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Geringere Sparneigung verlangsamt Vermögensaufbau privater Haushalte |
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Geldvermögensbildung und Finanzierung im dritten Quartal 2009 Private Haushalte investierten im dritten Quartal 2009 2,3 Mrd Euro in Finanzanlagen. Das entspricht rund einem halben Prozent ihres Geldvermögens zur Jahresmitte 2009. Die Veranlagungstätigkeit im dritten Quartal 2009 fand im Umfeld niedriger Leitzinsen statt, die auch auf die Interbankzinssätze und auf die Bankenzinssätze im Kundenneugeschäft wirkten. Die internationalen Aktienmärkte zeigten seit dem zweiten Quartal 2009 Kursanstiege, die auch die aktuellen Bewertungen der Portefeuilles privater Wertpapierbesitzer positiv beeinflussten. Die Sparquote sank im dritten Quartal 2009 auf Jahresbasis auf 11,2%1). Die reduzierte Sparneigung erfolgte vor dem Hintergrund einer geringen Inflation (HVPI September 2009: 0,0%), und einer gegenüber 2008 steigenden Arbeitslosenquote (September 2009: 5,5% nach EU-Konzept). Die Sparneigung ist ein Indikator für die Höhe der Geldvermögensbildung. Private Haushalte bevorzugten im dritten Quartal 2009 bei der Wahl des Finanzierungsinstrumentes täglich fällige Einlagen, die um 3,2 Mrd Euro stiegen und zum Teil aus Umschichtungen von gebundenen Guthaben gebildet wurden. Per saldo machte die Erhöhung der Einlagen 1,2 Mrd Euro bzw. rund die Hälfte der gesamten Geldvermögensbildung aus. Diese liquiditätsorientierte Veranlagung dürfte einerseits vor dem Hintergrund der Unsicherheit auf den Kapitalmärkten und andererseits aufgrund des Wunsches nach schneller Verfügbarkeit getroffen worden sein. Die Ansprüche aus Lebensversicherungen erhöhten sich um 0,5 Mrd Euro bzw. jene aus Pensionskassen um 0,2 Mrd Euro und stellten somit die zweite wichtige Veranlagungskategorie im dritten Quartal 2009 dar. Neben der langfristigen (Alters-)Vorsorge spielt überdies das Ansparen in Lebensversicherungen als Tilgungsträger für endfällige Kredite eine Rolle in diesem Segment des Vermögensaufbaus. Handelbare Wertpapiere2) konnten erstmals seit drei Quartalen wieder - wenn auch nur im Umfang von netto rund 100 Mio Euro - an private Haushalte abgesetzt werden. Privatanleger kauften vor allem Bankanleihen sowie Investmentzertifikate. Trotz einer weiteren Belebung der Aktienmärkte durch steigende Kurse und zaghafter Neuemissionen kauften Privatanleger per saldo keine Aktien. Ungeachtet geringer Investitionen in Wertpapiere stieg der Marktwert der Wertpapierportefeuilles im dritten Quartal 2009 weiter an. Dies ist auf Bewertungsgewinne in Höhe von 5,2 Mrd Euro zurückzuführen, die vor allem aus Kurssteigerungen von Aktien bzw. Aktienfonds resultieren. Der aktuelle Marktwert aller handelbaren Wertpapiere belief sich Ende September 2009 auf 86,7 Mrd Euro bzw. 20% des gesamten Finanzvermögens und entspricht damit wieder etwa dem Wert vom September 2008. Das gesamte Finanzvermögen3) der österreichischen Privatanleger erreichte zum Ultimo September 2009 einen Wert von rund 436,6 Mrd Euro - ein Plus von 4,3% gegenüber dem Ultimo Dezember 2008. Die Neuverschuldung privater Haushalte lag im dritten Quartal 2009 bei 0,8 Mrd Euro und zeigt damit gegenüber der ersten Jahreshälfte 2009 eine leichte Belebung. Die Kreditausweitung erfolgte vor dem Hintergrund weiterhin sinkender Zinsen im Neugeschäft bzw. einer leichten Lockerung der Kreditrichtlinien für Wohnbaufinanzierungen der Banken. Rund die Hälfte der netto neu aufgenommenen Kredite entfiel im dritten Quartal 2009 auf Wohnbaukredite. Private Kreditnehmer hatten zum Ultimo September 2009 Schulden in Höhe von 145,5 Mrd Euro, davon rund zwei Drittel Wohnbaukredite. Die Nettovermögensposition4) erhöhte sich von 272,8 Mrd Euro zum Jahresende 2008 um knapp 7% auf 291,1 Mrd Euro Ende September 2009. Weitere statistische Informationen unter: http://statistik.oenb.at
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Informationen: http:// | ||
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