Deutsche Privatbahn will Ybbstalbahn retten		erstellt am 15  02. 10
Ybbs (nöwpd) - Eine deutsche Privatbahn will die Weichen auf der Ybbstalbahn stellen. Mit der Veolia Verkehr GmbH hat ein in ganz Deutschland tätiges Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) konkretes Interesse an der niederösterreichischen Schmalspurbahn angemeldet. "Wenn die Rahmenbedingungen in der Region stimmen, können wir mit dem operativen Betrieb in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten loslegen", sagt Veolia-Regionalleiter Heino Seeger gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Der momentane Ist-Zustand der Ybbstalbahn, bei der nur ein wenige Kilometer langes Reststück zwischen Waidhofen und Gstadt befahren wird, ist für den Eisenbahnfachmann eine kurzsichtige Fehlentscheidung. "Wir haben in unserem Wirkungskreis vergleichbare Beispiele schon vor Jahren durchgespielt. Heute sind alle Beteiligten froh, die betroffenen Bahnlinien attraktiver gestaltet und nicht eingestellt zu haben", berichtet Seeger. In den nächsten vier Wochen wird der Regionalleiter mit einigen Mitarbeitern ins Ybbstal reisen, um sich vor Ort ein Bild von den Gegebenheiten zu machen. Gemeinsam mit Mitarbeitern der Ybbstalbahn Entwicklungsgenossenschaft möchte er im Zuge dieses Besuches die nächsten Schritte abklären. "Es würde mich natürlich freuen, wenn wir auch einem Vertreter des Landes, als künftiger Eigentümer der Strecke, unsere Pläne präsentieren können", meint Heino Seeger. Im deutschen Schienenpersonennahverkehr ist die Veolia Verkehr GmbH seit Jahren eine fixe Größe. Momentan betreibt das EVU 200 Dieseltriebwagen sowie 25 Wagenzüge mit Diesel- und Elektrolokomotiven auf mehr als 45 Linien. Erst anlässlich des letzten Fahrplanwechsels im Dezember 2009 hat das Unternehmen den Betrieb auf zehn Bahnlinien in drei neuen Streckennetzen in Sachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen übernommen. Der Marktanteil am deutschen Schienenpersonennahverkehr ist durch diesen Expansionsschritt auf sechs Prozent gewachsen.
Informationen: http://www.veolia-transport.de
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