Stöger für EU-weites Käfigverbot für Legehennen ab 2012   

erstellt am
19  02. 10

Wien (gbf) - "Am generellen Verbot der konventionellen Käfighaltung von Legehennen in der EU ab 2012 darf nicht gerüttelt werden", reagierte Tierschutzminister Alois Stöger am 19.02. auf einen entsprechenden Antrag Polens, der beim EU-Agrarministerrat am Montag eingebracht werden soll. Die EU-Legehennen-Richtlinie sieht ein Verbot der konventionellen Käfighaltung ab 2012 vor, Polen möchte diese Frist um mehrere Jahre verschieben. "In Österreich ist diese Haltungsform bereits seit 1. Jänner 2009 verboten, daher spreche ich mich klar gegen diesen Rückschritt aus", so Stöger, der damit die österreichische Position vorgibt. Aus Sicht von Minister Stöger sollte vielmehr darüber nachgedacht werden, die auf jedem Frischei verpflichtend vorgesehene Angabe von 0 bis 3 auf dem Ei (0= Bio, 1= Freilandhaltung, 2= Bodenhaltung, 3= Käfig) auch in den Zutatenlisten von Lebensmittel mit einem hohen Eianteil anzugeben. Dadurch könnten die europäischen Konsumenten eine bewusste Kaufentscheidung treffen und so höhere Tierschutzstandards fördern.

In diesem Zusammenhang begrüßte Stöger auch die Diskussion über eine Tierschutzkennzeichnung, die nun auf europäischer Ebene mit der Vorstellung eines Berichts beim EU-Ministerrat gestartet wird. "Der Verbraucher muss die Möglichkeit bekommen, Produkte aus artgerechter Haltung einfacher zu erkennen" , so Stöger. Der Bericht der Europäischen Kommission über Optionen für eine Tierschutzkennzeichnung und den Aufbau eines europäischen Netzwerks von Referenzzentren für den Tierschutz und das Wohlergehen der Tiere zeige auf, dass es Verbrauchergruppen gibt, die Produkte mit spezifischen Eigenschaften und Merkmalen, auch in Bezug auf den Tierschutz, kaufen möchten. Diese sollen Produkte aus artgerechter Haltung einfacher erkennen und wählen können, wodurch die Produzenten einen wirtschaftlichen Anreiz für die Verbesserung des Tierschutzes hätten. "Davon würden die Konsumenten, die Landwirte und nicht zuletzt auch unsere Tiere profitieren", so Stöger.
     
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