LR Bieler: Nach unkoordiniertem Vorgehen der Universitätsleitung übernimmt das Land
die Ausfallshaftungen.
Eisenstadt (blms) – Nach der Rückstellung des Antrages auf Umwandlung in eine Privatuniversität
durch den Österreichischen Akkreditierungsrat (ÖAR) springt das Land für die Friedensuniversität
Stadtschlaining (EPU) nun als Retter in letzter Minute ein. „Mit dem ÖAR wurde eine Ausfallshaftung zur Absicherung
des Studienbetriebes vereinbart. Zudem wird die jährliche Förderung von bisher 72.000,- Euro auf 100.000,-
Euro erhöht“, erklärte Kulturlandesrat Helmut Bieler.
Für Landesrat Bieler war das unkoordinierte Vorgehen der Universitätsleitung für die Turbulenzen
rund um die Umwandlung der EPU in eine Privatuniversität verantwortlich. „Obwohl wir von Seiten des Landes
die EPU stets mit einer jährlichen Förderung des Studienbetriebes unterstützt und vor allem in den
letzten Jahren mit der Übernahme eines Annuitätendienstes zur Rettung des Hotelbetriebes unter die Arme
gegriffen haben, teilte Präsident Mader erst Mitte November nach erfolgter Meldung von erhöhten Förderungen
an den ÖAR diese Erhöhung mit“, betonte Bieler. Allein heuer wird das Land die Friedensuni – die Erhöhung
bereits eingerechnet – mit „mehr als 400.000 Euro unterstützen“.
Als die daraufhin eingeforderten Finanzierungsnachweise von Bund und Gemeinde nicht vorgelegt werden konnten, sei
es gelungen nach Rücksprache mit dem ÖAR Missverständnisse auszuräumen und Falschinterpretationen
seitens der EPU richtig zu stellen. Es habe sich herausgestellt, dass die ursprünglich von Mader geforderte
Erhöhung der Landesförderung nach Auskunft des ÖAR gar nicht erforderlich sei. Der Landesrat legte
der Presse dazu heute in einer Pressekonferenz den Schriftverkehr zwischen der Universitätsleitung und der
Landesregierung vor.
„Ich habe immer wieder betont, dass wir hinter der EPU und dem Standort Stadtschlaining stehen und bin überzeugt
davon, dass auch der Bürgermeister von Stadtschlaining statt einer wenig aussagenden Absichtserklärung
eine konkrete Zusage seitens der Gemeinde tätigen sollte, um die Unterstützung der Gemeinde für
deren Kultur- und Wirtschaftsleben so wichtige Institution zu dokumentieren“. Das Land Burgenland übernehme
nun die Ausfallshaftungen, erhöhe die Förderungen und habe damit die Anforderungen mehr als erfüllt.
Die entsprechenden Zusicherungen seien gestern an den ÖAR abgeschickt worden. Damit sei die Friedensuni gerettet,
so Landesrat Helmut Bieler. |