Hotelier-Kongress: Wirtschafts- und Tourismusminister fordert mehr Effizienz bei Werbemitteln,
stärkere überregionale Kooperation und permanente Innovation
Zell am See (bmwfj) - "Anstatt pauschal die Banken zu verurteilen, müssen wir auch im Tourismus
die Chancen der Wirtschaftskrise offensiv nutzen. Es genügt nicht, ständig mehr Geld vom Staat zu fordern.
Vielmehr sind mehr Effizienz und permanent innovative Ideen gefragt", betonte Wirtschafts- und Tourismusminister
Reinhold Mitterlehner am 20.01. in seiner Rede beim ÖHV-Hotelierkongress in Zell am See. "Bisher haben
wir die Krise durch die Stärkung der Kaufkraft, die Nahmarkt-Kampagne und deutlich aufgestockte Förderungen
besser bewältigt als andere Länder. Daher können wir international Marktanteile gewinnen. Allerdings
müssen wir die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus auch langfristig verbessern."
Daher hat das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Branche eine neue Tourismus-Strategie erstellt, die am 26.
Februar in Innsbruck präsentiert wird und insbesondere einen koordinierten Einsatz der vorhandenen Mittel
ermöglichen soll. "Insgesamt gibt es in Österreich rund 100 Millionen Euro an Marketingbudget für
den Tourismus. Die Hälfte kommt vom Bund, der Rest von den Landesverbänden. Künftig müssen
wir alle vorhandenen Werbemittel effizienter einsetzen", forderte Mitterlehner. Generell sei wichtig, dass
das vom Kunden erlebte Angebot stimmiger mit der Standort-Werbung zusammenpasse. "Das Land ist die Marke.
Der ausländische Gast macht in erster Linie Urlaub in Österreich und nicht im jeweiligen Ort", so
Mitterlehner. Daher sollen auch die vielen unterschiedlichen Marketing-Angebote der Bundesländer strategisch
koordiniert werden.
Zugleich kündigte Mitterlehner an, dass die erst im November 2009 gestartete Schwerpunktaktion für den
Radtourismus wegen der großen Nachfrage der Betriebe ausgeweitet wird. Die ursprünglichen Mittel von
einer Million Euro werden um 50 Prozent bzw. 500.000 Euro aufgestockt. Bisher sind bei der Förderbank ÖHT
insgesamt 120 Anträge mit einem Zuschussbedarf von rund 900.000 Euro eingelangt. Deren Bewilligung wird Investitionen
von über 2,3 Millionen Euro ermöglichen. Bereits mit 530.000 Euro unterstützt wurden 72 Projekte,
was Radtourismus-Investitionen von 1,4 Millionen Euro auslöst. Beispiele für die geförderten Vorhaben
sind der Kauf von Elektrobikes sowie die Errichtung von Stromtankstellen und Orientierungshilfen via GPS-Navigation.
Hervorragend angenommen werden auch die weiteren ÖHT-Angebote. So sind die Förderfälle um 47 Prozent
gestiegen - von 976 im Jahr 2008 auf 1.433 im Jahr 2009. Insgesamt ist das durch die ÖHT-Förderungen
ausgelöste Investitionsvolumen um rund zehn Prozent gestiegen - von 747 Millionen Euro auf 825 Millionen Euro. |