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Wien Museum zeigt Bilder des "peniblen Spurensuchers" Gerhard Roth |
erstellt am |
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Bis 16.5. zu sehen - 1500 Bilder aus über 20 Jahren Beschäftigung zeigen Wien jenseits
bekannter Schauwerte Wien (rk) - Vor mehr als zwanzig Jahren begann die "Foto-Sucht" des Schriftstellers Gerhard Roth auf einem Friedhof. In der aktuellen, seit heute, Donnerstag, zu besuchenden Ausstellung "Im unsichtbaren Wien. Fotonotizen von Gerhard Roth" (Laufzeit: bis 16. Mai) zeigt sich, dass der Autor der "Archive des Schweigens" weit mehr an Bemerkenswertem und Übersehenem in dieser Stadt gesammelt hat. Dass museale Sammlungen, wie etwa die Gipsbüsten-Sammlungen im Depot des Wien Museums, einen besonderen Reiz auf Künstler mit Interesse an der Schönheit des "kleinen Details" ausüben, verwundert nicht. "Friedhöfe und Museen sind eben keine endgültigen Orte, eher Zwischenstationen", meinte auch Wien Museum-Chef Wolfgang Kos beim Mediengespräch. Lob gab es für Roth, da dieser die Gestaltung - Kuratorin der Schau ist die Fotografie-Expertin Susanne Winkler aus dem Wien Museum - dem Museum überließ. "Ich bin froh, dass die Schau wirklich radikal werden konnte" (Winkler). Die Schau selbst zeigt Wien nicht in der Totalaufnahme. Auch das touristische Prachtbauten-Wien sucht man in Roths Stadt vergeblich. Dafür gibt es Krähenschwärme plus einer ausgestopften, im Jahr 1972 im Burggarten tot aufgefundenen Krähe, aber auch viele Aufnahmen, die nahezu unheimlich die Präparatenwelt im Narrenturm oder anderswo zeigt. Dazwischen Eisblumen, in Serie unheimlich wirkende Mauerflecken, Bilder von eingetrocknetem Hundeurin, dann wieder Bilder aus dem Uhrenmuseum, vom Heldenberg in Kleinwetzdorf, aus Gugging, vom Friedhof der Namenlosen, aus dem Depot des Naturhistorischen Museums, aus dem Hofkammerarchiv. Insgesamt können 14 Orte lokalisiert werden. Auf einer gut 30 Meter langen grün gestrichenen "Panoramabank", die als "Uferbegrenzung" zum "Bilderstrom" Roths gelesen werden kann, nimmt der Zuseher Platz und hat die Möglichkeit, auf diese Weise sich dem Sog der visuellen Notizen, Randbemerkungen, Skizzen, visualisierten Ideen hinzugeben. Oder er wandert umher, um sich die 1500 Bilder aus der Zeit zwischen 1986 und 2009 näher anzusehen. Schriftlichkeit spielt im "unsichtbaren Wien" eine untergeordnete Rolle: Zitate aus Roths Schriften bieten sich an, die Raumtexte von Susanne Winkler und Peter Stuiber geben sachte Orientierung. Wie gesagt, nicht der eigentliche Schriftsteller Gerhard Roth steht in dieser Ausstellung im Mittelpunkt, sondern der Beobachter, Hinseher, Notizensammler. Passend zur Schau ist im Brandstätter Verlag der Fotoband "Im unsichtbaren Wien. Fotonotizen von Gerhard Roth" erschienen (320 Seiten, 700 Abbildungen, Kosten: 49,90 Euro), der auch im Museumsshop angeboten wird. Am 26.2. wird besagtes Buch mit einer Lesung von Gerhard Roth und Musik von Ernst Molden, Willi Resetarits und Walther Soyka präsentiert (Beginn: 19.00 Uhr). Darüber hinaus bietet das Begleitprogramm auch Spezialführungen, jeweils sonntags ab 16.00 Uhr, an (14.2.: "Gibt es Wien überhaupt?" mit Isolde Charim; 28.2.: "Wie unabhängig sind Archivare?" mit Roman-Hans Gröger; 14.3.: "Die Reise ins Haus der schlafenden Vernunft" mit Kristina Pfoser; 21.3.: "Im Unsichtbaren Wien" mit Gerhard Roth; 28.3.: "Wien auf der Couch" mit Helmuth Figdor; 11.4.: "Wien im Regal" mit Susanne Winkler; 25.4.: "Im tiefen Wien" mit Michael Ponstingl). |
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Informationen: http://www.wienmuseum.at | ||
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