Bozen (lpa) - Mit Projektbesichtigungen im Norden Ugandas und im Süden des Sudan hat Landeshauptmann
Luis Durnwalder am 16.02. seine Afrikareise abgeschlossen. "Wir konnten uns davon überzeugen, dass unsere
Strategie der Entwicklungszusammenarbeit Früchte trägt", so der Landeshauptmann, der deshalb weiterhin
auf überschaubare Projekte mit verlässlichen Ansprechpartnern vor Ort setzen will.
Wasser ist Leben: LH Durnwalder nimmt einen der mit Südtiroler Hilfe im Südsudan gebohrten Brunnen unter
die LupeWasser ist Leben: LH Durnwalder nimmt einen der mit Südtiroler Hilfe im Südsudan gebohrten Brunnen
unter die Lupe
Als Schwerpunktland Südtiroler Entwicklungszusammenarbeit stand Uganda auch in diesem Jahr auf dem Reiseprogramm
des Landeshauptmanns. "Land und Region haben hier in den letzten 20 Jahren über 70 Projekte mit mehr
als zwei Millionen Euro unterstützt", betont Durnwalder. Im Mittelpunkt steht eine 2008 besiegelte und
auf fünf Jahre angelegte Partnerschaft mit dem Bezirk Gulu im Norden Ugandas. "Wir fördern hier
nicht mehr nur einzelne Projekte, sondern versuchen, systematisch und längerfristig zu einer nachhaltigen
Entwicklung des Gebiets beizutragen", so der Landeshauptmann.
Ausgangspunkt für die Partnerschaft war die Zusammenarbeit mit dem "St. Mary's Lacor Hospital",
dem Durnwalder auch in diesem Jahr einen Besuch abgestattet hat. "Das Krankenhaus ist ein wichtiger Bezugspunkt
für die Gesundheitsversorgung der Region und das einzige private Krankenhaus, in dem Bedürftige kostenlos
behandelt werden", so Durnwalder. Südtirol trägt dazu mit Finanzierungen, der Bereitstellung von
Geräten und einem Programm zum Personalaustausch bei.
Das Entwicklungsprogramm für Gulu sieht darüber hinaus eine Kooperation in der Bildung und Förderung
der Landwirtschaft vor. "Ein Schwerpunkt gilt der Unterstützung der Kinder, die nach dem Ende des Bürgerkriegs
wieder Fuß fassen müssen", so der Landeshauptmann, der in den letzten Tagen die vom Land finanzierten
Klassenräume und Lehrer-Wohnungen besichtigt hat. Auch wurde bereits über neue Projekte, etwa die Einrichtung
eines Computerzentrums, einer Tischlerei und einer Bibliothek in einer Berufsbildungs-Einrichtung verhandelt.
"Interessant ist eine neue Schiene, die sich im Rahmen der Partnerschaft mit Gulu auftut: die Unterstützung
durch die EU", so Durnwalder. So hat das Land ein EU-Projekt eingereicht, das die ökokompatible Landwirtschaft
und Viehzucht in Gulu sowie in Regionen von Burkina Faso und Mozambique fördern soll. Ein zweiter Projektvorschlag
- diesmal für Gulu und eine Region in Tansania - sieht die Unterstützung der lokalen Behörden bei
Abfallbewirtschaftung und Raumplanung vor.
Auf dem Besuchsprogramm der letzten Tage stand zudem die Besichtigung mehrerer Projekte im Süden des Sudan,
in dessen Entwicklung in den letzten Jahren allein von Südtiroler Seite über 850.000 Euro geflossen sind.
Durnwalder besuchte am Wochenende in Begleitung des Combonimissionars Erich Fischnaller eine von Südtirol
mitfinanzierte Ausbildungs-Tischlerei. "Nach der Befriedung des Gebiets kehren viele Flüchtlinge in ihre
Dörfer zurück und benötigen Hilfe, mit der sie sich eine neue Existenzgrundlage schaffen können",
so der Landeshauptmann, der zudem drei von Südtiroler Seite finanzierte Schulgebäude und zwei Kindergärten
besucht hat.
Durnwalder ist heute Früh von seiner Afrikareise zurückgekehrt. Szenen der Reise werden auch in einem
Film über die Südtiroler Entwicklungszusammenarbeit zu sehen sein, den der Sender Bozen der RAI mit dem
Landesamt für Kabinettsangelegenheiten produziert. Der Film soll den Südtirolern vor Augen führen,
welche Ergebnisse die heimische Entwicklungszusammenarbeit in der Welt zeitigt. |