Spadiut verlangt lückenlose Aufklärung des Listerien-Skandals   

erstellt am
16  02. 10

Offenbar mangelnde Kommunikation im Gesundheitsministerium
Wien (bzö) - "Eine lückenlose Aufklärung des Listerien-Skandals und die Rolle der Gesundheitsbehörden", fordert BZÖ-Gesundheitssprecher Dr. Wolfgang Spadiut. "Hätte das BZÖ die Fehler in der Informationspolitik nicht aufgedeckt, wäre der Fall wohl unter den Teppich gekehrt worden. Der verantwortliche Minister Stöger soll im Parlament Rede und Antwort stehen", verlangt Spadiut, der auch mangelnde Kommunikation im Gesundheitsministerium kritisiert.

Solch eine Vertuschung zu Lasten der Österreicher habe es noch nie gegeben. Spadiut: "Zu Zeiten von BSE etwa wäre das Notfallsystem nicht schief gegangen. Es ist eine Tragödie und ein Skandal, dass aufgrund des Versagens des Gesundheitsministers Menschen sterben mussten oder schwer erkrankt sind."

Den ersten Todesfall in Österreich gab es bereits im Oktober 2009. "In nur zwei Tagen ist man in der Lage, den genetischen Fingerabdruck eines solchen todbringenden Stammes zu isolieren, da hätte eine ordentliche Information der Bevölkerung durch das Gesundheitsministerium erfolgen müssen", erklärt Spadiut. Zudem sei das Büro von Hubert Hrabcik, Generaldirektor für öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, von Anfang an über das Vorkommen dieser tödlichen Keime informiert gewesen - und es untersteht dem Gesundheitsminister.

Wenn also Ulrich Herzog, Bereichsleiter für Verbrauchergesundheit im Gesundheitsministerium, erkläre, er wisse erst seit dem 23. Jänner von Listerien im Käse und hätte "nichts machen können" so stelle sich die Frage, warum Herzog nicht in der Lage war, mit dem nur ein paar Stockwerke über ihm liegenden Büro des Generaldirektors für öffentliche Gesundheit zu kommunizieren. Dies zeige, "dass sich die Postenbestellung des für diese Aufgaben niemals qualifizierten Herzog, der von Molterers und Prölls Gnaden eingesetzt wurde, bitter gerächt hat", kritisiert der BZÖ-Gesundheitssprecher.
     
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