Bruttoregionalprodukt und verfügbares Einkommen 2007 in den Bundesländern   

erstellt am
26 01. 10

Salzburg und Niederösterreich erzielten bei beiden Indikatoren ein überdurchschnittliches Wachstum
Wien (statistik austria) - In Folge einer gesamtösterreichisch sehr guten Entwicklung des nominellen Bruttoinlandsproduktes (Österreich-BIP: +5,7% nominelle Zuwachsrate) und des nominellen verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte (+4,4%) im Jahr 2007 wiesen auch die Bundesländer eine dementsprechende positive Entwicklung auf. Dies zeigen soeben veröffentlichte Daten der Statistik Austria zum Bruttoregionalprodukt (BRP) und zum verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in den Bundesländern für die Jahre 1995 bis 2007.

Die Zugewinne des BRP in den Bundesländern bewegten sich 2007 zwischen rund +6,9% (Salzburg) und +5,0% (Wien). Den zweitgrößten Zugewinn konnte Niederösterreich mit 6,6% erreichen. Nominelle Zuwachsraten mit ähnlichem Niveau wie der Österreichschnitt verzeichneten Oberösterreich (5,8%), Vorarlberg (5,7%) und Tirol (5,6%), leicht darunter lagen die Bundesländer Steiermark (5,5%), Burgenland und Kärnten (jeweils 5,3%).

Salzburg konnte mit +6,9% das überdurchschnittliche Wachstum vom Vorjahr sogar verbessern. Dies wurde bewirkt durch deutliche Zuwächse in den Wirtschaftsbereichen "Sachgütererzeugung" und "Realitätenwesen, Vermietung beweglicher Sachen, unternehmensbezogene Dienstleistungen".

Auch in Niederösterreich wurde die überdurchschnittliche Entwicklung des Vorjahres bestätigt. Die positive Entwicklung in Vorarlberg lässt sich vor allem auf die gute Entwicklung in den produzierenden Branchen "Sachgütererzeugung", "Bauwesen" und "Energie- und Wasserversorgung" zurückführen.

Wien erwirtschaftete 2007 wie in den Jahren zuvor mit 26,7% den größten Beitrag zum gesamtösterreichischen BIP. Die unter dem Österreichschnitt liegende nominelle Veränderungsrate von +5,0% erklärt sich großteils durch unterdurchschnittliche Entwicklungen im tertiären Sektor.

Auf der Verteilungsseite zeigten die Ergebnisse für die österreichischen Regionen folgendes Bild: Die nominellen Wachstumsraten des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte bewegten sich im Jahr 2007 zwischen 4,9% (Steiermark) und 3,7% (Vorarlberg). Nicht nur die privaten Haushalte in der Steiermark, sondern auch jene in Tirol (+4,8%), Niederösterreich und Salzburg (je +4,7%) erzielten einen überdurchschnittlichen nominellen Einkommenszuwachs gegenüber dem Vorjahr. Die schwächsten Entwicklungen verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr die privaten Haushalte in Vorarlberg (+3,7%) und in Wien (+3,8%). Grund dafür ist die in beiden Bundesländern unter dem Österreichschnitt liegende Entwicklung des Arbeitnehmerentgeltes. Die Entwicklung in Wien wurde durch einen unterdurchschnittlichen Anstieg der monetären Sozialleistungen zusätzlich abgeschwächt.

Die längerfristige Betrachtung zeigt, dass das durchschnittliche verfügbare Einkommen seit 1995 in fast allen Bundesländern über dem Österreichschnitt von 3,3% wuchs. Die höchsten durchschnittlichen Zuwachsraten (von +3,6 bis +3,8%) verzeichneten die privaten Haushalte in Tirol, Vorarlberg und im Burgenland. Die privaten Haushalte in Wien wiesen in dieser Periode die schwächste Entwicklung auf. Die durchschnittliche jährliche nominelle Zuwachsrate betrug 2,6%.

Bruttoregionalprodukt und verfügbares Einkommen je Einwohner
Das Bruttoregionalprodukt misst die Wirtschaftleistung am Arbeitsort. Im Gegensatz dazu messen die Konten der privaten Haushalte das verfügbare Einkommen in jener Region, in der sie ihren Wohnsitz haben.

Um die Regionen untereinander vergleichen zu können, stellt man das BRP bzw. das verfügbare Einkommen der Bevölkerung in der jeweiligen Region gegenüber: Während die regionale Wirtschaftskraft - gemessen am BRP je Einwohner in Euro - sehr unterschiedlich ist, verteilen sich die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte sehr homogen in den einzelnen Bundesländern.

Mit einem BRP je Einwohner von 43.300 Euro lag Wien 2007 wie bisher an der Spitze, mit deutlichem Abstand gefolgt von Salzburg (37.300 €) und Tirol (34.200 €). Auch Vorarlberg lag mit 34.000 Euro über dem Österreichschnitt (32.600 €). Unter dem Bundesdurchschnitt folgten Oberösterreich (31.800 €) und, relativ weit abgeschlagen, die Steiermark, Kärnten und Niederösterreich mit Werten zwischen 28.200 Euro und 26.600 Euro. Das Schlusslicht bildete weiterhin das Burgenland mit 21.600 Euro. Man muss dabei jedoch bedenken, dass sich das BRP auf den Ort der Leistungserstellung (Arbeitsort) bezieht, während die dazu in Relation gesetzten Einwohnerzahlen auf den Wohnort bezogen sind; d.h. dass regionsüberschreitende Pendlerbewegungen unberücksichtigt bleiben. So stellen z.B. das Burgenland oder Teile Niederösterreichs traditionelle Auspendlerregionen dar.

Im Gegensatz zum BRP je Einwohner lagen die Pro-Kopf-Werte des verfügbaren Einkommens in den Regionen sehr nahe beim Österreichschnitt von 19.500 Euro. Die höchsten verfügbaren Einkommen je Einwohner hatten die Niederösterreichischen und Wiener Haushalte mit je 20.000 Euro zur Verfügung. Danach folgten die Bundesländer Salzburg und Vorarlberg mit Pro-Kopf-Werten von jeweils 19.800 Euro. Schlusslicht war Kärnten mit einem verfügbaren Einkommen je Einwohner von 18.600 Euro.
     
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