LH Niessl und LSR-Präs. Resch präsentierten Bildungsindikatoren der Statistik Austria
Eisenstadt (blms) - Vertreter aus dem Bildungswesen, dem Bereich der Aus- und Weiterbildung, der
Gemeinden diskutierten heute über aktuelle Entwicklungen im burgenländischen Bildungswesen. Ausgehend
von den neuesten Bildungsindikatoren, die in diesen Tagen von Statistik Austria veröffentlicht wurden, wurden
Zukunftsperspektiven des Burgenlandes im Bereich der Bildung beraten und diskutiert.
"Ich bin den Teilnehmern sehr dankbar für das konstruktive Gespräch, das Basis und Ausgangspunkt
sein soll für weitere enge Zusammenarbeit, für gemeinsame Strategien und Maßnahmen, damit sich
das Burgenland zum Bildungsland Nummer 1 entwickeln kann", hob Landeshauptmann Hans Niessl im Anschluss an
das Gespräch mit den Vertretern aus dem Bildungswesen hervor und betonte: "Das Burgenland als Bildungsland
ist bereits heute in vielen wichtigen Bereichen die Nummer 1. Wir haben in den letzten Jahren nicht nur enorm aufgeholt.
Wir konnten uns an die Spitze setzen."
Diese hervorragende Platzierung geht aus Zahlen, die in diesen Tagen von Statistik Austria veröffentlicht
wurden, hervor. "Das ist ein großartiger Erfolg all jener, die in der Bildung tätig sind",
freut sich Landeshauptmann Niessl über die jüngsten Zahlen. Bisher belegte das Burgenland die zweite
Stelle bei der Maturantenquote. "Jetzt sind wir mit Abstand die Nummer 1. Wir haben bei den 18- bis 19-jährigen
eine Reifeprüfungsquote von 46% - in Österreichschnitt sind es 39,3%", informierte LH Niessl. Einen
weiteren Spitzenplatz nimmt das Burgenland bei der Betreuungsquote der 3- bis 5-jährigen ein: Mit 97,3% liegt
das Burgenland hier an erster Stelle und bei der Betreuungsquote der 0- bis 2-jährigen liegt das Burgenland
hinter Wien an der zweiten Stelle (16,6%). Nummer 1 im Bundesländervergleich ist das Burgenland mit 65,7%
auch beim Anteil der Schüler in höheren Schulen in der 9. Schulstufe. Bei der Studierendenquote an Universitäten
liegt das Burgenland mit 21,2% im Mittelfeld, aber bei den Studierenden an Fachhochschulen ist das Burgenland wieder
die Nummer 1 mit 5,2%. Auch bei der Klassengröße in der Hauptschule ist das Burgenland die Nummer 1,
hat also mit einem durchschnittlichen Wert von 20,7 die wenigsten Schüler pro Klasse. Im Volksschulbereich
liegt das Burgenland mit 17 Schülern pro Klasse an der 2. Stelle. Den ersten Platz mit durchschnittlich 24,6
Kindern pro Klasse nimmt das Burgenland bei der Klassengröße in der AHS-Unterstufe ein.
Bei den Ausgaben pro Volksschüler liegt das Burgenland gemeinsam mit dem Land Steiermark an der Spitze des
Rankings - in der Steiermark sind es 6.402 Euro, im Burgenland um 1 Euro weniger. Beim Finanzaufwand pro Hauptschüler
liegt das Burgenland mit 9.489 Euro klar an der Spitze. "All diese Bildungsindikatoren zeigen: Das Burgenland
ist auf dem Weg zum Bildungsland Nummer 1 in Österreich, in vielen wichtigen Bereichen liegen wir bereits
an der Spitze", freute sich Landeshauptmann Niessl über die hervorragenden Zahlen.
1981 verfügten 40% der Burgenländer über einen Sekundarabschluss (AHS, Berufsbildende mittlere und
höhere Schule, Lehre), 2001 waren es 63%, im Jahr 2008 sind es bereits 71%. "Wir haben gerade in den
letzten Jahren viele Verbesserungen und Reformen im Bildungsbereich in Angriff genommen. Mit der Senkung der Klassenschülerhöchstzahl
als Pflichtwert, mit der Neuen Mittelschule. Auch im baulichen Bereich nimmt das Burgenland eine Spitzenposition
ein. Das Schulinvestitionsprogramm des Bundes beträgt 600 Millionen Euro - mehr als 10% fließen ins
Burgenland", so LH Niessl.
Als weiteres Ziel will LH Niessl das Burgenland nachhaltig als Bildungsland Nr. 1 positionieren und in den Bereichen,
wo es noch Aufholbedarf gibt, verstärkt arbeiten. Eine Arbeitsgruppe - mit dem Landesschulrat, den Sozialpartnern,
der FH und der Pädagogischen Hochschule - soll ein Konzept ausarbeiten, um das Burgenländische Bildungssystem
weiter im Spitzenbereich zu halten. Konkret gehe es darum, ganztägige Schulformen bedarfsgerecht auszubauen
und die Qualität der schulischen Ausbildung weiter anzuheben.
"Die positive Weiterentwicklung im Bildungswesen ist ein Auftrag, der die Zusammenarbeit aller erfordert",
betonte auch der Dr. Gerhard Resch, Amtsführender Landesschulratspräsident und will etwa verstärkt
den kompetenzorientierten Unterricht in Schulen forcieren und einen weiteren Schwerpunkt im Bereich der Sprachförderung
setzen. "Dazu gehören die europäischen Sprachen, die Weltsprachen die Volksgruppensprachen des Burgenlandes
und Deutsch für MigrantInnen", führt LSR-Präs. Resch aus. Die Ausgaben im Bildungsbereich sind
sehr groß, aber gut investiert, betonte er abschließend. |