Innsbruck (lk) - Kulturlandesrätin Beate Palfrader überreichte
heute im Landhaus dem Tiroler Autor Hans Haid den Otto-Grünmandl-Literaturpreis 2010. Der mit 5.000 Euro dotierte
Preis wird heuer erstmals und künftig alle zwei Jahre auf Vorschlag des Kulturbeirats für Literatur und
Theater verliehen.
„Hans Haid, so hat es den Anschein, kehrt allmählich zu seinen Ursprüngen zurück. Nicht, dass er
sie je ganz verlassen hätte – die jeweilige Gegenwart, die Kultur und die Traditionen Tirols haben ihn Zeit
seines Lebens als Volkskundler und Autor, als Mahner und Spötter, als Sammler, Kulturveranstalter und Initiator
zahlloser Einrichtungen und Projekte nie losgelassen und immer wieder aufs Neue beschäftigt“, betont Kulturlandesrätin
Palfrader bei der Preisverleihung.
Mit der Übergabe des volkskundlichen und historischen Teils seiner umfangreichen Sammlung an das Ötztaler
Heimatmuseum in Längenfeld und des literarischen Teils seiner Sammlung sowie seines literarischen Vorlasses
an das Brenner-Archiv stellt Haid sein immenses Wissen und den Ertrag seines jahrzehntelangen, ruhelosen Sammelns
und Schreibens der Öffentlichkeit und insbesondere dem wissenschaftlichen und literarischen Nachwuchs zur
Verfügung.
„Hans Haid wird mit diesem Preis als Literat gewürdigt, der, ähnlich wie Otto Gründmandl, seit seinen
ersten Gedichten im Ötztaler Dialekt in den frühen 1970-er Jahren das literarische Leben Tirols und das
kulturelle Erscheinungsbild des Landes ganz wesentlich mitgeprägt hat. Beide hat Tirol auf ihre ganz eigene
Weise zum Widerspruch gereizt. Beide haben ein oft widerständiges Werk geschaffen, ohne das Tirol vielleicht
einfacher daher käme, aber eben auch eintöniger. Dass der Dialekt zur Vieltönigkeit dieses Landes
gehört und nicht nur als literarische Kunstform taugt, sondern auch zur schonungslosen Offenlegung der Wirklichkeit
– das hat uns Hans Haid nachdrücklich vermittelt“, erläutert LRin Palfrader in ihrer Würdigung.
„Mit der heuer erstmaligen Auslobung eines eigenen Landespreises für Literatur ist der an sich bereits sehr
dicht bestückte Reigen der Kulturpreise des Landes Tirol bis auf weiteres vollständig“, so die Landesrätin.
Während die allgemeine Kulturförderung des Landes mit gutem Grund auf Breite und Vielfalt abzielt und
besonderen Wert auf Nachwuchsförderung legt, sind Preise wie dieser eine willkommene Gelegenheit, besondere
Qualität in Kunst und Kultur zu fördern. Während die alle zwei Jahre vergebenen Großen Literaturstipendien
des Landes Tirol die aktuelle Arbeit von Literatinnen und Literaten fördern sollen, ist der auf Empfehlung
des Kulturbeirats für Literatur und Theater 2009 beschlossene Preis einem Gesamtwerk oder außergewöhnlichen
Einzelleistungen gewidmet. |