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Debatte über neue Steuern |
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erstellt am
15 03. 10
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Pröll:
Steuersystem ökologisieren
In einer Interviewserie kündigt Finanzminister Josef Pröll eine Ökologisierung
des Steuersystems an. Gleichzeitig soll der Faktor Arbeit entlastet werden.
Wien (övp-pd) - "Green Jobs": Das steht im Mittelpunkt der Planungen von Finanzminister
Josef Pröll bei der Neuordnung des Steuersystems, das nun ökologisiert werden soll. Während es Anreize
zum Einsatz erneuerbarer Energieträger geben soll, werden fossile Energieträger verteuert. Der "Faktor
Arbeit" soll dabei entlastet werden - um so weitere Impulse für Wirtschaft und Arbeitsmarkt zu geben.
Eine Erhöhung von Massensteuern kommt für Pröll dabei nicht in Frage - schließlich ist der
Mittelstand schon genug belastet. Daher wird es keine Erhöhung der Grundsteuer geben, Erbschafts- und Schenkungssteuer
werden nicht wieder eingeführt.
Der Sparkurs ist für Josef Pröll alternativlos. Denn der Wirtschaftsrückgang und damit die Erhöhung
des Defizits waren noch ausgeprägter als befürchtet. Dennoch will Pröll den Schwerpunkt bei der
Budgetsanierung klar bei Einsparungen bei den Ausgaben setzen. Mitschuld an der Erhöhung von Steuern bzw.
an der Neueinführung von Abgaben sieht der Finanzminister beim Koalitionspartner, der sich immer für
eine einnahmenseitige Sanierung stark gemacht hat. |
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Krainer: SPÖ-Devise bei Budgetkonsolidierung "Gerechte Einnahmen und gerechtes Sparen"
Finanztransaktionssteuer, Steuern auf Vermögenszuwächse und Bankensolidarabgabe
wesentliche Eckpunkte der Konsolidierung
Wien (sk) - "Unsere Devise für die Budgetkonsolidierung ist klar: Wir stehen für gerechte
Einnahmen und gerechtes Sparen", so SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer heute, Samstag. Ausgeschlossen ist
für Krainer, dass die, die nichts für die Krise können, jetzt zum Handkuss kommen: "Für
die Rechnung der Krise sollen jene aufkommen, die sie verursacht haben. Sozialabbau und Belastungen der Mittelschicht
kommen für uns nicht in Frage". Der SPÖ-Finanzsprecher bekräftigte, dass die Vorschläge
der SPÖ für einnahmenseitige Konsolidierungsmaßnahmen bereits seit September auf dem Tisch liegen:
"Die Finanztransaktionssteuer, für die es erfreulicherweise in Europa immer mehr Befürworter gibt,
eine Steuer auf Vermögenszuwächse aus Finanzgeschäften und Finanzspekulationen sind dabei genauso
wesentliche Eckpunkte wie eine Überprüfung des Steuerrechts für Stiftungen und die Bankensolidarabgabe,
für die sich Bundeskanzler Werner Faymann erfolgreich eingesetzt hat", so Krainer.
Das Ende der steuerlichen Absetzbarkeit für Managergehälter über 500.000 Euro, der Wegfall der Spekulationsfrist
bei Aktiengewinnen und das Schließen von Steuerschlupflöchern sind, so Krainer, weitere zentrale Maßnahmen,
die für Steuergerechtigkeit sorgen und die insgesamt einen Konsolidierungseffekt von bis zu zwei Milliarden
Euro bringen. Unterstrichen wurde von Krainer auch die Ausgewogenheit bei der Budgetkonsolidierung: "Unsere
Maßnahmen sorgen für mehr Steuergerechtigkeit und verhindern, dass der Staat und die von ihm erbrachten
Leistungen kaputtgespart werden". |
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Strache: Nein zu Prölls Steuerplänen
Keine neuen Belastungen für die Österreicher – Steuererhöhungen lösen
die Probleme nicht
Wien (fpd) - Mit vehementer Ablehnung reagierte FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache auf die Steuererhöhungspläne
von Finanzminister Josef Pröll, die dieser im ORF-"Mittagsjournal" am 13.03. äußerte.
Es dürfe keine neuen Belastungen für die Österreicher geben, verlangte Strache. Aber offenbar rolle
eine Belastungslawine auf Österreich zu, verursacht durch eben jene Regierung die der Bevölkerung bis
vor kurzen noch weiß machen wollte, dass es zu keiner Steuererhöhung kommen werde.
Mit dem Schlagwort "Ökologisierung des Steuersystems" solle den Österreichern das Geld aus
der Tasche gezogen werden. Von der FPÖ gebe es dazu ein klare Absage, bekräftigte Strache. "Denn
Steuererhöhungen lösen die tatsächlichen Probleme nicht." Die geplante Steuererhöhung
führe zu massiven Mehrbelastungen speziell der Familien und des Mittelstandes.
Das Staatsbudget lasse sich einzig durch Kürzung der Ausgaben und Reformen in der Verwaltung nachhaltig sanieren,
unterstrich der FPÖ-Chef. Nur sparen führe ans Ziel. Dies gelte auch für die Länder. Wie weit
es mit der angeblichen Familienpartei ÖVP her sei, zeige sich überdies daran, dass es zwar bei den Familien
zu Kürzungen kommen werde, die Banken aber weiter hofiert würden. |
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Bucher: "Was soll man einem Pröll noch glauben?"
Die Massensteuern kommen - Regierung muss zu Reformen gezwungen werden - Österreich-Sparbuch
des BZÖ umsetzen
Wien (bzö) - "Die Massensteuern kommen!", sagte BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher
zum Plan von ÖVP-Finanzminister Josef Pröll bezüglich Einführung neuer Steuern auf fossile
Energieträger. "Pröll wusste, wie sich das Budget entwickelt wird. Er hat von Anfang an diesen Plan
im Kopf gehabt, nämlich Steuern erhöhen, statt Reformen anzugehen. Letztendlich wird die Regierung daran
scheitern", sagte Bucher. "Josef Pröll hat der Bevölkerung über viele Monate die Unwahrheit
gesagt. Was soll man einem Pröll noch glauben?", so Bucher und "wer einmal die Unwahrheit sagt,
dem glaubt man nicht!"
Im Österreich-Sparbuch des BZÖ seien realistische Einsparmöglichkeiten in der Höhe von 7,2
Milliarden Euro, beispielsweise durch eine Staats- und Verwaltungsreform, die Zusammenlegung der Sozialversicherungen,
eine Reform des Bildungs-und Schulwesens oder ein Sparpaket für die Politik, aufgelistet. Mittels dieser Maßnahmen
könne man die Schulden abbauen und gleichzeitig Steuersenkungen mit dem BZÖ-Flat-Tax-Modell umsetzen.
"Es ist zu hoffen, dass auch die Bundesregierung den Ernst der Lage erkennt und endlich Reformen durchführt",
so der BZÖ-Chef. |
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Glawischnig: Pröll schwenkt endlich auf Grüne Steuer-Ideen ein
Grünen-Chefin warnt aber, dass nun "nach der Steuerlüge die Ökolüge
kommt"
Wien (grüne) - "Die Ökologisierung des Steuersystems ist eine überfällige
Maßnahme. Finanzminister Pröll erkennt offensichtlich endlich wie dringend es ist, diese Grüne
Forderung umzusetzen", reagiert die Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig, auf die Aussagen des
ÖVP-Chefs und Vizekanzlers. Allerdings traut die Grüne den Worten Prölls nicht. "Er hat bis
vor kurzem betont, dass es keine Steuererhöhungen geben wird. Das hat sich mittlerweile als Steuerlüge
entpuppt. Kommt als nächstes die Ökolüge?"
Wenn Pröll die Ökosteuern im Zusammenhang mit der Budgetsanierung nennt, dränge sich dieser Verdacht
auf. Glawischnig: "Es braucht einen Systemwechsel im Steuersystem, der fossile Energieträger stärker
besteuert, aber den Faktor Arbeit im Gegenzug entlastet. Das heißt, den Menschen muss netto mehr bleiben.
Prölls Ankündigungen klingen eher nach einer Öko-Mogelpackung, um Budgetlöcher zu stopfen."
Für die Grüne Klubobfrau steht eine Erhöhung der Mehrwertsteuer weiter im Raum. "Das Budget
darf nicht mittels Massensteuern, die die niedrigsten Einkommen betreffen, saniert werden. Pröll muss seinen
Widerstand gegen die Besteuerung der Reichen aufgeben. Die ÖVP darf sich nicht länger schützend
vor die besonders Wohlhabenden stellen." |
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