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Internationaler Holocaust-Gedenktag |
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erstellt am
27 01. 10
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Faymann:
"Niemals vergessen, niemals verschweigen!"
Demagogen und Holocaust-Verleugnern vehement begegnen und die Jugend zu demokratischer
Wachsamkeit aufzurufen
Wien (bpd) - "Die schrecklichen Verbrechen an der Menschheit, die durch das mörderische
Regime des Dritten Reiches auf der Grundlage einer menschenverachtenden Ideologie geschehen sind, dürfen niemals
in Vergessenheit geraten", sagte Bundeskanzler Werner Faymann. "Mit dem Jahrestag der Befreiung der Gefangenen
des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz heute vor 65 Jahren, gedenken wir der sechs Millionen ermordeter
Juden aus aller Welt, darunter waren 1,5 Millionen Kinder."
Gerade in wirtschaftlich schwierigen und angespannten Zeiten, in denen Hoffnungen oft mit falschen Versprechen
getäuscht werden, sei es enorm wichtig, Demagogen und Holocaust-Verleugnern vehement zu begegnen und die Jugend
zu demokratischer Wachsamkeit aufzurufen. "Das Vermächtnis der Geschichte und die Aufgabe unserer Generation
besteht darin, mit ganzer Kraft den Anfängen zu wehren, die Demokratie weiter zu entwickeln - und dort, wo
es erforderlich ist, sie auch mit allen Mitteln des Rechtsstaates zu schützen und zu verteidigen. Damit sich
die Ereignisse von damals heute in keinster Weise wiederholen können." |
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Spindelegger: Mahnung zur Wachsamkeit gegenüber neuen Formen von Antisemitismus und Rassismus
Außenminister zum 65. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau
Wien (bmeia) - "Auschwitz steht heute weltweit als Synonym für den nationalsozialistischen
Völkermord, für die Negation aller Menschenwürde. Auschwitz ist beständige Mahnung, allen Ideologien
entschieden und unmissverständlich entgegen zu treten, die die Menschenwürde aufgrund der Verschiedenheit
der Herkunft, der Religion, der Nationalität oder der politischen Überzeugung mit Füßen treten",
erklärte Außenminister Michael Spindelegger anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages
und des 65. Jahrestags der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.
"Aus der moralischen Mitverantwortung für die Vergangenheit schöpfen wir heute die Kraft, engagiert
eine Zukunft des Pluralismus der Meinungen, Überzeugungen und Religionen zu gestalten", unterstrich der
Außenminister. "Auf diesem dunklen Kapitel unserer Geschichte fußt auch die Überzeugung,
die heute der österreichischen Außenpolitik zugrunde liegt: Der unbedingte Einsatz für die Herrschaft
des Rechts und die Geltung der Menschenrechte sind Grundvoraussetzungen für internationale Sicherheit und
Frieden, damit Willkür und Tyrannei nicht Platz greifen."
Zu besonderer Wachsamkeit mahnte Spindelegger gegenüber allen Formen des Antisemitismus, der gerade in den
letzten Jahren wieder stärker auftritt - sei es in Österreich, Europa oder weltweit: "Antisemitismus
ist kein Phänomen der Vergangenheit. Vielmehr zeigt sich heute oft die Fratze des Antisemitismus und des Rassismus
immer unverhohlener. Hier kann und darf es gerade auch in Österreich keine Toleranz oder Nachsicht geben."
Österreich sei sich seiner Verantwortung gegenüber den Opfern und den Überlebenden der Shoa bewusst,
unterstrich der Außenminister. "Wir haben die Verpflichtung, das Bewusstsein um den größten
Völkermord der Geschichte zu schärfen und unsere jungen Generationen zu Toleranz und Achtung der Menschenrechte
zu erziehen", so Spindelegger. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die aktive Mitgliedschaft Österreichs
in der internationalen Holocaust Task Force. Mit dem beim Außenministerium mit rund 20 Millionen Euro angesiedelten
Zukunftsfonds wie auch durch den Österreichischen Nationalfonds werden Projekte und wissenschaftliche Arbeiten
im Interesse und im Gedenken der Opfer des Nazi-Regimes, der Erinnerung an die Bedrohung durch totalitäre
Systeme sowie die Achtung der Menschenrechte und gegenseitige Toleranz gefördert. "Mit ihrer Zusage Ende
letzten Jahres, insgesamt 20 Millionen Euro für die Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich
zur Verfügung zu stellen hat die Bundesregierung jüngst neuerlich ein klares Zeichen gesetzt", so
Spindelegger. |
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Grosz: Opfer mahnen zur Wachsamkeit!
Gefahren der Gegenwart erkennen - "Links- und rechtsextreme Umtriebe sowie religiöser
Fanatismus sind Wegbereiter für Gewaltregime"
Wien/Graz (bzö) -Die Millionen Opfer der NS-Vernichtungsideologie mahnen immerwährend zur
Wachsamkeit. "Auschwitz ist eines der vielen schrecklichen Symbole einer menschenverachtenden Zeit. Der heutige
Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers sollte daher zum Anlass genommen werden, um über die vielfältigen
Gefahren für unsere Demokratie nachzudenken. Rechter oder linker Extremismus sowie religiöser Fanatismus
schränken in jedem Fall die Freiheit und Unabhängigkeit der Bürger ein, untergraben die Demokratie,
die Meinungsfreiheit und schlussendlich die Menschenrechte", so BZÖ-Menschenrechtsprecher Abg. Gerald
Grosz anlässlich des 65-Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
"Während rechtsextremer Fanatismus durch das Wiederbetätigungsverbot geregelt ist, sind das linksextremer
Fanatismus, die Verherrlichung von faschistischen und kommunistischen Regimen sowie religiöser Fanatismus
nicht. Wir stehen daher für effektive Maßnahmen gegen verfassungs- und demokratiefeindliche Umtriebe.
Aufbauend auf den vorhandenen Strukturen des Wiederbetätigungsgesetzes wollen wir ein gesamtheitliches Verbotsgesetz
zum Schutz unserer Verfassung und Demokratie. Dieses Verbotsgesetz soll religiösen Fanatismus, wie islamistische
Umtriebe und links- wie rechtsextremen Fanatismus, unterbinden und einer effektiven Strafverfolgung zuführen",
regt der Menschenrechtsprecher entsprechende gesetzliche Initiativen an. |
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Walser: "Auschwitz muss eine beständige Mahnung bleiben"
Grüne: Auch das ist Österreich: Heute Betroffenheit, übermorgen WKR-Ball
Wien (grüne) - "Auch wenn wir es nicht gern hören: Auschwitz - als Symbol für
die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten - ist Teil unseres kulturellen Erbes", erklärt der Bildungssprecher
der Grünen anlässlich des 65. Jahrestags der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee. "Die Gedenkstätte
Auschwitz bleibt eine beständige Mahnung dafür, was Menschen unter bestimmten ideologischen und politischen
Voraussetzungen anderen Menschen anzutun imstande sind."
Es sei daher vorbehaltlos zu begrüßen, dass die Republik sich im Bewusstsein ihrer Verantwortung für
den Holocaust nun endlich dazu entschlossen habe, die Österreich-Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau grundlegend
zu überarbeiten. Zugleich sei aber der gesamte, heute als Museum genutzte Lagerkomplex dringend renovierungsbedürftig.
"Polens Premier Donald Tusk hat sich bereits letztes Jahr an zahlreiche europäische AmtskollegInnen mit
der Bitte gewandt, diese Instandhaltungsarbeiten finanziell zu unterstützen", argumentiert Walser. "Es
stünde der Republik Österreich gut zu Gesicht, sich mit einem signifikanten Betrag zu beteiligen."
"Heute übt sich das ganze Land in Betroffenheit, und von Werner Faymann abwärts wird uns versichert,
wie wachsam man gegenüber allen rassistischen oder antisemitischen Tendenzen in der österreichischen
Gesellschaft sein müsse. Aber übermorgen singen, lachen und tanzen die Rechtsextremisten auf dem WKR-Ball
in den Festsälen der Hofburg, und niemand - mit Ausnahme der Grünen - findet etwas dabei", wundert
sich Walser. "Ich warte auf eine Klarstellung aus dem Bundeskanzleramt." |
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Prammer: Gedenken als Auftrag für die Zukunft Nationalratspräsidentin
bei Gedenkfeiern in Auschwitz
Krakau/Auschwitz-Birkenau (pk) - Am dritten Tag ihres offiziellen Besuchs in Polen nahm Nationalratspräsidentin
Barbara Prammer an den offiziellen Gedenkfeiern zum 65. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz teil. Nach dem
Besuch der österreichischen Ausstellung im Museum Auschwitz-Birkenau hielt Prammer fest: "Eine finanzielle
Beteiligung Österreichs an der Sanierung der Gedenkstätte ist unumgänglich." Es sei nicht nur
dem Gedenken an die mehr als 1,1 Millionen Menschen, die in Auschwitz umgebracht wurden, geschuldet, sondern "die
Erhaltung der Gedenkstätte für künftige Generationen ist unbedingt nötig, um jetzt schon vorhandenen
bedenklichen Entwicklungen entgegenzuwirken", so Prammer.
Weiters plädierte die Nationalratspräsidentin dafür, dass sich nicht nur einzelne Staaten, sondern
die EU insgesamt an dem Projekt beteiligen solle: "In welcher Form dies geschehen wird, steht noch zur Verhandlung"
sagte Prammer. Auf Schiene sei auf jeden Fall die Umgestaltung des österreichischen Pavillons auf dem Gelände
des ehemaligen Konzentrationslagers, "denn das damalige Konzept entspricht auf keinem Fall mehr dem heutigen
Geschichtsverständnis" betonte Prammer.
In den Gesprächen, die Prammer bei ihrem Aufenthalt in Polen geführt hat, war deutlich spürbar,
dass die bisherigen Aktivitäten Österreichs - nicht zuletzt des Nationalfonds und des Allgemeinen Entschädigungsfonds
- deutlich registriert wurden. "Die Neugestaltung des Pavillons kann hier nur ein weiterer Schritt sein",
sagte Prammer. Es seien aber noch viele Schritte nötig, um den Blick zurück auf die Gräuel der Vergangenheit
mit einem kritischen Blick auf die Gegenwart zu verknüpfen. "Vor allem junge Menschen sollen befähigt
werden zu erkennen, warum der Holocaust und seine Entstehungsgeschichte immer von aktueller Brisanz sind und sein
werden", sagte Prammer abschließend. |
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Kirchen sollten Holocaust-Gedenktag fördern
Präsident und Vizepräsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische
Zusammenarbeit erinnern an den 27. Jänner
Wien (pew) - In Erinnerung an die Befreiung des NS-deutschen Konzentrationslagers Auschwitz im Jahr
1945 wird am Mittwoch, 27. Jänner, weltweit zum Holocaust-Gedenktag aufgerufen. In Österreich merke man
viel zu wenig von diesem Gedenktag und „mir kommt fast vor, dass die Frage nach der Shoah, der geplanten Vernichtung
des europäischen Judentums, gerne verdrängt wird“, sagte Prof. Helmut Nausner, Präsident des Koordinierungsausschusses
für christlich-jüdische Zusammenarbeit, am 26.01. im Gespräch mit dem „Pressedienst der Erzdiözese
Wien“. Auch die Kirchen würden viel zu wenig unternehmen, um an diesen Tag zu erinnern. Er fördere jedenfalls
alle Bemühungen, eine „Kultur des Erinnerns“ zu etablieren, so Nausner.
Für Prof. Martin Jäggle, den Vizepräsidenten des Koordinierungsausschusses (und Dekan der Wiener
Katholisch-Theologischen Fakultät), geht es nicht nur um Gedenken, sondern um Erinnern: „Erinnern heißt
Vergegenwärtigen, damit sich eine andere Zukunft ergibt. Eine Zukunft, in der so etwas wie der Holocaust nicht
mehr möglich ist.“ Bedauerlicherweise sei die Erinnerung an den Holocaust noch immer nicht „lebendiger Bestandteil
des kirchlichen Alltags“. „Wenn wir keine gemeinsame ‚Kultur des Erinnerns‘ haben, haben wir keine Chance auf ein
gemeinsames Europa“, betonte Jäggle. An der Universität Wien gebe es bereits interdisziplinäre Gruppen,
die sich mit dem Thema Erinnerung auseinandersetzen. Die Geschichte Europas, vor allem die Durchsetzung der Menschenrechte,
rückten dabei in den Mittelpunkt.
Am 27. Jänner 1945 wurde das KZ Auschwitz von der Roten Armee befreit. Seit 2005 ist dieser Tag der "Internationale
Holocaust-Gedenktag", ausgerufen von der UNO-Generalversammlung. |
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IKG fordert mehr Konsequenzen am Holocaustgedenktag für die
praktische Politik
Demonstration gegen WKR-Ball muss erlaubt werden
Wien (ikg) - Anlässlich des Holocaustgedenktages am 65. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz
erinnert die Israelitische Kultusgemeinde daran, dass der oft verwendete Spruch "Niemals vergessen" leer
klingt, wenn nicht auch Lehren aus der Shoah für die Gegenwart gezogen werden.
Das geschieht in Österreich deshalb nicht in ausreichendem Maße, als nach wie vor keine moralische Gewichtung
stattfindet hinsichtlich des Gedenkens an jene Gruppe der Österreicher, die Österreich verteidigt haben,
sei es als Widerstandskämpfer, Partisanen, als Soldaten in den Alliierten Armeen, Wehrdienstverweigerer oder
Deserteure - und dem Gedenken an die österreichischen Soldaten, die, sei es mit oder ohne persönlicher
Schuld an Kriegsverbrechen, in der deutschen Armee waren. Lediglich die Gegner der Naziarmee kämpften für
Österreich.
Dies führt auch zu einem Mangel an kritischem Bewusstsein betreffend Vertreter ewiggestrigen Gedankengutes,
die wichtige Funktionen in der Österreichischen Republik innehaben. In diesem Zusammenhang erfüllt es
die jüdische Gemeinde mit Bestürzung, dass ohne Aufschrei der demokratischen Parteien, Vertreter der
offen neofaschistischen ungarischen Jobbik-Partei von der FPÖ empfangen wurden und eine "Vertiefung der
Zusammenarbeit" vereinbart wurde. Die Hofburg wurde heuer neuerlich unverbesserlichen Vertretern deutschnationalen
Gedankengutes zur Verfügung gestellt und eine antifaschistische Gegenkundgebung verboten.
Es ist daher auch nicht zufällig, dass gerade die FPÖ sich als einzige Parlamentspartei gegen die Isolierung
des atomare Aufrüstung betreibenden Holocaustleugnerregimes im Iran wendet und offensichtlich Gemeinsamkeiten
entdeckt hat. |
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