"Kritisch Bilanz ziehen" - Uni-Budget bis 2020 auf zwei Prozent erhöhen
Wien (sk) - 1999 wurde der Bologna-Prozess gestartet, der bis 2010 ein einheitliches europäisches
Hochschulwesen schaffen sollte. Mit einer "Jubiläumskonferenz" wollen die Bildungs- und Wissenschaftsminister
den vorläufigen Abschluss begehen - für SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl sind "Zehn
Jahre Bologna allerdings nicht unbedingt ein Grund zum Feiern. Es wäre jetzt viel angebrachter und dringender,
kritisch Bilanz zu ziehen", so Kuntzl angesichts jüngster Kritik, in der zu wenig Unterstützung
von Seiten des Wissenschaftsministerium beklagt wird. Auch eine aktuelle Studie des Informationsnetzes zum Bildungswesen
in Europa ortet Nachbesserungsbedarf bei der Umsetzung des Bologna-Prozesses. "Wir müssen diese Kritik
sehr ernst nehmen und umgehend handeln. Die Wissenschaftsministerin ist daher aufgefordert, rasch eine Evaluierung
durchzuführen, die uns valide Daten darüber liefert, ob und in welchem Ausmaß wir die Ziele des
Bologna-Prozesses erreicht haben."
Ebenfalls erhoben werden müssten die sozialen Auswirkungen der Umstellung auf das Bologna-System, bekräftigte
Kuntzl. Die SPÖ-Wissenschaftssprecherin sieht außerdem den Finanzminister und die Wissenschaftsministerin
gefordert, das per Ministerratsbeschluss festgelegte Ziel einer Anhebung des Hochschulbudgets auf zwei Prozent
des Bruttoinlandsprodukts umzusetzen. |