Außenminister trifft Kosovos Premierminister Hashim Thaçi
Wien (bmeia) - "Der Kosovo wird zur Nagelprobe für Europas Bemühungen, den Westbalkan
zu stabilisieren, die Wirtschaft zu fördern und diese Region langfristig in der EU zu integrieren", erklärte
Außenminister Michael Spindelegger anlässlich des Besuchs des kosovarischen Premierministers Hashim
Thaçi in Wien. „Österreich steht voll und ganz hinter der EU-Perspektive des Kosovo. Wir waren einer
der Wegbegleiter Kosovos in seine Unabhängigkeit und bieten auch heute eine Plattform für das internationale
Engagement in diesem Land“, so der Minister weiter unter Verweis auf das heute in Wien einberufenen Treffen der
Kosovo-Lenkungsgruppe (International Steering Group/ISG).
Der Minister lobte in diesem Zusammenhang die erfolgreiche Durchführung der ersten Wahlen im November 2009
nach Erlangung der Unabhängigkeit: „Der friedliche und reibungslose Ablauf der Lokalwahlen war ein ermutigendes
Zeichen und ein Beweis für den Willen des Kosovos, funktionierende, demokratische Strukturen aufzubauen.“
Dass dabei auch die serbische Gemeinschaft von ihrem Wahlrecht zunehmend Gebrauch gemacht habe, sei ein positives
Zeichen für den Aufbau eines multiethnischen Kosovos. "Pristina muss aber seine Bemühungen um die
serbische Bevölkerung aktiv fortsetzen", unterstrich Spindelegger.
Gleichzeitig betonte der Minister, dass insbesondere in Sicherheitsfragen und bei der Korruptionsbekämpfung
weitere Reformbemühungen notwendig seien. "Derzeit gilt das Hauptaugenmerk der Stärkung der rechtsstaatlichen
Strukturen sowie dem Aufbau einer funktionierenden Wirtschaft. Die EU und Österreich sind bereit zu helfen.
Allerdings muss auch die Regierung in Pristina das ihre dazu tun und die enge Zusammenarbeit mit der EULEX-Mission
fortsetzen."
Österreich ist nicht nur multilateral, sondern auch bilateral stark engagiert, wobei gerade im Wirtschaftsbereich
Chancen bestehen. So wurde am 22. Januar ein bilaterales Investitionsschutzabkommen abgeschlossen. "Mit diesem
Abkommen bauen wir unsere Beziehungen weiter gezielt aus und schaffen eine solide Grundlage für österreichische
Investitionen im Kosovo. Das sollte einen weiteren Impuls zu Stärkung unserer Wirtschaftsbeziehungen geben",
so Spindelegger
Abschließend betonte Spindelegger: "Ich freue mich auch ganz besonders über die guten zwischenmenschlichen
Kontakte mit unseren Partnern im Kosovo. So war unsere gemeinsame Europadialogveranstaltung in Graz, mit dem kosovarischen
Bildungsminister Dr. Enver Hoxhaj am Panel, ein voller Erfolg." |