Mit Montag, 1. Februar 2010, steht die komplette Nord-Umfahrung Wiens
für den Verkehr zur Verfügung
Wien (asfinag) - Schrittweise ab Sonntag, 31. Jänner 2010, 10:00 Uhr erfolgt die Verkehrsfreigabe
des Projekt Public Private Partnership (PPP) Ostregion Ypsilon, eines der größten Infrastrukturbauprojekte
Österreichs. Unter Teilnahme von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll sowie Vertretern des Konzessionärs
und der ASFINAG wurde am 29.01. der zweite Streckenteil des Projektes Y, die A 5 Süd und die S 1 West, feierlich
eröffnet.
Das PPP Projekt umfasst die Strecken S 2 Umfahrung Süßenbrunn, S 1 Landesgrenze Wien / NÖ bis zum
Knoten Korneuburg und die A 5 Nord Autobahn bis Schrick. Es stellt strukturell einen Teil des Regionenrings dar.
Der Regionenring wird im Endausbau 2018 die gesamte Ostregion optimal vernetzen und an die Nachbarländer Österreichs
anbinden. Zudem wird er für das Stadtgebiet Wien eine massive verkehrliche Entlastung bringen. Das Autobahnen-
und Schnellstraßennetz wird mit der Verkehrsfreigabe des PPP Projektes um weitere rd. 50 km hochrangige Straße
ergänzt und damit die Gesamtlänge auf insgesamt 2.170 km erhöht. Die Gesamtauftragssumme des Projektes
beträgt 933 Mio. Euro, wobei die Baukosten rund 800 Mio. Euro ausmachen.
Dipl.-Ing. Alois Schedl, Vorstand der ASFINAG: "Die Strecken des PPP Projektes sind ein wichtiger Bestandteil
des Regionenrings, sie verknüpfen die von Osten und Westen kommenden Verbindungen und stellen eine direkte
Anbindung an Tschechien dar. Damit ist eine gute Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Gebiete
entlang dieser Achse geschaffen worden."
PPP Projekt Ostregion - das Resümee
Dr. Klaus Schierhackl, Vorstand der ASFINAG unterstreicht die sehr gute Zusammenarbeit der Beteiligten
und er betont die präzise Einhaltung der vereinbarten Bauzeit. Mit dem Modell PPP Ostregion wurde die Beteiligung
Privater auch im hochrangigen Straßennetz begonnen. "Nicht übersehen werden darf aber das Thema
der Finanzierung. Hier ist die ASFINAG aufgrund der Haftung des Bundes in einer weitaus besseren Position, um auch
in schwierigen Zeiten kostengünstig finanzieren zu können. Aus diesem Grund ist im Moment auch kein weiteres
PPP Projekt bei der ASFINAG in Vorbereitung oder Umsetzung."
Hinsichtlich des Betriebes blickt die ASFINAG gespannt in die Zukunft. DI Schedl dazu: "Erstmals haben wir
die Möglichkeit, einen Vergleich in einem der Kerngeschäfte der ASFINAG mit einem externen Betreiber
zu erhalten. Diese Benchmarks werden wir für weitere Entscheidungen gut nutzen können."
PPP - Public Private Partnership
Mit der 2006 erfolgten Vertragsunterzeichnung des Konzessionsvertrages mit der Bonaventura Straßenerrichtungs-GmbH,
startete das erste derartige Public Private Partnership Projekt in Österreich, welches durch einen privaten
Betreiber finanziert, gebaut und in den kommenden 30 Jahren betrieben wird. Wie international üblich, erfolgt
die Vergütung der Bonaventura leistungsbezogen durch die ASFINAG, im konkreten Fall durch ein Verfügbarkeitsentgelt
und eine verkehrsabhängige Komponente, der Schattenmaut. Bei der Schattenmaut erhält der Konzessionär
für jedes Fahrzeug einen bestimmten Betrag, getrennt nach PKW und LKW. Bei der zweiten Vergütungskomponente,
dem Verfügbarkeitsentgelt, erhält der Konzessionär in Abhängigkeit der Verfügbarkeit der
Konzessionsstrecke sein Entgelt. Dr. Schierhackl: "Für die Kunden dieser neuen Strecke entsteht keine
zusätzliche finanzielle Belastung, da auch die neue Strecke mit der Vignette bzw. der GO-Box benutzt werden
kann". |