"Kreativitätsprämie" stärkt Wettbewerbsfähigkeit des heimischen
Films und macht Österreich attraktiver für internationale Produktionen
Wien (bmwfj) - Um die erfolgreiche Filmbranche zu stärken, lanciert das Wirtschaftsministerium
das Fördermodell "Filmstandort Österreich". Insgesamt stehen dafür 20 Millionen Euro zur
Verfügung. Davon werden schon heuer fünf Millionen Euro ausgeschüttet. "Mit dieser Kreativitätsprämie
stärken wir den Filmstandort Österreich und können die Abwanderung von Filmschaffenden aus wirtschaftlichen
Gründen verhindern. Know-how und Wertschöpfung bleiben so im Land. Zugleich wird Österreich für
internationale Koproduktionen und Kofinanzierungen mit einem heimischen Partner attraktiver", betonte Wirtschaftsminister
Reinhold Mitterlehner 21.01. bei der Präsentation des Fördermodells mit Danny Krausz, dem Obmann des
WKÖ-Fachverbandes Filmindustrie, sowie dem Schauspieler Karl Markovics. "Diese Initiative schärft
in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür, dass die österreichische Filmwirtschaft kein Almosen-Empfänger
ist, sondern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor", freute sich Markovics.
Dank "Filmstandort Österreich" wird es künftig erstmals auch auf der Bundesebene Film-Unterstützungen
geben, die an objektiv nachvollziehbare wirtschaftliche Kriterien gekoppelt sind und nicht an die subjektive Entscheidung
eines Beirats oder einer Jury. Ein weiterer Vorteil: Durch die kurze Frist von sieben Wochen, innerhalb der Förderentscheidungen
fallen müssen, können Projekte schneller gefördert werden. Dazu kommt: Angesichts der hohen Umwegrentabilität
von Filmproduktionen wird auch der heimische Tourismus profitieren. So lassen sich laut Studien bis zu 20 Prozent
der Touristen von Filmen bei ihrer Urlaubsplanung beeinflussen.
Eine zentrale Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die österreichischen Herstellungskosten
mindestens 25 Prozent der förderungsfähigen Kosten betragen. Die maximale Unterstützung für
ein Einzelprojekt liegt bei 25 Prozent der förderfähigen Herstellungskosten bzw. bei 15 Prozent des jährlichen
Budgets von "Filmstandort Österreich". Vorbild für diese Regelung war das deutsche Rabattmodell.
"Der Dienstleistungssektor wird immer wichtiger. Das deutsche Beispiel zeigt, dass die Hebelwirkung zwischen
den Förderausgaben und den folgenden Investitionen enorm ist", sagte Mitterlehner. Von 2007 bis 2009
wurden in Deutschland 302 Produktionen mit 172 Millionen Euro gefördert, was einen wirtschaftlichen Effekt
von 1,1 Milliarden Euro ausgelöst hat.
In Österreich werden programmfüllende Kinofilme mit mindestens 79 Minuten Spiellänge bzw. Kinderfilme
mit 59 Minuten Spiellänge unterstützt. Allerdings müssen die Herstellungskosten eines solchen Films
bei mindestens einer Million Euro liegen, bei Dokumentationen 200.000 Euro.
Nach der notwendigen Notifizierung durch die Europäische Kommission soll "Filmstandort Österreich"
schon im Juli 2010 starten. Unmittelbar nach der positiven Rückmeldung aus Brüssel können die Förderanträge
elektronisch beim Austria Wirtschaftsservice (aws) eingereicht werden, das die Vergabe mit der Austrian Business
Agency (ABA) und dem Wirtschaftsministerium abwickelt. |