Neues System zur Ortung von Lawinenopfern mittels Radar kurz vor Markteinführung
Innsbruck (universität) - Bei der Suche und Rettung von Verschütteten nach Lawinenabgängen
kommt es auf jede Minute an. Obwohl heute ein Großteil der Skitourengeher und Varianten-Fahrer mit entsprechenden
Lokalisierungsgeräten ausgerüstet sind, ist die Ortung für die Rettungskräfte oft sehr gefährlich
und nicht selten sehr zeit- und kostenaufwändig.
Das Tiroler alpS - Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanagement hat daher gemeinsam mit der Universität
Innsbruck ein luftgestütztes Radarsystem zur schnellen Ortung von Lawinenverschütteten entwickelt. PASS
– Personal Avalanche Secure System entstand im Rahmen eines mehrjährigen, öffentlich geförderten
Forschungsprojekts (Kplus) und steht nun nach knapp fünfjähriger Entwicklungs- und Testphase kurz vor
der Praxiseinführung.
Durch die am Hubschrauber angebrachte Radarantenne werden hochfrequente Impulse auf einen Lawinenkegel gerichtet.
Dabei wird das Gelände rasterförmig überflogen. Die ausgestrahlten Signale dringen im trockenen
Schnee bis zu zehn Meter tief ein und reflektieren an Hindernissen. Herzstück des Systems ist eine spezielle,
maßgeblich an der Universität Innsbruck entwickelte Software, welche in Echtzeit die Mächtigkeit
der Schneedecke auf einem Bildschirm anzeigt und Verschüttete - im Idealfall lebend - automatisiert darin
ortet.
Das PASS – Personal Avalanche Secure System soll die herkömmlichen, bewährten Ortungsmethoden nicht ersetzen,
sondern bei Bedarf ergänzen. Die notwendige luftfahrtbehördliche Zertifizierung des Systems dürfte
bis Anfang März 2010 abgeschlossen sein. Anschließend soll es in einer Zusammenarbeit mit den entsprechenden
Rettungsorganisationen unter Realbedingungen testweise eingesetzt werden. Das PASS wird zukünftig durch den
Entwicklungspartner Wintertechnik Engineering GmbH weltweit vertrieben. |