Internationaler Safer Internet Day 2010 - Zentrale Aufgaben sind Verhinderung von Datenmissbrauch,
Schutz der Privatsphäre und Aufklärung als Bildungsaufgabe
Wien (sk) - Anlässlich des am 09.02. weltweit stattfindenden Safer Internet Day unter dem Motto
"Erst denken - dann posten!" verlangt SPÖ-Konsumentenschutzsprecher und Vorsitzender des Datenschutzrates
Johann Maier gesetzliche Rahmenbedingungen für Online-Netzwerke und eine Aufklärung als zentrale Bildungsaufgabe.
Insbesondere müsse die Sensibilität von Jugendlichen im Umgang mit persönlichen Daten im Internet
massiv verstärkt werden. "Das europäische Datenschutzrecht stammt aus einer Zeit, in der es noch
kein Web 2.0 gab. Die Probleme von sozialen Netzwerken waren damals unbekannt. Daher muss die Politik reagieren
und sich nachhaltig mit der Globalisierung der Kommunikation und ihren Risiken - insbesondere für junge Menschen
- neu auseinandersetzen", so Maier am 08.02. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Ein besonderer Dorn im Auge sind dem SPÖ-Konsumentschutzsprecher die Nutzungsbedingungen und die Ignoranz
von sozialen Netzwerken hinsichtlich geltender europäischer Datenschutzbestimmungen. "Es kann nicht sein,
dass soziale Netzwerke wie My Space oder Facebook nach dem Motto - dem Betreiber alle Rechte, dem Verbraucher bleibt
das Schlechte - verfahren", so Maier. Daher fordert der SPÖ-Konsumentenschutzsprecher und Vorsitzende
des Datenschutzrates dringend ein Verbot der Weitergabe von persönlichen Daten und mehr Information über
zunehmende Sicherheitsprobleme. Insbesondere sollen "Web 2.0"-Nutzer die Kontrolle über einmal veröffentlichte
Daten stets behalten. "Allein die Verbraucher sollen das Recht haben, für selbsterzeugte Inhalte ein
Verfallsdatum vorzusehen und personenbezogene Daten auf Wunsch wieder löschen zu können", erklärte
Maier.
Maier unterstützt daher die designierte EU-Kommissarin Viviane Reding mit der Forderung nach der Sicherstellung
von Rechten der Betroffenen bei der Nutzung des Internets, insbesondere bei der Kontrolle und Löschung von
Daten. "Man kann Datenschutz und Privatsphäre nicht gesetzlich verordnen, aber die Politik kann und muss
die Datenschutzvorschriften in einem modernen und umfassenden Rechtsinstrument zusammenfassen, damit personenbezogene
Daten maximalem Schutz unterliegen", betonte der Vorsitzende des Datenschutzrates. In diesem Zusammenhang
erinnerte Maier an eine parlamentarische Entschließung des österreichischen Nationalrates vom 9. Juli
2009 betreffend "Schutz von Kindern bei der Nutzung des Internets und anderer Kommunikationstechnologien (Safer
Internet)". Hintergrund für die einstimmig beschlossene Entschließung ist die Tatsache, dass bereits
74 Prozent der Kinder in der Europäischen Union im Alter zwischen 12 und 15 Jahren das Internet mindestens
drei Stunden täglich nutzen. Ziel ist die Förderung der sicheren Nutzung des Internets und anderer Kommunikationstechnologien
und die Bekämpfung illegaler Inhalte.
Der am 09.02. weltweit stattfindende Safer Internet Day unter dem Motto "Think B4 U post" richtet sich
insbesondere an jugendliche "Web 2.0"-Nutzer. "Neben der Verhinderung von Datenmissbrauch im Internet
und dem Schutz der Privatsphäre ist die Aufklärung als Bildungsaufgabe die zentrale Herausforderung einer
globalisierten Kommunikation", erklärte der SPÖ-Konsumentenschutzsprecher abschließend. |