Start zum Ende der Sommerferien
Wien (rk) - Die Vorbereitungen zur 24-Stunden-U-Bahn am Wochenende sind voll im Gange. In einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit Vizebürgermeisterin Renate Brauner haben die Wiener Linien am 11.03. den aktuellen Stand
der Vorbereitungsarbeiten vorgestellt. Bis zum Start des durchgängigen Wochenend-Betriebs der U-Bahn am 3.
September werden alle notwendigen technischen, infrastrukturellen, betrieblichen, sicherheitstechnischen und personellen
Maßnahmen umgesetzt sein. Bereits am Ende der Sommerferien werden die Wienerinnen und Wiener somit am Wochenende
und vor Feiertagen zu jeder Zeit mit ihrer U-Bahn unterwegs sein können.
"Wie wir es versprochen haben, setzen wir die Ergebnisse der Volksbefragung Stück für Stück
um. Die 24-Stunden-U-Bahn am Wochenende ist dabei ein ganz wesentlicher Faktor", betonte die Finanzstadträtin
im Rahmen des Pressegesprächs
Brauner: "Wien wird unter Städten vergleichbarer Größe das beste Modell im 24-Stunden-Betrieb
am Wochenende und vor Feiertagen umsetzen. Die Wiener Linien befahren das ganze U-Bahn- Netz im 15-Minuten-Intervall
und das zu den üblichen Ticketpreisen. Diese Lösung zeigt die hohe Kompetenz und Serviceorientierung
der Wiener Linien."
In nur ganz wenigen vergleichbaren Städten ist die U-Bahn derzeit am Wochenende durchgängig unterwegs.
Und dort - etwa in Hamburg und Stockholm - sind die Intervalle bedeutend länger und die Fahrtpreise wesentlich
teurer. So fahren die U-Bahnen in Hamburg in der Nacht nur alle 20 Minuten, in Stockholm alle 30 Minuten. Während
ein Einzelfahrschein in Wien 1,80 Euro kostet, zahlen Nachtschwärmer in Hamburg 2,75 Euro und in Stockholm
umgerechnet 3,10 Euro für eine Fahrt.
Neuer Fahrgastrekord, auf den "die Wienerinnen und Wiener stolz sein können"
Darüber hinaus stellte Stadträtin Brauner die aktuellen Fahrgastzahlen der Wiener Linien vor. Im Jahr
2009 gab es einen neuen Fahrgastrekord: Insgesamt 812 Millionen Fahrgäste nutzen im vergangenen Jahr die Verkehrsmittel
der Wiener Linien - soviel wie niemals zuvor und eine Steigerung um 1,2 Prozent gegenüber dem EURO-Jahr 2008.
Besonders auffallend ist, dass insbesondere die Verkaufszahlen von Zeitkarten - wie Jahres-, Senioren- oder Studierendentickets
- kontinuierlich ansteigen. "Das zeigt", so Vizebürgermeisterin Brauner, "dass die Wienerinnen
und Wiener vorhaben, auch in den nächsten Monaten und Jahren immer mehr mit den Öffis zu fahren. Das
ist ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr der öffentliche Verkehr in Wien geschätzt wird."
Auch der so genannte "Modal Split" weist Wien diesbezüglich als Rekordhalter aus: "Wien ist
die einzige Metropole, bei der mehr Fahrten mit U- Bahn, Bim und Bus zurückgelegt werden, als mit jedem anderen
Verkehrsmittel - inklusive dem Auto", verweist Brauner auf die Tatsache, dass 35 Prozent aller Wege in der
Stadt mit den Öffis und nur 32 Prozent mit dem Auto bewältigt werden. "Auf diesen Rekord können
die Wienerinnen und Wiener zurecht stolz sein", so Brauner.
Wiener Linien bereiten 24-Stunden-Betrieb vor
Um diesen positiven Trend fortzusetzen, arbeiten die Wiener Linien auch mit Hochdruck an der Umsetzung der 24-Stunden-U-Bahn
am Wochenende. Günter Steinbauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wiener Linien, führte
die Details der Vorbereitung aus: Alle 5 U-Bahn-Linien werden ab 3. September auch an den Wochenend-Nächten
zur Gänze im 15-Minuten-Intervall betrieben. Ergänzt werden sie auch am Wochenende durch ein leistungsfähiges
Nachtbus-Netz, wodurch eine Erschließungsqualität von 96 Prozent garantiert wird. Die Nachtbusse werden
weiterhin im gut etablierten 30-Minuten-Takt fahren. Die dutzenden Umsteigerelationen im U-Bahn-/Nachtbus-Netz
werden so gestaltet, dass lange Wartezeiten für die Fahrgäste hintan gehalten werden.
Um die Sicherheit der Fahrgäste in der U-Bahn auch nachts zu gewährleisten, führen die Wiener Linien
Gespräche mit der Polizei. Unabhängig davon werden die Wiener Linien aber auch eigenständige Sicherheitsmaßnahmen
ergreifen: Stationen und Züge der U-Bahn werden videoüberwacht, in den Stationen werden Stationswarte
genauso für Sicherheit sorgen wie jeweils zwei "Nightliner" in den Zügen, die in jeder zweiten
U-Bahn-Garnitur mitfahren.
Bis zum Start der Nacht-U-Bahn müssen neben den Vorbereitungen für all diese Tätigkeiten auch noch
zahlreiche logistische Maßnahmen getroffen werden: Die exakten Fahr- und Dienstpläne werden berechnet,
erstellt und gedruckt, ein praktikables Wegeleitsystem für die nächtlichen U-Bahn-Stationen eingerichtet,
Tonbandansagen besprochen und installiert, die Wartungs- und Reinigungspläne angepasst, eine Informationsoffensive
für die Fahrgäste vorbereitet und vieles mehr. |