|
||
Uraufführung: KUKURUZ im dramagraz |
erstellt am |
|
von Ernst Marianne Binder Graz (dramagraz) - Was macht der Krieg mit uns? Gibt es ihn eigentlich noch? Er scheint so fern, obwohl er erst kürzlich vor unserer Haustüre gewütet hat. Diesen Fragen geht Ernst Binder in seinem neuesten Theaterstück (WAS HÄNGT DAS LEBEN TIEF WIE NEBEL ÜBERM) KUKURUZ nach. Ausgehend von Platos "Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen" entwickelt Binder ein Passionsspiel über Nicht-Leben-Wollen und Nicht-Sterben-Können. "Deine Augen. In mich reing'schaut wie in einen Abgrund. So was von einem Staunen. Nackt vor Liebe du bist dann vor mir. Still. Mein Herz in dein Leib geritzt", heißt es da ganz am Anfang des Stückes. Und soll uns daran erinnern, dass die Geschichte des Krieges nicht von AUSSEN, sondern von INNEN erzählt werden muss. Tief aus einem Innern, das die Verwundungen birgt, die Menschen zeit ihres Bestehens sich und anderen zugefügt haben. Dass alles Unglück von Liebe durchdrungen wird, mag das Leben nicht erträglicher machen. Dennoch gibt es am Ende so etwas wie eine versöhnliche Hoffnung, wenn Marie zu Josef sagt: Ich werd in meine Lieb zu dir hineinsterben. Und dass ich sterb mit dir. Und dass wir zusammen über die Welt hinwegsterben. Ein einziges Sterben. Ineinander sterben die ganzen Leben lang, die uns noch bleiben. |
||
Informationen: http://dramagraz.mur.at | ||
zurück |