Schmied muss für sozial gerechte Schule sorgen
Wien (grüne) - "Nur das deutsche Bildungssystem ist ähnlich ungerecht wie das österreichische
und bevorzugt Kinder reicher Eltern", weist Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, auf einen traurigen
Rekord hin. Der Rohbericht der "Studierenden-Sozialerhebung 2009" belegt, dass dieses soziale Gefälle
bis auf die Universitäten und Fachhochschulen durchschlägt, wo der Anteil an StudentInnen aus einkommensschwachen
Schichten in den letzten zehn Jahren von 26 auf 19 Prozent gesunken ist.
Das werde auch durch Detailuntersuchungen der PISA-Studie belegt: Akademikerkinder werden AkademikerInnen, Arbeiterkinder
werden ArbeiterInnen. Schmied muss für sozial gerechte Schule sorgen. "Der familiäre Hintergrund
hat sogar Einfluss auf die Leistungsbeurteilung. Bei gleicher Leistung bekommen Kinder aus sozial schwachen Familien
tendeziell schlechtere Noten", so der Grüne Bildungssprecher: "Unterrichtsministerin Schmied muss
rasch gegensteuern und verhindern, dass Kinder maximal jenen Bildungsabschluss erreichen, den ihre Eltern geschafft
haben." Bildungsstandards und eine Reform der Leistungsbeurteilung können helfen, die soziale Selektion
in den Schulen zu mindern. Dazu gehört: Die Abschaffung der Schulnoten in der Volksschule und die Einführung
von Bildungsstandards in allen Schulstufen.
Die Selektion beginne also lange vor dem möglichen Eintritt in eine Universität oder Fachhochschule.
"Die ÖVP muss ihre Blockadepolitik im Bildungsbereich endlich aufgeben und zu einer grundlegenden Reform
bereit sein. Wir brauchen die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen und ganztägige Angebote",
so Walser abschließend. |