Mitterlehner: 20 Millionen Euro für Österreichs Filmwirtschaft    

erstellt am
22 01. 10

"Kreativitätsprämie" stärkt Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Films und macht Österreich attraktiver für internationale Produktionen
Wien (bmwfj) - Um die erfolgreiche Filmbranche zu stärken, lanciert das Wirtschaftsministerium das Fördermodell "Filmstandort Österreich". Insgesamt stehen dafür 20 Millionen Euro zur Verfügung. Davon werden schon heuer fünf Millionen Euro ausgeschüttet. "Mit dieser Kreativitätsprämie stärken wir den Filmstandort Österreich und können die Abwanderung von Filmschaffenden aus wirtschaftlichen Gründen verhindern. Know-how und Wertschöpfung bleiben so im Land. Zugleich wird Österreich für internationale Koproduktionen und Kofinanzierungen mit einem heimischen Partner attraktiver", betonte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner 21.01. bei der Präsentation des Fördermodells mit Danny Krausz, dem Obmann des WKÖ-Fachverbandes Filmindustrie, sowie dem Schauspieler Karl Markovics. "Diese Initiative schärft in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür, dass die österreichische Filmwirtschaft kein Almosen-Empfänger ist, sondern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor", freute sich Markovics.

Dank "Filmstandort Österreich" wird es künftig erstmals auch auf der Bundesebene Film-Unterstützungen geben, die an objektiv nachvollziehbare wirtschaftliche Kriterien gekoppelt sind und nicht an die subjektive Entscheidung eines Beirats oder einer Jury. Ein weiterer Vorteil: Durch die kurze Frist von sieben Wochen, innerhalb der Förderentscheidungen fallen müssen, können Projekte schneller gefördert werden. Dazu kommt: Angesichts der hohen Umwegrentabilität von Filmproduktionen wird auch der heimische Tourismus profitieren. So lassen sich laut Studien bis zu 20 Prozent der Touristen von Filmen bei ihrer Urlaubsplanung beeinflussen.

Eine zentrale Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die österreichischen Herstellungskosten mindestens 25 Prozent der förderungsfähigen Kosten betragen. Die maximale Unterstützung für ein Einzelprojekt liegt bei 25 Prozent der förderfähigen Herstellungskosten bzw. bei 15 Prozent des jährlichen Budgets von "Filmstandort Österreich". Vorbild für diese Regelung war das deutsche Rabattmodell. "Der Dienstleistungssektor wird immer wichtiger. Das deutsche Beispiel zeigt, dass die Hebelwirkung zwischen den Förderausgaben und den folgenden Investitionen enorm ist", sagte Mitterlehner. Von 2007 bis 2009 wurden in Deutschland 302 Produktionen mit 172 Millionen Euro gefördert, was einen wirtschaftlichen Effekt von 1,1 Milliarden Euro ausgelöst hat.

In Österreich werden programmfüllende Kinofilme mit mindestens 79 Minuten Spiellänge bzw. Kinderfilme mit 59 Minuten Spiellänge unterstützt. Allerdings müssen die Herstellungskosten eines solchen Films bei mindestens einer Million Euro liegen, bei Dokumentationen 200.000 Euro.

Nach der notwendigen Notifizierung durch die Europäische Kommission soll "Filmstandort Österreich" schon im Juli 2010 starten. Unmittelbar nach der positiven Rückmeldung aus Brüssel können die Förderanträge elektronisch beim Austria Wirtschaftsservice (aws) eingereicht werden, das die Vergabe mit der Austrian Business Agency (ABA) und dem Wirtschaftsministerium abwickelt.
     
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