500 TeilnehmerInnen aus mehr als 15 Ländern diskutieren über umweltgerechtes, sozialverträgliches
und nachhaltiges Wirtschaftswachstum
Wien (bmlfuw) - Zwei Tage lang diskutieren ab heute hunderte WissenschaftlerInnen, FinanzexpertInnen
sowie VertreterInnen von Politik, Wirtschaft, Verwaltung und NGO im Rahmen der Konferenz „Wachstum im Wandel“ die
Verbesserung des bestehenden globalen Wirtschaftssystems. Umweltminister Niki Berlakovich dazu: „Die Produktion
von Gütern und Dienstleistungen hat über Jahre hinweg starke Zuwächse gebracht und der Gesellschaft
in vielen Teilen der Welt ein hohes Wohlstandsniveau gebracht.
Leider wurden aber dabei der Beipackzettel mit den Nebenwirkungen, wie Klimawandel oder Artenverlust, außer
Acht gelassen. Wir brauchen gerade jetzt ein Wachstum, das ressourcenschonend und sozialverträglich ist.“
Ziel dieser Konferenz ist es daher, Lösungsansätze für eine sozial verträgliche, gerechte und
ressourcenschonende Wirtschaftsweise anzudenken: „Die ökosoziale Marktwirtschaft bildet für Österreich
schon seit mehr als 20 Jahren eine vernünftige Richtschnur. Gerade die Wirtschaftskrise hat uns gezeigt, dass
wir damit auf dem richtigen Weg sind.“ Initiiert wurde die Konferenz vom Lebensministerium in Zusammenarbeit mit
zahlreichen weiteren Ministerien und PartnerInnen.
Neben Umweltminister Berlakovich erwartet die KonferenzteilnehmerInnen heute ein breites Spektrum an GesprächspartnerInnen:
Die Globalisierungsforscherin Saskia Sassen wird in ihrer Keynote auf die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftswachstum
und Globalisierung eingehen. Der Präsident des Club of Rome, Ashok Khosla, diskutiert gemeinsam mit Vertretern
der EU und der UNIDO sowie den Vorständen von REWE und Bank Austria über die Frage, welche Art von Wirtschaftswachstum
langfristig sozialverträglich und ökologisch sein kann. In weiteren Diskussionsrunden zu den Themen Geld
und Finanzsystem, Wachstum und Ressourcenverbrauch, soziale Gerechtigkeit und Armut, nachhaltige Produktion und
Konsum sowie regionale Aspekte nehmen u.a. teil: Der belgische Finanzexperte und Verfechter von Komplementärwährungen,
Bernard Lietaer sowie Bruce Robinson, der sich für ASPO Australia seit Jahren mit dem globalen Fördermaximum
von Öl und Gas sowie dessen Zeitpunkt und Folgen beschäftigt.
Welche Perspektiven die EU-2020-Strategie für eine nachhaltige Entwicklung bietet, erläutert John Hontelez,
Generalsekretär des Europäischen Umweltbüros, morgen Freitag. Felix Ekardt, Professor für Umweltrecht
und Rechtsphilosophie, spricht in seiner Keynote zum Thema Wirtschaftswachstum, Verteilungsgerechtigkeit und Lebensqualität.
In den fünf darauf folgenden Diskussionsrunden zu den Themen makroöknomische Fragen, Lebensqualität
und Messung von Wohlstand, Arbeit, Governance sowie nachhaltiges Management diskutiert beispielsweise Juliet B.
Schor, eine US-Soziologieprofessorin, die seit Jahren zu den Themen Arbeit, Freizeit und Konsum forscht. Der Fokus
von Saamah Abdallah liegt hingegen auf der Entwicklung von neuen Messinstrumenten für Fortschritt und Wohlergehen.
Er berät auch die Eurostat in Luxemburg. |