Linz (lk) - "Ich bedanke mich an dieser Stelle sehr herzlich, dass der Oö. Landtag heute eine
gemeinsame Erklärung für die Errichtung einer medizinischen Universität am Standort Linz abgibt",
betonte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer im Rahmen der Sitzung des Oö. Landtags am 04.03. "Das
Land Oberösterreich wird mit diesem Schulterschluss über alle Parteigrenzen hinweg gemeinsam für
dieses Zukunftsprojekt für Oberösterreich auftreten."
Denn zukunftsgerichtete Gesundheitspolitik sichert nicht nur einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren des 21.
Jahrhunderts, sondern auch den Anspruch der Menschen einerseits auf eine breite allgemeine Versorgung und andererseits
auf spitzenmedizinische Behandlung. "Eine ausreichende Anzahl an Ärztinnen und Ärzten ist die zentrale
Voraussetzung zur Gewährleistung dieser Versorgung", so der Landeshauptmann in seiner Rede. "Mit
der Schaffung einer medizinischen Universität in Oberösterreich können wir auf die demographische
Entwicklung reagieren. Denn die Lebenserwartung wird erfreulicherweise weiterhin steigen. Das Verhältnis zwischen
der Zahl der Personen bis 64 Jahre und jener, die 65 und älter sind, wird sich derzeit von 4 zu 1 auf 2 zu
1 im Jahr 2030 verschieben."
Aber auch unsere Ärztinnen und Ärzte sind davon nicht ausgenommen. "Wir werden zukünftig auch
einen Altersüberhang bei den Ärztinnen und Ärzten haben. Weiters verschärfen sich die arbeitsrechtlichen
Bedingungen insbesondere in den Spitälern", so Pühringer. Die sehr erfreuliche zunehmende Feminisierung
in der Medizin führt zusätzlich zu einer steigenden Teilzeitbeschäftigung und mehr Karenz, was wiederum
ein Mehr an medizinischem Personal bedeutet. Auch der Ausbau der Präventivmedizin, deren Bedeutung zunimmt,
erfordert Personal.
"Diese Tendenzen hat auch die Bundesregierung erkannt und im Regierungsprogramm fixiert", so Pühringer.
"Dieses ambitionierte Ziel ist aber nur realisierbar, wenn es neue Standorte für ein Medizinstudium gibt."
Oberösterreich ist nach Wien der bedeutendste Wirtschaftsraum der Republik. "Wir haben daher auch ein
Anrecht auf eine Volluniversität in Oberösterreich, zu der eine medizinische Universität selbstverständlich
dazugehört", so der Landeshauptmann. "Unser langfristiges Ziel ist daher klar: Oberösterreich
braucht eine Volluniversität."
"Natürlich bringt eine solche Universität auch viele positive Nebeneffekte mit sich: Sie schafft
regionales Wirtschaftswachstum und regionale Arbeitsplätze. Ein um rund 63 Millionen höheres oberösterreichisches
Bruttoinlandsprodukt, knappe 45 Millionen Euro mehr Einkommen für die Bevölkerung und rund 560 neu geschaffene
bzw. gesicherte Arbeitsplätze würde laut einer Studie die Errichtung einer öffentlichen Medizin-Universität
in Linz allein in den nächsten fünf Jahren bringen.
"Eine Meduni ist zugegeben auch die teuerste Uni. Wir - Land OÖ und Stadt Linz - werden daher einen Beitrag
dazu leisten", bestätigt Pühringer. "Wir werden gemeinsam ein vernünftiges Angebot an
den Bund stellen." Oberösterreich hat letztlich auch viele Trümpfe in der Hand, denn "wir haben
hoch qualifiziertes Personal: über 140 Professorinnen und Professoren, die mehr als 40 Sonderfächer abdecken.
Das ist ein großes Potential. Weiters haben wir 21 Krankenhäuser, die den letzten Stand aufweisen und
insgesamt 1,8 Milliarden Euro in die Spitalsoffensive investiert. Das kann kein anderes Bundesland in Österreich
aufweisen", so Pühringer.
"Eine Medizinische Universität ist eine Profilierungschance für unser Land. Denn im Bereich 'Bildung'
wird sich die Zukunftsfähigkeit eines Landes entscheiden", so Pühringer abschließend. |