Ein neues Berufsorientierungsmodell für Jugendliche – LR Dr. Peter Rezar: Bezirk Oberpullendorf
nimmt mit dem Projekt Vorreiterrolle ein
Eisenstadt (blms) - "Mit 14 Jahren müssen Jugendliche - gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten
- einen Lehrberuf oder einen bestimmten Schultyp auswählen. Persönliche Fähigkeiten erkennen und
Schwächen und Stärken mit der richtigen Berufswahl kombinieren, stellt oft für viele Jugendliche
mit 14 Jahren - wie auch für die Erziehungsberechtigten - eine Überforderung dar. Daher soll die Berufsorientierung
optimiert werden", so Soziallandesrat Dr. Peter Rezar zur Ausgangslage für das neue Pilotprojekt "Spurensuche".
Gestartet wird mit dem neuen Berufsorientierungsmodell, das dann in der Folge auf das gesamte Burgenland ausgeweitet
werden soll, im Feber 2010 in der Neuen Mittelschule Kobersdorf.
Im Vorfeld des neuen Pilotprojekts wurde eine Studie über Vermittlungshemmnisse von Jugendlichen im Bezirk
Oberpullendorf durchgeführt - eine Forderung darin war die Optimierung von Berufsorientierung in den Pflichtschulen.
"Oftmals werden Berufe unter Gesichtspunkten ausgewählt, die den derzeitigen Interessen entsprechen.
Burschen wollen Geld verdienen und Mädchen wollen anderen gefallen", berichtet Mag. Shobha Hamann, Geschäftsführerin
der Frauenberatungsstelle Oberpullendorf, die das neue Projekt abwickelt und leitet. "Wir wollen Burschen
ein anderes Männerbild aufzeigen und soziale und pädagogische Berufsfelder aufzeigen und Mädchen,
die sich kaum zu handwerklichen oder technischen Berufen entscheiden, hier über weitere Ausbildungsmöglichkeiten
informieren", führt DSA Toni Schuster von der Männerberatung der Caritas, die als Projektpartner
fungiert, aus.
Erstmals begleiten Expertinnen und Experten die Jugendlichen bei der Umsetzung des Projekts. "Dabei werden
Mädchen und Burschen im zweiten Semester der 3. Klasse und im ersten Semester der 4. Klasse der Neuen Mittelschule
bei der Entwicklung eines individuellen Lebensplanes unterstützt", beschreibt DSA Nina Piniel das konkrete
Projektziel. Themenschwerpunkte liegen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und der Arbeitsmarktorientierung,
so die Mitarbeiterin der Frauenberatungsstelle Oberpullendorf. In zwölf themenorientierten Arbeitseinheiten
für die NMS Kobersdorf werden die Wahrnehmung der Eigenkompetenz, das Ausloten der Sozialkompetenz, die Orientierung
zu Berufs- und Lebensthemen erarbeitet. Ingesamt werden 49 Mädchen und Burschen der 3. Klassen, bzw. ab September
2010 der 4. Klasse, während des Unterrichts begleitet. Die Kosten für das Pilotprojekt belaufen sich
auf 22.768 Euro und finden im Rahmen des Territorialen Beschäftigungspakts (TEP) statt. "Ich bin sehr
stolz darauf, dass der Bezirk Oberpullendorf mit ‚Spurensuche' eine Vorreiterrolle im gesamten Burgenland einnimmt.
Wir bieten mit diesem neuen Berufsorientierungsmodell jungen Menschen in unserer Region eine optimale Betreuung
für die Berufs- und Schulauswahl an", so Soziallandesrat Dr. Peter Rezar, der das Modell auch in andere
Bezirke ausweiten will, abschließend. |