Donauraum-Folgekonferenz in Wien und Bratislava vom 19.-21.4.2010
Wien/Budapest (rk) - In Vertretung von Landeshauptmann und Bürgermeister Michael Häupl
nahm Planungsstadtrat Rudi Schicker am 25.02. in Budapest an zwei internationalen Konferenzen zum Thema Donauraum
teil. Die von der Europäischen Kommission (DG Regio) zusammen mit der Stadt Budapest veranstaltete "Stakeholderkonferenz"
zur Vorbereitung einer Donauraumstrategie der Europäischen Union, war die zweite in einer Serie von fünf
Konferenzen entlang der Donau. Nächster Austragungsort wird Wien zusammen mit Bratislava vom 19. bis 21. April
sein.
Gemeinsame Erklärung der Bundesländer
Parallel zu dieser "Stakeholderkonferenz" fand der "Donaugipfel" unter Beteiligung mehrerer
Regierungschefs aus den Donauländern statt. Bei beiden Konferenzen war auch EU- Regionalkommissar Johannes
Hahn anwesend. Stadtrat Rudi Schicker war zudem Sprecher der vier österreichischen Donau-Bundesländer.
Hier die wichtigsten Passagen der 'Gemeinsamen Erklärung der Bundesländer zur Donauraumstrategie':
"Mit dem "Donaugipfel" und mit der "Stakeholderkonferenz", die gemeinsam mit der Europäischen
Kommission zur EU-Strategie für den Donauraum, heute und morgen in Budapest veranstaltet wird, wird ein deutliches
politisches Zeichen für die Bedeutung der Erarbeitung der Donauraum-Strategie gesetzt, für die Rumänien
und Österreich bereits vor zwei Jahren erstmals die Initiative ergriffen haben.
Die Zusammensetzung der Vortragenden bei diesen beiden Konferenzen zeigt, dass der Ansatz der Europäischen
Kommission bei der Entwicklung der EU-Donauraumstrategie, nämlich die Einbindung aller Ebenen im Sinne von
"multilevel governance" - also der Staaten, der Regionen, Städte und Kommunen - durchaus zu greifen
beginnt.
Wie auch in der Feststellung des Ausschusses der Regionen vom 7. Oktober 2009 festgehalten, kommt den Städten,
Gemeinden und Regionen bei der Planung, Umsetzung und Weiterentwicklung der Donauraumstrategie eine entscheidende
Rolle zu. Sie haben den direkten Kontakt zu den Bürgern und den Stakeholdern zur Umsetzung der verschiedenen
Politiken und auch viele praktische Erfahrungen bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen. Ich
darf in diesem Zusammenhang erwähnen, dass die vier Österreichischen Bundesländer Wien, Burgenland,
Niederösterreich und Oberösterreich einen gemeinsamen Beitrag zur EU-Strategie für den Donauraum
erarbeitet und mit Unterstützung des nationalen Diskussions- und Koordinierungsprozesses im Wege des Bundeskanzleramts
bzw. Außenministeriums kommuniziert haben.
Ich erachte diese Vorgangsweise durchaus als richtigen Weg einer engen Kooperation im Sinne des Multilevel Governance-
Ansatzes, wie er für die gesamte Donauregion anzustreben wäre.
Lassen Sie mich nun auf ein paar inhaltliche Aspekte im Zusammenhang mit der EU-Donauraumstrategie eingehen.
Wir haben in unserem gemeinsamen Beitrag herausgearbeitet, dass die, in den von der Europäischen Kommission
vorgeschlagenen drei strategische Säulen - Connectivity, Environment und Socio- Economic Integration - subsummierbaren
Handlungsfelder sehr wichtig sind.
Wir meinen aber, dass diese um zwei weitere Säulen, nämlich Wohlstand und Sicherheit für alle Bürgerinnen
und Bürger, sowie Kooperation der Städte und Regionen für Innovation und verbesserte Governance,
erweitert werden sollen.
Wir denken, dass diese zwei Säulen zentrale Botschaften für den Donauraum darstellen. Erstens besteht
ein dringender Bedarf, sichtbare Verbesserungen für die Lebensqualität der Bevölkerung in den Städten
und Regionen zu erzielen und zwar unter Zugrundelegung von Maßnahmen der Daseinsvorsorge und der sozialen
Gerechtigkeit.
Zweitens ist es aber auch besonders wichtig, das Governance- System in Zusammenspiel der verschiedenen Ebenen so
zu verbessern, dass auch die EU-Politiken und die Zielsetzungen der Strategie sowie der vorgesehene Aktionsplan
effektiver und effizienter im gesamten Donauraum umgesetzt werden, und die Herausforderungen der Zukunft besser
bewerkstelligt werden.
Wir meinen, dass die Städte und Regionen mit ihren Erfahrungen in kooperativen Governance-Strukturen im Bereich
innovativer und nachhaltiger Regional- und Stadtentwicklung, aber auch in der Anwendung umweltfreundlicher Technologien
einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung des Donauraumes und des Lebensumfeldes der Bevölkerung
leisten können.
Wir sehen in diesem Zusammenhang auch die wichtige Funktion der Städte- und Regionennetzwerke, wie der ARGE
Donauländer, des Rates der Donaustädte und -regionen, aber auch etwa von EUROCITIES.
Deswegen finde ich es besonders erfreulich, dass sich der Ständige Ausschuss der ARGE Donauländer und
das Präsidium des Rates der Donaustädte und -regionen am 3. November 2009 im Wiener Rathaus darauf verständigt
haben, die Zusammenarbeit der beiden Netzwerke, vor allem im Zusammenhang mit der Donauraumstrategie, weiter zu
festigen. Ich glaube, derartige Kooperationen sind der richtige Weg, auch im Sinne der Philosophie des Donauraumprozesses.
Abschließend möchte ich die Gelegenheit nutzen, auf die Folgekonferenz von Budapest zur EU-Strategie
für den Donauraum in Wien und Bratislava vom 19. - 21.4.2010 hinzuweisen." |