Alte Schmiede: Überblick über "Kampf um die Stadt"-Veranstaltungen   

erstellt am
13 01. 10

Wien (rk) - Im Rahmen der bis 28. März im Künstlerhaus zu sehenden Großausstellung des Wien Museum "Kampf um die Stadt" existiert ein breit gefächertes Begleitprogramm, welches Ausstellungsführungen, Exkursionen, aber auch literarische Veranstaltungen vorsieht. In Zusammenarbeit mit der Alten Schmiede (1., Schönlaterngasse 9) finden bis Ende März noch insgesamt vier solcher Gespräche und Lesungen statt, die allesamt das literarische Wirken in der dreißiger Jahren in Wien thematisieren.

Den Beginn machen kommenden Montag (18.1.) der Schriftsteller Erwin Riess und der Literaturwissenschaftler Gerald Krieghofer, die sich mit dem sozialem Engagement Karl Kraus für Kriegsinvalide und Blinde auseinandersetzen.

Mitte Februar (15.2.) steht der frühe Wiener Arbeiterdichter Alfons Petzold (1882-1923), dessen autobiographischer Roman "Das raue Leben" (1920) bis heute bekannt ist, im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Künstler Wolfgang Zeindl wird der Schriftsteller Ludwig Roman Fleischer, von dem zuletzt der Roman "Das Buch der Käuze" (2009) erschienen ist, über die "oft schneidend scharfe Prosa" des jung verstorbenen Petzolds debattieren. Weiters am Podium des Petzold-Abends ist der Schriftsteller Peter Rosei ("Das große Töten", 2009) und der Kunsthistoriker Berthold Ecker.

An zwei Schriftstellerinnen, die um 1930 erstmals mit ihren Erzählungen in die Öffentlichkeit traten, erinnern am 22.Februar die Literaturexpertin Gisela Steinlechner und die Schriftstellerin Andrea Winkler ("Hanna und ich", 2008): Veza Canetti (1897-1963) und Mela Hartwig (1893-1967). Canetti, die 1934 den berühmten Schriftsteller Elias Canetti heiratete, wurde in jüngerer Vergangenheit mit ihren Romanen "Die gelbe Strasse" oder "Die Schildkröten" wiederentdeckt. Zu ihren Lebzeiten publizierte sie wenig, 1933 erschien die Erzählung "Der Kanal" in der Wiener Arbeiter Zeitung. Hartwig, die auch als Schauspielerin arbeitete, debütierte 1927 mit ihrer Erzählung "Das Verbrechen".

Den Abschluss machen am 15. März die beiden Literaturwissenschaftler Ferdinand Schmatz und Thomas Eder, die sich mit der vergessenen schreibenden Avantgarde der dreißiger Jahre in Wien, zu denen unter anderem Albert Ehrenstein oder Erika Giovanna Klien zählen, beschäftigen.

Sämtliche Veranstaltungen sind frei zu besuchen und beginnen um jeweils 19.00 Uhr.
     
Informationen:
http://www.alte-schmiede.at
http://www.wienmuseum.at
   
     
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