Tirol stellt zwei von 37 österreichischen "Klima- und Energie-Modellregionen"   

erstellt am
12  02. 10

Landeck und Osttirol sind auf dem besten Weg in die Energieunabhängigkeit
Innsbruck/Landeck (lk) - Der Klima- und Energiefonds begleitet 37 Regionen auf dem Weg zur Energieselbstversorgung. Mit den Bezirken Landeck und Lienz hat auch Tirol zwei Modellregionen, die mit Unterstützung des Klimafonds den Treibhausgasausstoß reduzieren.

„Ich bin stolz, dass Tirol vom Umweltministerium für Landeck und Osttirol den Zuschlag erhalten hat, diese beiden Bezirke zu ‚Klima- und Energie-Modellregionen’ zu machen“, erklärt LHStv Anton Steixner. Ziel dabei ist, das Potenzial an Energieeinsparung und erneuerbaren Energieträgern von Gemeinden und Regionen optimal zu nutzen und sie so zu Energieselbstversorgern zu machen. Für die ausgewählten Modellregionen stehen maximal je 100.000 Euro zur Verfügung. Die Projekte werden zu mindestens 40 Prozent aus Eigenmitteln mitfinanziert. Die „Klima- und Energie-Modellregionen“ sind ein Förderprogramm des österreichischen Klima- und Energiefonds.

Tirol am Weg an die Spitze
„Unsere Energieversorgung steht an einem Wendepunkt. Eine revolutionäre Umgestaltung unserer heutigen Strukturen ist unumgänglich“, betont Landesenergiereferent Steixner. Mit der ‚Tiroler Energiestrategie 2020’ setzt Tirol auf wirksame Energie- und Klimagaseinsparungen. Dazu kommt der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien.

„Tirol wurde mittlerweile zum Vorreiter in der Biomassenutzung, zum Spitzenreiter im Bereich Solarenergie, ist bei den Wärmepumpen auf dem Vormarsch und hat in den letzten fünf Jahren rund 100 neue Kleinwasserkraftanlagen dazubekommen“, kann LHStv Steixner auf eine erfolgreiche Bilanz verweisen.

Landeck setzt auf die Kraft des Trinkwassers
„Nicht nur Private leiden unter den hohen Energiekosten, auch viele Gemeinden kämpfen mit den steigenden Ausgaben für Strom, Heizung und Warmwasser“, weiß Vizebgm Jakob Klimmer von St. Anton a. A., Arbeitskreisleiter Erneuerbare Energien RegioL. Ziel Landecks sei eine nachhaltige Entwicklung der Region mit langfristiger Sicherung der Lebensqualität und Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft.

Im Rahmen der neuen „Energiearbeit“ soll in der Modellregion Landeck das Projekt „Trinkwasser-Kraftwerke-Potenzialstudie“ für die Gemeinden im Bezirk in Angriff genommen werden: In dieser Studie soll erhoben werden, in welchem Qualitätszustand sich die örtlichen Trinkwasserleitungen befinden, wieviel ein Leitungsverbindungsnetz zwischen einzelnen Gemeinden kosten würde und welche Vorteile solche Investitionen bringen würden.

Abgeleitet aus dem 2008 für den Bezirk Landeck erstellten Energieleitbild, soll für die 29 teilnehmenden Gemeinden ein für die kommenden zehn Jahre verpflichtendes, konkretes Umsetzungskonzept erarbeitet werden. Auch das Bewusstsein für den Stellenwert von erneuerbaren Energieträgern in der Region soll gesteigert werden.

Unterstützung erhält die Klima- und Energie-Modellregion Landeck von der TIWAG: „Eine effiziente Energieverwendung und die Nutzung erneuerbarer Energieträger sind wesentlicher Bestandteil der TIWAG-Strategie“, erklärt TIWAG-Vorstandsdirektor Alfred Fraidl.

Osttirol: Vom Biomassevorreiter zur Energiemodellregion
Osttirol startet mit den besten Voraussetzungen als Energiemodellregion, denn es gibt bereits jetzt eine sehr gute Nutzung des regionalen Biomassepotenzials, gute klimatische und naturräumliche Verhältnisse und mehrere Vorreitergemeinden im Klimaschutz.

Ziel der Energiemodellregion Osttirol ist, alle vorhandenen Potenziale zur Energieeinsparung und Energiegewinnung aus allen erneuerbaren Energieträgern umfassend zu erheben, einen Fahrplan zur Realisierung dieser Potenziale zu erstellen und die Umsetzung einzelner Maßnahmen zu unterstützen. Wichtige Partner dabei sind die Gemeinden, sowohl in ihrer Vorbildfunktion wie auch als Multiplikatoren den BürgerInnen gegenüber. Angestrebt wird schlussendlich eine gemessene CO2-Neutralität.

Koordiniert werden die Projekte im Regionsmanagement Osttirol (RMO), das auch für die Projektentwicklung verantwortlich zeichnet. Bgm Karl Poppeller, Vorstandsmitglied Regionsmanagement Osttirol:

„Wir haben bereits eine Reihe energierelevanter Projekte im RMO entwickelt und begleitet. Mit der Energiemodellregion ist es uns möglich, die in der Region aktiven Partner noch besser zu unterstützen. Wir müssen hier noch wesentlich mehr Kraft in die Umsetzung gemeinsamer Anliegen setzen, wenn wir im ländlichen Raum auch in Zukunft gute Lebensgrundlagen bieten wollen.“

Gerade in kleinen Gemeinden sei es weder sinnvoll noch möglich, solche Projekte alleine umzusetzen. „Wir brauchen die Vernetzung, Koordination und Bündelung aller Aktivitäten und Projekte, um nachhaltig erfolgreich zu sein“, so der Aineter Bürgermeister.

Die Osttiroler Energieregion umfasst die Planungsverbände Sillian und Umgebung – Villgraten - Tilliach und Lienz und Umgebung. Der dritte Osttiroler Planungsverband ist bereits Pilotregion im Projekt „e5-Regio“ der Energie erfasst.

Auf die Dauer von zwei Jahren zu Klima- und Energie-Regionsmanagern bestellt wurden für den Bezirk Landeck Gerald Jochum und für den Bezirk Lienz Helene Brunner.
     
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