Zahl der erwachsenen Taufbewerber steigt in der Erzdiözese Wien   

erstellt am
18  02. 10

65 Kandidatinnen und Kandidaten am Donnerstagabend bei der Zulassungsfeier mit Kardinal Schönborn im Stephansdom
Wien (pew) - Die Zahl der erwachsenen Taufbewerber steigt in der Erzdiözese Wien: Am Abend des 18.02. um 19 Uhr werden bei einer Feier mit Kardinal Christoph Schönborn im Stephansdom 65 Kandidatinnen und Kandidaten zur Taufe zugelassen. Die meisten von ihnen werden in der Osternacht die Sakramente der Taufe, der Firmung und der Kommunion empfangen (vier von ihnen im Stephansdom). Im Vorjahr waren bei der Zulassungsfeier nur 52 Kandidatinnen und Kandidaten gezählt worden. Zu den 65 „Katechumenen“, die am Donnerstag zur Taufe zugelassen werden, müssen im übrigen noch 16 weitere erwachsene Neuchristen gezählt werden, die bereits in den letzten Monaten die Taufe empfangen haben. Friederike Dostal, die Referentin für den Erwachsenenkatechumenat in der Erzdiözese Wien, sieht einen Trend zur Erwachsenentaufe: „In Zukunft wird das immer mehr zur Alltagspraxis der Kirche zählen; es gibt viele suchende Menschen, die bei der katholischen Kirche die Antwort auf ihre Fragen nach woher, wohin und wozu des Lebens entdecken“.

Von den 65 Kandidatinnen und Kandidaten, die am Donnerstag zur Taufe zugelassen werden, kommen rund 25 Prozent aus einem islamischen kulturellen Umfeld, auch wenn sie keine strenggläubigen Muslime waren. Zehn der Taufbewerber wurden in Korea geboren, viele kommen auch aus den ostmitteleuropäischen und osteuropäischen Reformstaaten beziehungsweise aus Afrika. Wie Friederike Dostal betont, sind unter den Taufbewerbern sowohl Menschen, die eine spontane „Bekehrung“ erlebten, als auch Personen, die nach langem Suchen in einer graduellen Entwicklung zum christlichen Glauben gefunden haben. Nicht wenige sind durch einen gläubigen katholischen Ehepartner auf die Spur gesetzt worden.

Die „Katechumenen“ haben im Durchschnitt eine einjährige Vorbereitungszeit hinter sich. Friederike Dostal: „Bei der Vermittlung der Glaubensinhalte hat die Heilige Schrift oberste Priorität, wobei auf die kulturelle Herkunft der Taufbewerber wie auch auf die besondere Prägung des Glaubenslebens in Österreich geachtet wird. Anleitung zu persönlichem Gebet, das Einüben verschiedener Gebetsformen und die Reflexion der Erfahrungen auf dem Glaubensweg haben ebenso ihren Platz wie das Hineinwachsen in die Mitfeier der Sonntagsmesse“.

Die lange und intensive Vorbereitung der Taufbewerber hat sich bewährt. Friederike Dostal: „Im Vordergrund stehen Fragen nach Gott und das Zusammenspiel von Glauben und Vernunft, Probleme des Verständnisses der Bibel, der Tradition der Kirche und der christlichen Lebenspraxis“. Die Entscheidung für die Taufe sei kein einfacher Schritt; die „Katechumenen“ müssten vom Gebet vieler Menschen mitgetragen werden, damit sie Kirche auch als „geistliche Heimat“ erleben können.
     
Informationen: http://stephanscom.at    
     
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