Außenminister trifft Amtskollegen aus Kasachstan
Wien (bmeia) - "Die Übernahme des OSZE-Vositzes durch Kasachstan ist eine besondere Premiere:
Erstmals steht ein zentralasiatischer Staat an der Spitze dieser Organisation. Der Erfolg des kasachischen Vorsitzes
wird nicht zuletzt daran gemessen werden, wie entschlossen Kasachstan OSZE-Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte,
Demokratisierung und Rechtsstaatlichkeit umsetzt", so Außenminister Michael Spindelegger nach seinem
Gespräch mit seinem kasachischen Amtskollegen Kanat Saudabajew. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Übernahme
des Vorsitzes der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) durch Kasachstan Anfang
dieses Jahres. Kasachstan ist der erste Staat der ehemaligen Sowjetunion, der den Vorsitz der 56 OSZE-Staaten übernimmt.
"Als Sitzstaat hat Österreich eine besonders enge Beziehung zur OSZE. Dabei kommt dem jeweils amtierenden
Vorsitz eine besondere Bedeutung zu. So waren wir auch bei der Vorbereitung des kasachischen Vorsitzes hilfreich.
Ein gutes Dutzend kasachischer Diplomaten haben Vorbereitungskurse an der Diplomatischen Akademie in Wien absolviert.
Diese Unterstützung werden wir auch während des Vorsitzes fortsetzen", so der Außenminister.
Kasachstan wird als Vorsitz auch die Gespräche zum europäischen Sicherheitsdialog im Rahmen der OSZE
leiten. Zur Debatte um einen neuen Sicherheitsvertrag bekräftigte Spindelegger: "Die OSZE ist und bleibt
der am besten geeignete Rahmen für den europäischen Sicherheitsdialog. Aus unserer Sicht geht es primär
darum, die existierenden Mechanismen der OSZE wirksam zu nützen und einzusetzen, statt eine gänzlich
neue Sicherheitsarchitektur für unseren Kontinent zu entwickeln".
Beide Außenminister unterzeichneten aus Anlass des Besuchs ein bilaterales Investitionsabkommen. Spindelegger
betonte dabei, dass es im bilateralen Verhältnis zu Kasachstan besonders im wirtschaftlichen Bereich noch
großes Potential gebe: "Österreich hat großes Interesse, mit dem größten zentralasiatischen
Land wirtschaftlich enger zu kooperieren. Das heute unterzeichnete Investitionsabkommen ist dafür eine solide
Grundlage und soll zu einer Intensivierung der Investitionstätigkeit im Interesse beider Staaten beitragen."
Auch die Zusammenarbeit im Energiebereich etwa mit OMV/PETROM und beim Maschinen- und Anlagenbau für Industrie
und Bergbau sei ausbaufähig. "Die Eröffnung einer österreichischen Botschaft in Astana im Jahr
2007 war ein klares Signal unseres Engagements in Zentralasien. Auch in Zukunft wollen wir unsere Beziehungen mit
den Staaten dieser Region auf wirtschaftlicher, kultureller und politischer Ebene vertiefen", so der Außenminister
abschließend. |