"Bärentreiben" in Steuerberg   

erstellt am
15  02. 10

LH Dörfler beim traditionellen Faschingsbrauch
Klagenfurt (lpd) - Hexen, Bauern, Handwerker, Musiker, Ochsen, der "Billige Jakob", Jäger und viele mehr - sie alle zogen am Sonntag von Steuerberg-Rennweg bis zum Steuerberger Kulturhaus. Nur alle fünf Jahre organisiert der "Kulturverein Steuerberg-Wachsenberg" das "Bärentreiben" als wohl einzigartigen Faschingsbrauch. Über 200 Akteure begeisterten die vielen hundert Zuschauer mit Szenen aus dem alten bäuerlichen Leben und der Bärenjagd als Höhepunkt. Hintergrund sind das Austreiben des Winters und das Frühlingserwachen.

Landeshauptmann Gerhard Dörfler zeigte sich von den Darbietungen ebenfalls begeistert. "Dieser besondere Faschingsbrauch zeigt, wie gut das Vereinsleben und die Dorfgemeinschaft in Steuerberg funktionieren." Besonders freute sich Dörfler, dass bei dieser alten Tradition so viele Kinder und Jugendliche aktiv mitmachen: "So bleibt der Brauch immer jung." Der Landeshauptmann wurde dann auch kurzerhand in das Geschehen eingebunden. Traditionell wird nämlich ein anwesender Politiker von den Steuerbergern "gebrechelt". Beim "Brecheln" wurde früher Flachs bearbeitet, der danach gesponnen und gewebt werden konnte.

Das "Bärentreiben" gibt es in Steuerberg bereits seit 1902, erklärten Kulturvereinsobmann Walter Regenfelder und Ehrenobmann Konrad Tamegger, der bereits seit 34 Jahren dabei ist. Nach dem Festzug gab es vor dem Kulturhaus verschiedene Aufführungen: Zuerst das "Feitelbegräbnis", bei dem vom Feitelverein ein übergroßes Klappmesser zu Grabe getragen wurde. Dann erfolgte die Faschingshochzeit. Diese Bräuche stehen ebenfalls für das Ende des Winters. Die nächsten Programmpunkte führten die Zuschauer in das frühere bäuerliche Leben. Zwei Ochsen (von vier verkleideten Burschen dargestellt) wurden beschlagen, verkauft und geschlachtet. Danach wurde Getreide gedroschen und Flachs "gebrechelt".

Höhepunkt war das spektakuläre "Bärentreiben". Dabei wurde ein als Bär verkleideter Steuerberger von Hunden - diese wurden von Kindern gespielt - in eine Strohhütte gejagt. Die Strohhütte wurde dann vom Dorforiginal, dem "Wachsenberger Pepe", angezündet. Der so heraus getriebene Bär wurde schließlich von den Jägern erschossen.

Bis Aschermittwoch wird in Steuerberg übrigens Faschingsbürgermeister Adi I. die Amtsgeschäfte führen. Bürgermeister Karl Petritz, als "Prinz Charles I.", musste ihm diese zusammen mit dem Gemeindeschlüssel übergeben.
     
Informationen: http://www.kulturverein-steuerberg.at    
     
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