewählt. Unter ihnen - neben vier Frauen inklusive einer Nobelpreisträgerin
- Anton Zeilinger, Professor für Experimentalphysik und wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Quantenoptik,
Quantennanophysik und Quanteninformation der Universität Wien.
Die Académie des sciences, die heute auch häufig als Pariser Akademie der Wissenschaften bezeichnet
wird, besteht aus französischen Mitgliedern, assoziierten AusländerInnen und korrespondierenden Mitgliedern.
Sie teilt sich in zwei Divisionen auf: Zum einen Mathematik, Physik und ihre Anwendungen, zum anderen Chemie, Biologie,
Medizin und ihre Anwendungen. Es werden nur prominente WissenschafterInnen ausgewählt, die "mit erfinderischem
Geist und vielseitigen Interessen forschen und damit einhergehend gesellschaftliche Veränderungen auslösen".
Viele der Gewählten sind nicht nur in der Forschung tätig, sondern auch in der Lehre und/oder sind ausgezeichnete
populärwissenschaftliche AutorInnen. Anton Zeilinger erhält die für Österreich sehr seltene
Ehrung gemeinsam mit dem amerikanischen Physiker Curtis G. Callan von der Princeton University. Die feierliche
Überreichung findet im Juni 2010 in Paris statt.
Begründung der Académie des sciences
Anton Zeilinger hat erfolgreich bedeutende Experimente im Bereich konzeptioneller Grundlagen der Quantenphysik
durchgeführt. Er hat entscheidend zur Entwicklung der Quanteninformation und der Atomoptik beigetragen.
Biografische Angaben zu Anton Zeilinger
Anton Zeilinger wurde 1945 in Ried im Innkreis (OÖ) geboren, studierte in Wien Physik. Er hatte Professuren
am Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der Universität München, der Technischen Universität
Wien, der Universität Innsbruck, der
Universität Melbourne und am College de France inne und führte Forschungsarbeiten im Los Alamos National
Laboratory und am Merton College der Oxford University durch. Seit 1999 ist er Professor für Experimentalphysik
der Universität Wien und leitet
das Institut für Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation ebendort. Seine Experimente im Bereich
der Quanten-Teleportation sorgten für internationales Aufsehen. |