2010 wird von 6. bis 9. Mai erstmals das Popfest Wien - im Herzen der
Stadt - am Kunstplatz Karlsplatz stattfinden
Wien (rk) - "Das Popfest Wien ist die Antwort auf die sensationelle Entwicklung der Wiener Musikszene
der letzten Jahre. Es lenkt die Aufmerksamkeit auf die vielen jungen Musikerinnen und Musiker, die hier leben und
arbeiten, und stellt sie ins Rampenlicht des öffentlichen Raums. Kulturförderung muss sich an den Bedürfnissen
der KünstlerInnen orientieren. In diesem Fall zeigt das Festival die Vielfalt von Popmusik aus Wien in einer
Dichte, die es so vorher noch nicht gab - und das bei freiem Eintritt. Ich freue mich sehr, das Popfest im Namen
der Stadt Wien unterstützen zu können", betonte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am Mittwoch
beim entsprechenden Mediengespräch im Wien Museum. Insbesondere am Karlsplatz sei das Festival auch gut aufgehoben.
"Neben Musikverein und nah gelegener Staatsoper wird das Popfest ein Zeichen setzen" Und: "Ein miterlebtes
Konzerterlebnis passt nicht auf einen ipod", so Pokorny, der an die erfreuliche Wiederkehr der Live-Konzerte
in Zeiten des akkustischen Downloads erinnerte.
Kuratiert wird das Fest vom Journalisten und Musiker Robert Rotifer, der neben seiner Radiotätigkeit für
FM 4 und Schreiben für diverse Zeitungen und Magazine Mitglied der Wiener Band "The Electric Eels"
ist. "Das Festival ist auch Ausdruck eines Selbstbewusstseins der vielfältigen Wiener Szene." Und
weiter: "Auf der Seebühne am Karlsplatz ist die Popmusik dort zu Hause, wo sie hin gehört: im öffentlichen
Raum". Gastgeber Wolfgang Kos, der im Rahmen des Popfestes auch wieder ein "Popmuseum" gestalten
wird, betonte, dass die Klänge der Wiener Bands auch seinem Museum gut tun werden. "Wir sind nicht im
antiquarischen Eck zu Hause."
Die neue Popgeneration präsentiert sich am Karlsplatz, Prädikat "künstlerisch wertvoll"
Pop ist eine Kunstform, die im Spannungsfeld zwischen Kunst und Kommerz im Allgemeinen eher Letzterem zugerechnet
wird - zu Unrecht, wenn man den Blick auf das Phänomen richtet, das in den letzten Jahren in Wien entstanden
ist: Eine neue Generation von MusikerInnen, die sich nicht um Schubladen kümmert, feiert bereits beachtliche
Erfolge, auch international. Mit dem Popfest holt die Stadt diese spannenden KünstlerInnen ins Zentrum Wiens
- auf den Kunstplatz Karlsplatz. Vier Abende lang präsentiert das Popfest also neue, durch ihre spezielle
Qualität bestechende Musikprojekte - nicht als Zeichen einer gönnerhaften Förderung oder als vermeintlich
repräsentative Auswahl für ein ohnehin nicht einfach zu fassendes Phänomen, sondern als Fest der
Wiener Popmusik, bei dem die Vielfalt der Stadt unmittelbar erlebbar ist.
Das Team von "karlsplatz.org", das seit nunmehr drei Jahren seitens der Stadt Wien mit der Vernetzung
und kulturellen Belebung des Kunstplatz Karlsplatz betraut ist, bringt nun auch das Popfest an diesen lebendigen
Ort inmitten der Stadt. Für das Popfest-Konzept und für die Realisierung zeichnet Christoph Möderndorfer
von "karlsplatz.org" verantwortlich:"Primäres Ziel des Festivals ist es, für eine neue
Generation heimischer MusikerInnen und MusikerInnenkollektive eine große und qualifizierte Aufmerksamkeit
zu schaffen. Das geschieht durch eine kompetente Auswahl und das Zusammenführen der vielfältigen künstlerischen
Stile und Energien. Für die Programmkuratierung konnten wir den in England lebenden Wiener Popexperten und
Musiker Robert Rotifer gewinnen. Mit dem Wiener Karlsplatz haben wir einen ungeschönten schönen Ort für
ungeschönte, schöne, neue Musik gefunden. Durch all seine Verbindungslinien zu Kunst und Kultur eignet
sich der Karlsplatz als Umsetzungsort für ein innovatives Pop-Festival wie kein anderer."
10 Open-Air-Konzerte auf der "Seebühne" am Karlsplatz
Herzstück und Hauptattraktion des Festivals ist die "Seebühne" vor der Karlskirche.
Sie wurde bereits vor zwei Jahren beim Kunstzone-Festival während der EURO 08 erfolgreich erprobt. Auf der
"Seebühne" finden von 6. bis 9. Mai zwischen 18.00 und 22.00 Uhr zwei bzw. drei, also insgesamt
10 Open-Air-Konzerte bei freiem Eintritt statt. Im Anschluss werden die nächtlichen Festival-Aktivitäten
in verschiedene Kunst- und Kulturhäuser des Karlsplatzes verlegt. Zahlreiche Showcases (kleinere Konzerte),
KünstlerInnen-Kollaborationen und Präsentationen z. B. von Labels mit Party-Charakter finden dort ab
22.00 Uhr statt.
Rahmenprogramm: Theorieräume, Pop-Diskurs und mehr
Das Popfest Wien versteht sich primär als Veranstaltung mit einer zentralen Bühne für neue
Künstlerinnen und Künstler und bewusst nicht als Veranstaltung mit Messecharakter. Dennoch wird es einige
spannende Rahmenprogramme (teilweise in Kooperation mit verschiedenen PartnerInnen) geben, die sich unter anderem
dem historischen Pop-Kontext hierzulande, dem Musikvideo in Zeiten von Web 2.0, Live-Visuals, sowie der Label-Arbeit
und den ökonomischen Aspekten einer neuen heimischen Popmusik widmen. KooperationspartnerInnen am Platz sind
Wien Museum, Technische Universität, Akademie der Bildenden Künste, Kunsthalle project space, Künstlerhaus,
brut Wien, Secession. Im April wird in einer eigenen Pressekonferenz noch das detaillierte Programm vorgestellt. |