Feierliche Fahnenhissung mit BR-Präsident Mitterer und LH Dörfler
Wien (pk) - Der Fahnenschmuck auf dem Parlament an der Wiener Ringstraße zeigt derzeit neben
den rot-weiß-roten Farben Österreichs und den goldenen Sternen der Europäischen Union auch die
gelb-rot-weiße Kärntner Landesflagge mit den "drei schwarzen, rotbezungten und gewaffneten Löwen"
im Wappenschild. Der Grund für die Fahnenpräsenz des südlichsten Bundeslandes auf dem Parlamentsgebäude
ist der turnusmäßige Vorsitz Kärntens im Bundesrat seit Anfang dieses Jahres.
Der neue Bundesratspräsident Peter Mitterer - er folgte auf den Burgenländer Erwin Preiner - hisste die
Kärntner Landesfahne am 13.01. gemeinsam mit dem Landeshauptmann von Kärnten Gerhard Dörfler und
sorgte damit für ein augenfälliges Symbol des Kärntner Bundesratsvorsitzes im ersten Halbjahr 2010.
Seit 2006 ist es nun schon parlamentarische Tradition, neben den Flaggen der Europäischen Union und Österreichs
auch die Flagge jenes Bundeslandes auf dem Dach des Parlaments wehen zu lassen, das aktuell den Vorsitz im Bundesrat
innehat.
Für eine besondere Kärntner Note der Flaggenhissung sorgte heute die Militärmusik Kärnten,
die gemeinsam mit den "Stimmen aus Kärnten" und der "Gegendtaler Klarinettenmusik" ein
Festkonzert gab. Im Anschluss daran lud Bundesratspräsident Peter Mitterer zu einem Empfang in das Hohe Haus.
Peter Mitterer: Bundesrat reformieren, nicht abschaffen!
Unter den zahlreichen Gästen der Veranstaltung begrüßte Bundesratspräsident Peter
Mitterer die Vizepräsidentin des Bundesrates Susanne Neuwirth, FPÖ-Klubobmann Heinz-Christian Strache,
BZÖ-Klubobmann Josef Bucher, die Fraktionsführer im Bundesrat Gottfried Kneifel (V), Monika Mühlwerth
(F) und Stefan Schennach (G) sowie viel Prominenz aus Kärnten mit Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Landtagspräsident
Josef Lobnig, Landeshauptmann-Stellvertreter Uwe Scheuch und Mitgliedern der Kärntner Landesregierung an der
Spitze.
Mitterer bezeichnete das Bundesland Kärnten als einen traditionell verlässlichen Partner Österreichs
und erinnerte daran, dass Kärnten nach dem Ersten Weltkrieg das erste Bundesland gewesen sei, das der neuen
Republik Österreich beitrat. Der neue Bundesratspräsident bekannte sich nachdrücklich zur zweiten
Kammer des Parlaments und betonte seine Aufgabe, die Bundesländer in der Bundesgesetzgebung zu vertreten.
Entschieden wandte sich Mitterer gegen öffentliche Diskussionen über eine Abschaffung des Bundesrates.
Es gelte vielmehr, Veränderungen und Reformen herbeizuführen, wobei Mitterer an diesbezügliche Vorschläge
des Österreich-Konvents erinnerte.
Gegenüber Darstellungen in manchen Medien unterstrich der Kärntner Bundesratspräsident die erfolgreiche
Entwicklung seines Bundeslands, das trotz des aktuell schwierigen Umfelds gute wirtschaftliche Ergebnisse, insbesondere
im Tourismus, und eine überdurchschnittliche Technologieentwicklung aufweise. Mitterer wies auf das "Kulturland"
Kärnten hin, namentlich auf Erfolge des Kärntner Musikschulwesens, unterstrich die Weltoffenheit der
Kärntner und machte auf die enge Kooperation mit Friaul-Julisch-Venetien und Slowenien aufmerksam. Mit Slowenien
wünschte der Bundesratspräsident ausdrücklich eine weitere Vertiefung der Beziehungen und kündigte
den Besuch des Präsidenten der Zweiten Kammer des Slowenischen Parlaments in Österreich an. |