Siemens liefert 135.000 Geräte an deutsches Energieversorgungsunternehmen - im Rahmen einer
Smart Metering-Gesamtlösung
Wien (siemens) - Mit einer zukunftsorientierten Smart Metering-Gesamtlösung unterstützt
Siemens den deutschen Stromversorger EnBW Ostwürttemberg Donau Ries AG (EnBW ODR) beim Ausbau seines Netzes
zu einem Smart Grid. Dazu liefert Siemens die Smart Metering-Infrastruktur auf Basis seines in Österreich
entwickelten Verbrauchsdatenerfassungs- und Verteilnetzautomatisierungs-Systems AMIS. Ergänzt wird das System
durch ein modernes Zählerdatenmanagementsystem. AMIS (Automated Metering and Information System) stellt neben
anderen Arten von Endgeräten eine neue Generation von Stromzählern dar, die essentielle Bestandteile
der intelligenten Stromnetze der Zukunft sind. AMIS wurde von Grund auf in Österreich entwickelt und die intelligenten
Stromzähler werden von der burgenländischen Firma Becom produziert. Siemens Österreich ist außerdem
das Headquarter für den weltweiten AMIS-Vertrieb und beherbergt konzernweite Kompetenzzentren für Smart
Grid-Technologien.
"Siemens ist weltweit eines der wenigen Unternehmen, das die nötige Technologie und das Know-how für
Smart Grids aus einer Hand anbieten kann. Siemens Österreich kann mit seinen Kompetenzen auf diesem Gebiet
viel zum Erfolg der Smart Grid-Technologien beitragen", so Siemens Österreich-Chefin Brigitte Ederer.
Die Stromnetze der Gegenwart sind statische Gebilde. Durch die steigende Zahl von Stromerzeugungsanlagen auf Basis
erneuerbarer Energien, die nicht konstant ins Netz einspeisen, werden die Netze komplexer und schwerer beherrschbar.
In Zukunft braucht es daher eine flexibel und optimal gesteuerte Netzinfrastruktur. Smart Grids sind die Stromnetze
der Zukunft, die eine lebendige Infrastruktur mit flexibler, schneller und wechselseitiger Kommunikation aller
am Strommarkt beteiligten Einheiten darstellen. Für Smart Grids notwendige Komponenten sind intelligente Zähler,
Intelligenz im Netz und Datenmanagement.
AMIS als Wegbereiter für Smart Grids
Das in Österreich entwickelte AMIS vereint die digitale Verbrauchsdatenerfassung und das Management
von Verteilnetzen in einem System. Siemens bietet einerseits für Energieversorger eine Komplettlösung
zur automatischen Erfassung von Stromverbrauchsdaten, indem es den zeitlichen Verlauf des Stromverbrauchs jedes
einzelnen Stromkunden registriert. Andererseits erhalten die Kunden genaue Informationen über ihren Stromverbrauch.
Was AMIS von allen bisherigen intelligenten Zählerlösungen unterscheidet, ist die Abdeckung der Lieferkette
vom Erzeuger bis zum Verbraucher. AMIS wurde von Grund auf in Österreich entwickelt. Rund 25 Entwickler sind
bei Siemens Österreich mit der Entwicklung und kontinuierlichen Verbesserung von AMIS beschäftigt. Siemens
Österreich beheimatet auch ein Kompetenzzentrum, das vor allem Know-how in der Verteilnetzautomatisierung,
der Datenübertragung über das Niederspannungsnetz (Power Line Communication, PLC) und in der Zählermesstechnik
bietet. Bei Siemens Österreich ist außerdem das Headquarter für den AMIS-Vertrieb mit weltweiter
Geschäftsverantwortung inklusive Planung und Product-Lifecyclemanagement angesiedelt. "Als Verantwortlicher
des Energy-Sektors freut es mich besonders, dass wir ein weiteres Projekt mit den intelligenten Stromzählern
aus Österreich gewinnen konnten. In AMIS steckt österreichische Entwicklungsarbeit, Know-how aus Österreich
und durch unsere Partnerschaft mit der Firma Becom gibt es auch einen heimischen Wertschöpfungsanteil durch
die Fertigung und Eichung der Zähler", so Gunter Kappacher, Vorstandsmitglied der Siemens AG Österreich
und verantwortlich für den Bereich Energie im 19 Länder umfassenden Wirtschaftsraum CEE.
Auch für Wasser- und Gaszähler kompatibel
Mit AMIS als Teil einer Smart Metering-Gesamtlösung bietet Siemens dem süddeutschen Stromversorger
EnBW ODR eine zukunftssichere Basis für künftige Smart Grid-Anwendungen im Netz, um beispielweise die
vermehrte Einspeisung regenerativer Energiequellen zuzulassen und beherrschen zu können. Zudem will der Stromversorger
das System nutzen, um Netzparameter wie Über- und Unterspannung sowie Kurzzeit- und Langzeitausfälle
erfassen zu können. Durch detaillierte Informationen wie Erdschluss- und Kurzschlussanzeige soll der gesamte
Netzbetrieb optimiert werden. Darüber hinaus sind Zusatzdienstleistungen wie das Erfassen der Gas- und Wasserverbrauchsdaten
möglich. Siemens liefert insgesamt etwa 135.000 Zähler und Lastschaltgeräte sowie rund 3.500 Datenkonzentratoren
des AMIS-Systems. Zu den Besonderheiten der Gesamtlösung gehören die Einbindung von etwa 17.000 Gas-
und Wasserzählern sowie die fernwirktechnische Ausrüstung der AMIS-Datenkonzentratoren für etwa
1.700 Trafostationen und die Einbindung in das vorhandene System.
19 Pilotprojekte in Europa
In Österreich sind die intelligenten Stromzähler von Siemens in Oberösterreich, Kärnten
und Salzburg im Testbetrieb. Am weitesten fortgeschritten ist die digitale Zählertechnologie in Oberösterreich.
Die Energie AG hat seit 2007 10.000 Haushalte mit AMIS-Zählern ausgerüstet. Ab Anfang 2010 sollen weitere
50.000 Einheiten dazukommen. Bis 2011 sollen schon über 100.000 Geräte bei den Kunden eingebaut sein.
Es konnten mit AMIS bisher sechs Projekte gewonnen werden. Insgesamt gibt es in Europa 19 Pilotprojekte.
Europäisches Kompetenzzentrum für Zählerdatenmanagement in Wien
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts für EnBW ODR ist die Anbindung des Meteringsystems über
eine SAP-zertifizierte Schnittstelle an existierende IT-Systeme, zum Beispiel an ein Internetportal oder an Systeme
für den Datenaustausch. Auch hier kann Siemens Österreich viel zum Erfolg des Projekts beitragen. Zur
Entwicklung maßgeschneiderter Zählerdatenmanagementlösungen hat Siemens weltweit drei Kompetenzzentren
eingerichtet: Wien ist dabei seit Anfang des Jahres 2008 neben Texas/USA und Nottingham/Vereinigtes Königreich
einer der Standorte. Die Softwarespezialisten innerhalb des bei der Siemens AG Österreich angesiedelten Kompetenzzentrums
entwickeln ein an den europäischen Markt angepasstes Zählerdatenmanagement, das in der Folge bei den
Kunden implementiert wird. Auch der Vertrieb des Zählerdatenmanagementsystems EnergyIP in Europa wird von
diesem Wiener Kompetenzzentrum verantwortet.
"Mit Hilfe dieser Smart Metering-Gesamtlösung können Energieversorger ihren Kunden nicht nur innovative
Tarife anbieten. Sie können durch genauere und kürzere Abrechnungsintervalle auch den Service verbessern.
Letztlich werden besser informierte Stromkunden Energie effizienter nutzen und dabei nicht nur den CO2-Ausstoß
reduzieren, sondern auch Geld sparen", so Kappacher abschließend. |