Finanz- und Wirtschaftsminister sind derzeit mit Unternehmensvertretern auf Indienreise
Wien (bmwfj) - Finanzminister Josef Pröll und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner werden
vont dem indischen Vize-Präsidenten Shri Mohammad Hamid Ansari begrüsst. Indien ist für Österreich
ein großer neuer Hoffnungsmarkt - und das nicht nur im Export, sondern auch bei neuen Ansiedlungen indischer
Unternehmen, die in Österreich Wertschöpfung schaffen. Vor diesem Hintergrund ist Wirtschaftsminister
Reinhold Mitterlehner derzeit gemeinsam mit Vizekanzler Josef Pröll und rund 45 Unternehmensvertretern in
Indien unterwegs. Angesichts eines prognostizierten Wirtschaftswachstums von rund 7,2 Prozent und eines wachsenden
Warenverkehrs mit Österreich birgt das Land enorme Chancen für heimische Betriebe - etwa beim Infrastrukturausbau,
im Automobilsektor und im Energiebereich. "Wir haben die Präsenz in den vergangenen vier Jahren verdoppelt,
aber es gibt noch viel brachliegendes Potenzial, das es zu nutzen gilt", betont Mitterlehner, der besonders
gute Exportchancen für österreichische Umwelt-und Energietechnik sieht.
Am 17.02., dem ersten Tag der Reise, wurden Pröll und Mitterlehner vom indischen Vizepräsidenten Shri
Mohammad Hamid Ansari empfangen. Danach eröffneten sie gemeinsam mit Industrie- und Handelsminister Anand
Sharma eine Industriemesse. Weitere Termine gab es bei den Ministern für Finanzen, Gesundheit, Verkehr und
erneuerbare Energien.
Darüber hinaus herrscht in Indien auch ein großes Interesse am Filmstandort Österreich: In den
vergangenen zehn Jahren wurden rund 100 indische Filme in Österreich realisiert - meist in den Tiroler und
Salzburger Bergen. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Tag bewegten sich zwischen 2.000 und 2.500 Euro, bei einzelnen
Großproduktionen waren sogar bis zu 15.000 Euro pro Tag zu verzeichnen. Im Schnitt lag die Produktionsdauer
bei zehn Drehtagen. Durch das neue Fördermodell "Filmstandort Österreich", das insgesamt mit
20 Millionen Euro dotiert ist, sollen künftig mehr österreichisch-ausländische Koproduktionen unterstützt
werden. Eine zentrale Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die österreichischen Herstellungskosten
mindestens 25 Prozent der förderungsfähigen Kosten betragen.
Um das neue Modell zu präsentieren, findet im Rahmen der Indien-Reise ein Treffen mit indischen Filmproduzenten
statt, an dem auch Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky sowie Veit Heiduschka, der Produzent des Oscar-nominierten
Films "Das weiße Band", teilnehmen werden. Das Ausbaupotenzial für den Standort ist jedenfalls
enorm: Mit jährlich bis zu 900 produzierten Filmen (Zum Vergleich: 670 sind es in Hollywood) ist die indische
Filmindustrie die größte der Welt. |