Einzelhandelsstrukturanalyse   

erstellt am
24  02. 10

Innsbruck ist auf dem richtigen Weg
Innsbruck (rms) - Im März 2009 fiel der Startschuss zu einer umfassenden Erhebung der Einzelhandelsstruktur im Raum Innsbruck, Rum und Völs. Die Studie wurde nun fertiggestellt und am 23.02. von Vizebürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer gemeinsam mit Studienautor Dr. Joachim Will, Ecostra GmbH, Ing. Martin Wetscher, Obmann-Stv. der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer und Mag. Franz Rauter der Abteilung Raumordnung im Amt der Tiroler Landesregierung im Rathaus präsentiert. "Für den Tiroler Zentralraum ist der Blick über die Gemeindegrenzen von besonderer Bedeutung - so können letztendlich alle profitieren", betonte Vizebgm. Mag.a Christine Oppitz-Plörer.

Mit dieser Analyse wurden die Struktur und die Entwicklung des Einzelhandels im Großraum Innsbruck erhoben. Bereits im Jahr 2002 wurde eine vergleichbare Strukturanalyse durchgeführt, die nun als Basis optimal die aktuellen Trends sichtbar macht. Allgemein lässt sich im Verhältnis Innenstadt - Peripherie eine gewisse Trendumkehr feststellen. Die Innenstadt gewinnt an Attraktivität, was insbesondere durch steigende Mieten ersichtlich wird. "Mit der Kombination Kaufhaus Tyrol und dem Angeboten der Altstadt und der gesamten Innenstadt ist Innsbruck hier auf dem richtigen Weg", so Vizebgm. Oppitz-Plörer.

Im Vergleich zu 2002 lässt sich in dieser Studie eine Ausweitung des Einzugsgebietes feststellen. Das Ferneinzugsgebiet erstreckt sich auf das gesamte Inntal, inklusive Seitentäler, bis Wörgl und im Süden bis ins nördliche Südtirol nach Brixen und Bruneck. Insgesamt leben in diesem Gebiet rund 586.000 Einwohner mit einem Kaufkraftpotenzial von rund 3,2 Mrd. Euro. Die Einwohnerzahl hat sich seit 2002 um 5,8 % erhöht und die Kaufkraft um 24,4 %. Die Befragten sehen in der subjektiven Wahrnehmung im Einzugsgebiet keine große Konkurrenz zum Großraum Innsbruck und 40% erwarten sich in der Zukunft weitere Zugewinne.

Am Standort Innsbruck-Rum-Völs sind 1330 Einzelhandelsgeschäfte mit 330.000 m² Kundenfläche und 1,3 Mrd. Euro Umsatz beheimatet, wovon 2/3 mit weniger als 100 m² Verkaufsfläche ausgestattet sind. Im Vergleich zu 2002 hat sich bei den Arbeitsplätzen ein Minus von 12,6 % und bei der Kundenfläche ein Plus von 6,1 % eingestellt. Innsbruck liegt damit im allgemeinen Durchschnitt. Überdurchschnittlich ist hingegen das Plus von 20,7 % beim Umsatz. Der Anteil des Tourismus (Kunden außerhalb des Einzugsgebiets) beträgt insgesamt 7,7 % des Umsatzes, in der Innenstadt 14,9 % und nur in der Altstadt ist er noch wesentlich höher.

Die Kaufkraftbindung im Naheinzugsgebiet beträgt ca. 88 %. "Von 100 Euro Kaufkraft wandern aus Innsbruck nur 12 Euro ab, der Rest wird in Innsbruck ausgegeben", so Dr. Joachim Will, Autor der Studie. Innsbruck muss jedoch laufend auf einen zunehmenden Wettbewerb mit den Bezirken reagieren, da sich insbesondere in den Bezirkshauptstädten das Angebot stetig ausweitet.

"Innsbruck hat 5 Mio. Euro in die Attraktivierung der Maria-Theresien-Straße als Fußgängerzone investiert und setzt den Schwerpunkt auf den Öffentlichen Personennahverkehr - ein klarer Wettbewerbsvorteil für den Zentralraum", so Vizebgm. Oppitz-Plörer. Ing. Martin Wetscher bedankte sich für die gute Zusammenarbeit: "Im Handel herrscht eine starke Dynamik und von den Veränderungen sind die Kunden direkt betroffen. Mit dieser Studie werden die Entwicklungslagen aufgezeigt und neue Strategien ermöglicht." "Der Einfluss des Handels auf Aufgabenbereiche der Öffentlichkeit wie Verkehr und Raumplanung ist groß. Die Studie bietet zur genauen Betrachtung eine fundierte Grundlage", betonte Mag. Franz Rauter, Leiter der Abteilung Raumordnung - Statistik vom Amt der Tiroler Landesregierung.
     
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