Fischer würdigt Einsatz Schönborns für den gesellschaftlichen Zusammenhalt   

erstellt am
28 01. 10

Abendessen in der Hofburg aus Anlass des 65. Geburtstags des Wiener Erzbischofs=
Wien (pew) - Bundespräsident Heinz Fischer hat am 27.01. bei einem Abendessen in der Hofburg die wichtige Rolle von Kardinal Christoph Schönborn bei der Gestaltung der guten Beziehungen zwischen Staat und Kirche hervorgehoben. An dem Abendessen aus Anlass des 65. Geburtstags des Kardinals nahmen u.a. Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, die Wiener Weihbischöfe Helmut Krätzl, Stephan Turnovszky und Franz Scharl sowie Bildungsministerin Claudia Schmied teil. Der Bundespräsident betonte, dass der Kardinal mit seinen Stellungnahmen zu gesellschaftlichen, sozialen und ethischen Fragen Standpunkte vertrete, „die hilfreich sind für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Zugleich würdigte Fischer den Einsatz Schönborns für den ökumenischen und den interreligiösen Dialog sowie für die „wertvollen Beziehungen zwischen Österreich und dem Heiligen Stuhl“. Der Papstbesuch im Jahr 2007 sei ein wichtiges Symbol für diese Beziehungen gewesen.

Als Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Hofburg und Erzbischöflichem Palais nannte der Bundespräsident die rasche Abklärung, als bei seiner jüngsten China-Visite spontan der Vorschlag auftauchte, in Shanghai auch den 94-jährigen katholischen Bischof der Stadt, Aloysius Jin Luxian, zu besuchen. Bischof Jin Luxian gehört zu jenen Bischöfen, die mittlerweile sowohl vom Heiligen Stuhl als auch von der Regierung in Peking anerkannt sind. In herzlichen Worten dankte Fischer dem Kardinal für „viele gute Gespräche“ auf offizieller Ebene, aber auch in Mürzsteg oder Mariazell.

Auf diese Gespräche nahm auch Kardinal Schönborn in seinen Dankesworten Bezug. Auch wenn man nicht immer völlig einer Meinung sei, komme darin der große Respekt und das wache Interesse zum Ausdruck, mit dem der Bundespräsident sein Amt gegenüber den Kirchen und Religionsgemeinschaften wahrnehme. Dass Fischer Bischof Jin Luxian – der viele Jahre in Gefängnissen und Arbeitslagern verbracht hatte – in Shanghai besucht habe, sei ein „eindrucksvolles und dankenswertes“ Zeichen gewesen.

In seiner offiziellen Gratulation hatte der Bundespräsident bereits vor dem Geburtstag dem Kardinal „namens der Republik und auch persönlich“ für dessen „überaus verdienstvolles Wirken im öffentlichen Leben Österreichs“ herzlich gedankt. Wörtlich schrieb Fischer damals: „In den bald 15 Jahren Ihrer Amtszeit als Erzbischof von Wien und seit bald 13 Jahren auch als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz und damit oberster Repräsentant der mitgliederstärksten Glaubensgemeinschaft unseres Landes haben Sie durch persönliche Wortmeldungen und Initiativen viele wichtige Beiträge für ein harmonisches Miteinander aller Menschen in Österreich geleistet“. U.a. verwies der Bundespräsident auf die Wortmeldungen des Kardinals zu sozialen und gesellschaftspolitischen Fragen, auf die Beiträge des Wiener Erzbischofs zum Dialog der Kulturen und Religionsgemeinschaften sowie auf die Bemühungen Schönborns um eine „ehrliche Auseinandersetzung auch mit den dunklen und unerfreulichen Kapiteln“ der langen Geschichte Österreichs.
     
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