Zwischenparken in Kursen und Abdrängen älterer Menschen in prekäre Beschäftigungsverhältnisse
kann nicht die Lösung sein
Wien (fpd) - "Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden sich offenbar zunehmend
auf dem Gängelband des Arbeitsmarktservice wieder", nahmen FPÖ-Arbeitnehmersprecher NAbg. Herbert
Kickl und FPÖ-Seniorensprecher NAbg. Werner Neubauer am 09.02. Bezug auf die Situation älterer Arbeitnehmer,
nachdem etwa die AK in Oberösterreich Kritik in diesem Bereich geübt hatte. Im Dezember 2009 waren alleine
in Oberösterreich 7.732 ältere Arbeitnehmer/-innen arbeitslos beziehungsweise in AMS-Kursen. Das entspreche
einem Plus von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Österreichweit sei die Arbeitslosigkeit bei den über
50-Jährigen übrigens um fast 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr - und zwar auf 65.059 Betroffene -
angestiegen. Es sei unverantwortlich, ältere Arbeitnehmer durch Kurse künstlich in Beschäftigung
zu halten, obwohl es für viele gar keine Jobs mehr gebe. Von einer wirklichen Reintegration in den Arbeitsmarkt
könne schon gar keine Rede sein, denn diese könne nur durch eine wirklich aktive Arbeitsmarktpolitik
für diese Zielgruppe gewährleistet werden. "Stattdessen zeigt sich neben dem Zwischenparken in Schulungen
auch vermehrt der Trend zu prekären bzw. atypischen Beschäftigungsverhältnissen bei Arbeitnehmern
über 50", betonten die beiden freiheitlichen Abgeordneten.
Auch sei es offenbar gängige Praxis, ältere Arbeitnehmer massiv unter Druck zu setzen, um sie vermehrt
in die Altersteilzeit abzuschieben. So würden Frauen, die mit 55 in Pension gehen könnten, oft bereits
mit 53 in das Modell der Altersteilzeit gedrängt. "Die Folge ist natürlich ein geringeres Einkommen,
womit aber in Zukunft auch mit vermehrter Altersarmut zu rechnen ist", so Kickl und Neubauer. Generell werde
so noch zusätzlich der Eindruck erweckt, dass ältere Arbeitnehmer nicht leistungswillig seien. Dabei
würden SPÖ und ÖVP punkto einer Beschäftigungsoffensive gerade bei Arbeitnehmern über
50 komplett versagen, während man gleichzeitig einer völligen Öffnung des österreichischen
Arbeitsmarktes das Wort rede. "Die letzten Jahre vor der Pension sollen nicht als Rutsche in die Armut dienen,
sondern man muss diesen Menschen eine sinnvolle Perspektive auf dem Arbeitsmarkt geben", schlossen Kickl und
Neubauer. |