LRin Palfrader: „Wissenschaftliche Arbeit eröffnet neue Zugänge
zur Geschichte“
Innsbruck (lk) - Joseph Anton Koch und „Der Landsturm anno 1809“ von Markus Sandtner sowie Johann
Nepomuk Schaller von Selma Krasa-Florian sind Publikationen, die im Rahmen der kunsthistorischen Forschungen zum
Gedenkjahr 1809-2009 erstellt wurden. Am Abend des 17.02. wurden sie vom Herausgeber Univ.-Prof. Markus Neuwirth
im Festsaal des Landhauses vorgestellt.
Kultur- und Bildungslandesrätin Beate Palfrader verwies zu Beginn der Veranstaltung auf die große Bandbreite
und die Originalität der wissenschaftlichen Arbeiten, die 200 Jahre nach 1809 ganz neue und überraschende
Zugänge zur Geschichte eröffnet hätten. „Diese herausragenden Ergebnisse der wissenschaftlichen
Forschung zählen ohne Zweifel zu den besonders nachhaltig wirksamen Erkenntnissen des Gedenkjahres 2009“,
betonte die Landesrätin. Insgesamt liegen nun fünf Forschungsarbeiten und Publikationen vor, die im Rahmen
eines Projektes des Landes Tirol von Landesarchivdirektor Richard Schober koordiniert wurden.
Mit den Arbeiten über Joseph Anton Koch und Johann Nepomuk Schaller schließt sich der Reigen des vom
Land Tirol initiierten Projektes. Beide Künstler, der Maler Koch und der Bildhauer Schaller, haben ganz wesentlich
jenes widersprüchliche Bild geprägt, das sich die nachfolgenden Generationen von den Ereignissen von
1809 und ihren Protagonisten machen konnten: Während Johann Nepomuk Schaller die Figur des Andreas Hofer auf
seinem Grabdenkmal in der Innsbrucker Hofkirche in schon verklärter Haltung in höhere Sphären entrückte,
entwarf Joseph Anton Koch in seinem „Tiroler Landsturm anno 1809“ durchaus diesseitige, patriotische Helden und
ein Bild der Ereignisse, das sich stets neu an der Politik der jeweiligen Gegenwart rieb. „Spätestens im nächsten
Gedenkjahr 2034 werden wir auch wissenschaftlich fundiert wissen, ob es 2009 gelungen ist, diesen Gegensatz zu
überwinden“, so LRin Palfrader. |