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Statt Iran-Importen: OMV will Erdgas aus Schiefer pressen |
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Wien (nöwod) - Bei ihrer Suche nach neuen Erdöl- und Erdgaslagerstätten dringt die OMV in
immer größere Tiefen vor. Das neueste Zauberwort, das Österreich von Energielieferungen aus dem
Ausland unabhängiger machen könnte, heisst Shale-Gas - übersetzt: "Gas aus Tonschiefer".
Shale-Gas findet man überall dort, wo im Verlauf der Erdgeschichte einmal Meeresboden war, Plankton herabsinken
konnte und unter Ausschluss von Sauerstoff von Sedimenten bedeckt wurde. Im Wiener Becken, speziell im Marchfeld,
werden beträchtliche Mengen dieses Rohstoffes vermutet, wenngleich auch in großer Tiefe. "Während in den USA die Shale-Gas-Lagerstätten in ca. 3.000 Metern Tiefe liegen, sind es bei uns zumindest 5.500 Meter, an manchen Stellen vielleicht sogar 10.000 bis 12.000 Meter", teilt der für das Bohrgeschäft zuständige OMV-Vorstand Helmut Langanger dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. An das Shale-Gas heranzukommen sei daher technisch aufwändig und teuer, auch deshalb, weil die Gesteinsschichten, in denen das Erdgas enthalten ist, mit hohem Druck aus Pumpen zum Bersten gebracht werden müssen. "Bisher sind Aufwand und Kosten bei der Shale-Gas-Förderung in keinem rentablen Verhältnis zum erzielten Nutzen gestanden. Mit den steigenden Preisen für Energie und neuen Technologien wird dieser Rohstoff aber auch für das Marchfeld und das Weinviertel zunehmend interessant", meint Langanger. Die OMV habe deshalb ein Projektteam gebildet, das sich mit der Materie beschäftigt. An eine Produktion in Niederösterreich vor dem Jahr 2020 sei allerdings realistischerweise nicht zu denken, schränkt der OMV-Vorstand ein. Dennoch: Shale-Gas liefert den Beweis, dass es im Untergrund weit mehr von diesem Bodenschatz gibt als bisher vermutet. Auf dem europäischen Kontinent werden die Vorkommen auf etwa 15 Billionen Kubikmeter geschätzt, was helfen könnte, die Importe von konventionellem Erdgas aus politisch unsicheren Staaten, wie dem Iran und Russland, abzufedern. In den USA beträgt der Anteil der Shale-Gas-Förderung an der gesamten Erdgasproduktion schon acht Prozent, bis 2020 rechnen manche Experten mit einem Anstieg auf bis zu 50 Prozent. In Österreich holt die OMV schon jetzt pro Jahr knapp 1,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus heimischem Boden. Etwa 15 Prozent des jährlichen Inlandverbrauchs können so gedeckt werden. Die OMV beschäftigt im Weinviertel 750 Mitarbeiter und ist damit der größte Arbeitgeber in der Region. |
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Informationen: http://www.omv.com | ||
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