Innsbruck ist auf dem richtigen Weg
Innsbruck (rms) - Im März 2009 fiel der Startschuss zu einer umfassenden Erhebung der Einzelhandelsstruktur
im Raum Innsbruck, Rum und Völs. Die Studie wurde nun fertiggestellt und am 23.02. von Vizebürgermeisterin
Mag.a Christine Oppitz-Plörer gemeinsam mit Studienautor Dr. Joachim Will, Ecostra GmbH, Ing. Martin Wetscher,
Obmann-Stv. der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer und Mag. Franz Rauter der Abteilung Raumordnung im Amt der
Tiroler Landesregierung im Rathaus präsentiert. "Für den Tiroler Zentralraum ist der Blick über
die Gemeindegrenzen von besonderer Bedeutung - so können letztendlich alle profitieren", betonte Vizebgm.
Mag.a Christine Oppitz-Plörer.
Mit dieser Analyse wurden die Struktur und die Entwicklung des Einzelhandels im Großraum Innsbruck erhoben.
Bereits im Jahr 2002 wurde eine vergleichbare Strukturanalyse durchgeführt, die nun als Basis optimal die
aktuellen Trends sichtbar macht. Allgemein lässt sich im Verhältnis Innenstadt - Peripherie eine gewisse
Trendumkehr feststellen. Die Innenstadt gewinnt an Attraktivität, was insbesondere durch steigende Mieten
ersichtlich wird. "Mit der Kombination Kaufhaus Tyrol und dem Angeboten der Altstadt und der gesamten Innenstadt
ist Innsbruck hier auf dem richtigen Weg", so Vizebgm. Oppitz-Plörer.
Im Vergleich zu 2002 lässt sich in dieser Studie eine Ausweitung des Einzugsgebietes feststellen. Das Ferneinzugsgebiet
erstreckt sich auf das gesamte Inntal, inklusive Seitentäler, bis Wörgl und im Süden bis ins nördliche
Südtirol nach Brixen und Bruneck. Insgesamt leben in diesem Gebiet rund 586.000 Einwohner mit einem Kaufkraftpotenzial
von rund 3,2 Mrd. Euro. Die Einwohnerzahl hat sich seit 2002 um 5,8 % erhöht und die Kaufkraft um 24,4 %.
Die Befragten sehen in der subjektiven Wahrnehmung im Einzugsgebiet keine große Konkurrenz zum Großraum
Innsbruck und 40% erwarten sich in der Zukunft weitere Zugewinne.
Am Standort Innsbruck-Rum-Völs sind 1330 Einzelhandelsgeschäfte mit 330.000 m² Kundenfläche
und 1,3 Mrd. Euro Umsatz beheimatet, wovon 2/3 mit weniger als 100 m² Verkaufsfläche ausgestattet sind.
Im Vergleich zu 2002 hat sich bei den Arbeitsplätzen ein Minus von 12,6 % und bei der Kundenfläche ein
Plus von 6,1 % eingestellt. Innsbruck liegt damit im allgemeinen Durchschnitt. Überdurchschnittlich ist hingegen
das Plus von 20,7 % beim Umsatz. Der Anteil des Tourismus (Kunden außerhalb des Einzugsgebiets) beträgt
insgesamt 7,7 % des Umsatzes, in der Innenstadt 14,9 % und nur in der Altstadt ist er noch wesentlich höher.
Die Kaufkraftbindung im Naheinzugsgebiet beträgt ca. 88 %. "Von 100 Euro Kaufkraft wandern aus Innsbruck
nur 12 Euro ab, der Rest wird in Innsbruck ausgegeben", so Dr. Joachim Will, Autor der Studie. Innsbruck muss
jedoch laufend auf einen zunehmenden Wettbewerb mit den Bezirken reagieren, da sich insbesondere in den Bezirkshauptstädten
das Angebot stetig ausweitet.
"Innsbruck hat 5 Mio. Euro in die Attraktivierung der Maria-Theresien-Straße als Fußgängerzone
investiert und setzt den Schwerpunkt auf den Öffentlichen Personennahverkehr - ein klarer Wettbewerbsvorteil
für den Zentralraum", so Vizebgm. Oppitz-Plörer. Ing. Martin Wetscher bedankte sich für die
gute Zusammenarbeit: "Im Handel herrscht eine starke Dynamik und von den Veränderungen sind die Kunden
direkt betroffen. Mit dieser Studie werden die Entwicklungslagen aufgezeigt und neue Strategien ermöglicht."
"Der Einfluss des Handels auf Aufgabenbereiche der Öffentlichkeit wie Verkehr und Raumplanung ist groß.
Die Studie bietet zur genauen Betrachtung eine fundierte Grundlage", betonte Mag. Franz Rauter, Leiter der
Abteilung Raumordnung - Statistik vom Amt der Tiroler Landesregierung. |