LH Dörfler: Sehen Sparen als Auftrag - LR Dobernig: Keine Kulturbudgetaufstockung oder Mittelumschichtung
zugunsten der Seebühne
Klagenfurt (lpd) - Die Wörtherseebühne Klagenfurt wird nicht mehr vom Land Kärnten
gefördert bespielt. Das haben Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Kulturlandesrat Harald Dobernig am
28.01. in einer Pressekonferenz mitgeteilt und mit einem Stop-Schild zusätzlich unterstrichen. "Wir wollten
kein Kompromissunterhaltungsprogramm und eine qualitativ hochwertige Bespielung wäre nicht leistbar gewesen",
begründete Dörfler. Laut Dobernig hätte das Land in den nächsten fünf Jahren sieben Mio.
Euro aufwenden müssen. Zugunsten der Bühne eine Aufstockung des Kulturbudgets oder Umschichtungen der
Mittel vorzunehmen, komme nicht in Frage, so Dobernig auch als Finanzlandesrat. Keine Kulturorganisation und kein
Volkskulturverein sollten wegen der Seebühne Kürzungen ihrer Fördermittel hinnehmen müssen.
"Die Zahlen, Fakten und Daten zeigen, dass jetzt das Stop-Schild das einzig Sinnvolle ist", betonte der
Landeshauptmann. Sparen werde von der Landespolitik nämlich nicht nur als Phrase, sondern als Auftrag verstanden.
Aus Verhandlungen mit möglichen Betreibern ist laut Dörfler ursprünglich die Wolfgang Werner Productions
von den Opernfestspielen im Römersteinbruch St. Margarethen als Favorit hervorgegangen. Bei deren Konzept
wären 1,2 Mio. Euro pro Jahr an Landesförderung benötigt worden. Für eine Bespielung durch
das Stadttheater Klagenfurt hätte das Land jährlich zwei Mio. Euro aufwenden müssen. Dazu wäre
noch eine Mio. Euro für die Aufstockung der Bühne von 2.000 auf 3.000 Sitzplätze gekommen.
Dörfler wiederholte in diesem Zusammenhang auch seine Forderung nach Einsparungen bei den Events. Vor allem
bei Beachvolleyball und Starnacht frage er sich, ob sie in dieser Größe noch machbar seien. "Außer
Streit" stehen für ihn aber das Harley Davidson-Treffen sowie die Winter- und Sommer-Musi.
Kulturlandesrat Dobernig konkretisierte, dass die Wörtherseefestspiele GmbH 2010 stillgelegt werde. Die erhaltenen
Bundesförderungen in Höhe von 1,8 Mio. Euro seien abgerechnet. Der Ausstieg des Landes sei mit dem Vertragspartner
Kärntner Messen akkordiert. Diese werden laut Dobernig die Seebühne weiter bewirtschaften und vermieten.
Es gebe auch bereits mehrere Anfragen und Zusagen von Veranstaltern. "Es ist also in Zukunft ein buntes Programm
auf der Seebühne zu erwarten", so der Kulturlandesrat. |